Langes Netzwerkkabel - schlechte Verbindung

Heute ist Stammtischzeit:
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  • Hi Leute,

    habe einen Raspberry Pi Modell B, der per USB eine Fotokamera (Canon Powershot A95) steuert, alle 20 Min. ein Foto schießt, das Foto automatisch bearbeitet und es auf eine Website stellt.
    Der Pi ist über ein langes LAN-Kabel (ca. 30 Meter) an einer Fritz!Box 7170 angeschlossen und als Betriebssystem auf dem Pi dient Slackware ARM 14.0.

    Mein Problem ist, dass die LAN-Verbindung zwar stabil ist, es aber zu Aussetzern von teilweise mehreren Minuten kommt. D.h. die Verbindung wird nicht abgebrochen, nur werden keine Daten übertragen. Das hat zu Folge, dass die Foto-Serie manchmal nicht vollständig ist, also Fotos fehlen.

    Ein Kuriosum dabei ist für mich, dass wenn ich z.B. meinen Laptop über dieses lange LAN-Kabel anschließe, die Verbindung hervorragend zu sein scheint. Wenn ich aber das LAN-Kabel direkt an den Pi anschließe, ist gar keine Verbindung zur Fritz!Box möglich. Um eine Verbindung mit dem Pi zu bekommen, muss ich einen LAN-Switch benutzen, also:
    Fritz!Box -> langes Kabel -> Switch -> kurzes Kabel -> Rapberry Pi :s
    Das funktioniert bei mir aber nur mit einem Noname-Switch. Über einen Router (als Switch) und einen Switch, die beide von Netgear sind, konnte ich keine Verbindung bekommen.
    Habe es übrigens mit zwei Pis getestet und bei beiden tritt dieses Problem auf.

    Wie lässt sich das erklären? Ist das Signal zu schwach für den Pi? Ist die Hardware im Pi zu schlecht? Und warum funktioniert das mit dem Switch, aber nicht mit jedem?


    PS. WLAN oder dLAN wäre für mich in dem Fall keine Option.

    Einmal editiert, zuletzt von samtux (10. Februar 2015 um 17:27)

  • Zitat

    Warum nutzt du so einen BS-Exoten?

    Slackware ist kein Exot und ist mir von allen bisher getesteten BS am liebsten. ;)

    Zitat

    welches die Netzwerkverfügbarkeit prüft und ggf, das Netzwerk restartet

    Das macht mein Script, welches die Aufnahmen steuert und die Fotos ins Web stellt, auch.
    Das löst aber das Problem nicht.
    Wie oben schon geschrieben, wird die Verbindung nicht abgebrochen, sondern nur irgendwie blockiert.

  • Das Script hat definitiv nichts mit dem Problem zu tun!
    Es geht um die schlechte Verbindung und die ist auch dann schlecht, wenn das Script nicht läuft. ;)

    [Edit]
    Das merke ich auch, wenn ich per SSH mit dem Pi verbunden bin:
    Das Bild im Terminal-Fenster bleibt stehen, reagiert nicht auf Eingaben und nach ein paar Minuten geht's dann weiter.

    Einmal editiert, zuletzt von samtux (10. Februar 2015 um 18:12)

  • Hallo Samtux,

    die von Dir geschilderten Symptome


    Das Bild im Terminal-Fenster bleibt stehen, reagiert nicht auf Eingaben und nach ein paar Minuten geht's dann weiter.


    sind alles typische Anzeichen, die mit dem "Mysterium" einhergehen.

    Deshalb meine schelmische Frage: Was hängt denn alles am Raspberry Pi dran:
    - HDMI
    - USB (z.B. Maus, Tastatur, sonstiges)
    - LAN
    - GPIO
    - sonstige Verbraucher an den diversen Ports

    Was kann Dein Netzteil? Wieviel mA werden bereitgestellt? Ist dies ein entliehenes Handy-Ladekabel? Wenns wieder mal hakt, kannst Du mal die Spannung messen, die am Pi anliegt? 4,75 V gilt hier als kritische Grenze.

