Lebt Arch noch?

  • Hi,
    was ist eigentlich los mit "Arch"?
    Ich bin gerade etwas verzweifelt mit dem Software Klotz von Raspbian
    und dachte mir, man könnte es nochmal mit Arch für Arm6
    auf meinem Raspi B probieren.
    Das soll ja "KISS" sein (keep it simple, stupid).
    Wie es allerdings aussieht, hat sich da ziemlich lange nichts getan.
    Weiß jemand Näheres, wie es um Arch Arm bestellt ist?
    Isses schon tot oder ausnahmsweise mal als "fertig" zu betrachten?
    :)

    "Volt, Watt, Ampere, Ohm, ohne mich gibts keinen Strom"

    Der Elektrolurch (Guru Guru)

  • Hi und Danke,
    habe gerade nur das gepackte rootfs von Oktober 2014 gefunden,
    das ist hier:
    http://downloads.raspberrypi.org/arch/images/
    das Aktuellste.
    Ist eben auch kein Image, sondern nur die Dateien, die
    auf eine vorformatierte SD zu kopieren sind.
    Die bieten scheinbar auch für jede Pi-Generation
    eine spezifizierte Distro an.
    Ist nur nicht so einfach, das Richtige zu finden.
    Ich brauche "Arm 6" für den Raspi B.

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    Der Elektrolurch (Guru Guru)

    Einmal editiert, zuletzt von Heinrich (16. September 2016 um 10:38)

  • Hallo,

    Zitat

    Außerdem ist mir Raspbian zu kompliziert.


    Also Arch ist bei denen beliebt, die ihre Linux-Installation gerne bis ins letzte selbst konfigurieren - das ist bei Arch nämlich möglich (und teilweise nötig).

    Oder anders: wenn dir Raspbian zu kompliziert ist, dann ist Arch für dich schlichtweg ungeeignet.

    Gruß, noisefloor

  • Zitat

    Oder anders: wenn dir Raspbian zu kompliziert ist, dann ist Arch für dich schlichtweg ungeeignet.


    