    Und dann rechne mal aus:

    Strom, das das Netzteil abgeben kann
    minus Strombedarf RPi (600 mA B+, 700 mA B)
    minus Strombedarf der Kamera (250 mA???)
    minus USB-Verbraucher
    minus HDMI (ca. 20 mA)
    minus GPIO
    minus sonstige Verbraucher

    Und wenn hier weniger als 150 bis 200 mA übrig bleiben - oder gar ein negativer Wert herauskommt, dann weißt Du auch warum es hakt - und dann lese bitte einmal die beiden führenden Threads zum Thema "Mysterium" durch.

    Bei dem einen hat Zentris interessante Messungen zum Verständnis beigesteuert.

    Bei dem anderen habe ich ein Programm beigesteuert, dass das "Mysterium" aufdeckt und die Netzwerkverbindung wieder herstellt, bevor Du Probleme entdeckst.

    Beste Grüße

    Andreas

    Ich bin wirklich nicht darauf aus, Microsoft zu zerstören. Das wird nur ein völlig unbeabsichtigter Nebeneffekt sein.
    Linus Torvalds - "Vater" von Linux

    Linux is like a wigwam, no windows, no gates, but with an apache inside dancing samba, very hungry eating a yacc, a gnu and a bison.

    Einmal editiert, zuletzt von Andreas (10. Februar 2015 um 18:45)

  • Hi Andreas,

    danke für die hilfreiche Antwort.

    Der Pi wird über einen USB-Hub über den normalen USB-Anschluss (nicht den dafür gedachten Micro-USB-Anschluss) mit Strom versorgt, der an einem Netzteil mit 2A hängt. An diesem Hub hängt eine externe 3,5" Festplatte mit eigener Stromversorgung und ein weiterer USB-Hub mit ebenfalls eigener Stromversorgung, an welchem die Kamera angeschlossen ist und ein USB-to-Serial-Adapter, über welchen die Kamera ein- oder ausgeschaltet werden kann.

    Habe jetzt zusätzlich noch ein kleines Industrie-Netzteil mit 5A an den Pi über den Micro-USB-Anschluss angesteckt und werde es weiter beobachten.

    Wenn ich aber das lange LAN-Kabel direkt am Pi anschließe, kommt nach wie vor keine Verbindung zustande, sondern nur über den LAN-Switch.

  • Hallo Samtux,

    wenn Du den Raspberry Pi über USB speist, dann bekommt er garantiert bis zu 500 mA. Jedes weitere mA, das zum Betrieb benötigt wird, ist unsicher. Und dies wird durch Deine Beobachtungen bestätigt.

    Egal, wieviel A das Netzteil des USB-Hub liefern kann, beim Raspberry Pi kommt nicht mehr an.

    Kennst Du den Artikel "Stromversorgung" von Dreamshader? Schau dort mal rein - vielleicht gehen Dir dann ein paar Lichter auf!


    Beste Grüße

    Andreas

    Ich bin wirklich nicht darauf aus, Microsoft zu zerstören. Das wird nur ein völlig unbeabsichtigter Nebeneffekt sein.
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  • Hi Andreas,

    vielen Dank für den Hinweis.

    Werde auf die 3. Variante (Stromversorgung über GPIO) umsteigen und kann mir dann hoffentlich auch den ersten USB-Hub sparen. :thumbs1:

  • Mein Pi wird jetzt per GPIO ausreichend mit Strom versorgt, habe auch das Programm zur Korrektur der Verbindung (cli-Version) für Slackware angepasst (sudo-Befehle raus und IPs angepasst und für den Autostart den Aufruf in die rc.local eingetragen) und installiert.
    Trotzdem hat sich die Verbindung nicht gebessert. Es kommt nach wie vor zu Wartezeiten bei der Datenübertragung.

    Habe in einem anderen Forum den Hinweis bekommen, dass es an der Hardware liegt: Im Gegensatz zum Laptop schickt der Pi angeblich keinen Strom oder Spannung zur Fritzbox.

    Hat jemand eine Idee wie ich die Verbindung verbessern könnte?

  • Hi mmi,

    der eine Switch ist schon direkt am Pi, d.h. über ein ca. 1,5m langes Kabel angeschlossen.
    Meinst Du also noch einen zweiten Switch dazwischen? Oder ein kürzeres Kabel vom Pi zum Switch?

  • 30m ist keine Länge für ein funktionierende LAN Kabel.

    Zitat

    Mein Problem ist, dass die LAN-Verbindung zwar stabil ist, es aber zu Aussetzern von teilweise mehreren Minuten kommt. D.h. die Verbindung wird nicht abgebrochen, nur werden keine Daten übertragen. Das hat zu Folge, dass die Foto-Serie manchmal nicht vollständig ist, also Fotos fehlen

    Und Du bist sicher, dass es am Kabel liegt? Ich versteh den Aufbau ehrlich gesagt nicht.
    Wie werden die Daten übertragen? USB & Kamera - wie, wohin?

    Die Daten der Kamera sind i.O? Die DSL Verbindung ok?, ...


    Zitat

    Das merke ich auch, wenn ich per SSH mit dem Pi verbunden bin:
    Das Bild im Terminal-Fenster bleibt stehen, reagiert nicht auf Eingaben und nach ein paar Minuten geht's dann weiter.


    Dieses Problem hatte ich auch - da lag es aber am WLAN meines Laptops! Gehst Du bei "Problemen" mit deinem Laptop auf den RPi?


    Werner

    PS: Meine pers. Erfahrungen mit Netgear waren in meiner Vergangenheit (vor ca. 10 Jahren) extrem schlecht (auch LAN-Switche). Seitdem meide ich Netgear.

  • Hi Werner,

    Zitat

    30m ist keine Länge für ein funktionierende LAN Kabel.

    Ja, das denke ich auch.

    Zitat

    Und Du bist sicher, dass es am Kabel liegt?

    Glaube nicht, dass es am Kabel liegt, weil ja die Verbindung gut ist, wenn ich meinen Laptop über das Kabel an die Fritz!Box anschließe. Nur mit dem Pi bekomme ich bei direktem Anschluss keine Verbindung, nur über den Switch bekomme ich eine Netzwerkverbindung (wie oben schon geschrieben).

    Zitat

    Ich versteh den Aufbau ehrlich gesagt nicht.
    Wie werden die Daten übertragen? USB & Kamera - wie, wohin?

    Die Kamera steht draußen, ist draußen per USB an einem USB-Hub angeschlossen und dieser wiederum (mithilfe eines USB-to-LAN-Adapters) per USB an den Pi anschlossen, der drinnen im Haus ist. Bei der Übertragung der Fotos zum Pi gibt es gelegentlich auch Probleme, die werden aber vom Script erkannt, protokolliert und meistens automatisch behoben. Falls nicht, bekomme ich eine E-Mail mit einem Hinweis auf den Fehler.
    Auf dem Pi werden die Fotos dann verarbeitet und mit CURL (über ein kurzes Kabel zum Switch und das ca. 30m lange Kabel zur Fritz!Box) an den Webserver verschickt. Dabei kommt es eben zu den geschilderten Übertragungsproblemen (ebenfalls vom Script protokolliert).

    Zitat

    Die Daten der Kamera sind i.O? Die DSL Verbindung ok?

    Die Daten sind okay, da gibt es keine Probleme. Die DSL-Verbindung ist zwar nicht die schnellste, aber auch okay, habe ja noch andere Rechner mit denen ich sie nutze.

    Zitat

    Gehst Du bei "Problemen" mit deinem Laptop auf den RPi?

    Sowohl mit dem Laptop, als auch mit Desktop-Rechnern. Die nutzen alle WLAN, sind auch untereinander vernetzt, da gibt es aber keine Übertragungsprobleme - nur bei der Verbindung mit dem Pi.

    Wenn ich einen Fernseher und eine Tastatur an den Pi anschließe, kann ich problemlos damit arbeiten. Sobald ich aber übers Netzwerk per SSH auf den Pi zugreife, kommt es zu Unterbrechungen bei der Datenübertragung.

    Den Pi per WLAN verbinden will ich deshalb nicht, weil die Übertragung über zwei WLAN-Repeater gehen müsste und diese gelegentlich das Signal verlieren.

    Einmal editiert, zuletzt von samtux (17. Februar 2015 um 21:44)

  • Wie geschrieben, ich hatte dein beschriebenes Phänomen gleich "wiedererkannt". Aber als Problem von meinem WLan Adapter am Laptop.
    Im I-Net surfen etc. alles ging. Aber SSH war sehr "laggy". Nach dem abziehen/einstecken des Wlan Adapters lief es wieder eine Weile stabil.

    Wenn Du testweise dein Laptop mit LAN kabel an die fritzbox anschließt? Nur eine Idee....
    Werner

  • Zitat

    Wie geschrieben, ich hatte dein beschriebenes Phänomen gleich "wiedererkannt". Aber als Problem von meinem WLan Adapter am Laptop.

    Gleiche Symptome aber verschiedene Ursachen? :s

    Zitat

    Wenn Du testweise dein Laptop mit LAN kabel an die fritzbox anschließt?

    Da ist die Verbindung gut.

  • Zitat

    Da ist die Verbindung gut.


    Also ein WLAN Problem?!

    Ich hab mein "Problem" dadurch gelöst, dass mir mein alter Laptop aus der Hand gefallen ist =(. Die eingebaute WLAN Karte meines neuen Laptops ist deutlich toleranter gegenüber ssh.:angel:

  • Zitat

    Also ein WLAN Problem?!

    Nein. Ich meinte die Verbindung vom Laptop zur Fritz!Box über das Kabel ist gut. Wenn ich den Pi direkt am Kabel anschließe, bekomme ich gar keine Verbindung (siehe oben).

    Zitat

    Ich hab mein "Problem" dadurch gelöst, dass mir mein alter Laptop aus der Hand gefallen ist =(. Die eingebaute WLAN Karte meines neuen Laptops ist deutlich toleranter gegenüber ssh.:angel:

    Glaube nicht, dass das bei mir am WLAN liegt. Der Laptop hat einen integrierten Chipsatz und die Desktop-Rechner hängen an externen Reapeatern. Wenn ich die Rechner per SSH untereinander verbinde, gibt es keine Übertragungsprobleme. Die treten nur beim Pi auf, der über das LAN-Kabel angeschlossen ist, und da eben nicht nur in Verbindung mit SSH, sondern auch bei Datenübertragungen per FTP (siehe oben) und da ist dann gar kein WLAN im Spiel.

    [Edit]
    Wenn ich meinen zweiten Pi an das lange Kabel anschließe, macht er die gleichen Probleme. Wenn er aber an einem kurzen Kabel an der Fritz!Box hängt oder an einem WLAN-Reapeater, ist die Verbindung gut.

    Einmal editiert, zuletzt von samtux (18. Februar 2015 um 09:16)

  • Hallo,

    ich hatte bei meinem RasPi 2 B (Quadcore) auch Probleme bei SSH Zugriffen. Mit "htop" habe ich dann bemerkt, das einer der vier Cores zu 100% ausgelastet war. Ich weiß jetzt aus dem Kopf nicht mehr welches Programm es war aber ich habe es gekillt und dann war alles ok.


  • ich hatte bei meinem RasPi 2 B (Quadcore) auch Probleme bei SSH Zugriffen. Mit "htop" habe ich dann bemerkt, das einer der vier Cores zu 100% ausgelastet war. Ich weiß jetzt aus dem Kopf nicht mehr welches Programm es war aber ich habe es gekillt und dann war alles ok.

    Danke für den Hinweis.
    Das Problem tritt bei mir nicht auf. Htop zeigt im idle eine Gesamtauslastung von 6.9 bis 15% an und dabei nutzt htop allein 6-7% CPU. Die CPU-Last steigt beim Verarbeiten der Fotos, ist aber im normalen Bereich.

    Habe jetzt mal den Pi über ein kürzeres Kabel an den Switch gehängt und werde das weiter beobachten.

    Off-topic:
    Andreas: Ich nutze Dein host-repair-Programmchen und das ist ja mit icon kompiliert, wird aber mithilfe von iconx gestartet. Das verwirrt mich etwas, weil ich das nur von Interpretersprachen her kenne. Wenn ich in fpc ein Programm kompiliere, ist es eigenständig und läuft auch ohne installierten fpc auf anderen Rechnern. :s

    Einmal editiert, zuletzt von samtux (18. Februar 2015 um 09:42)

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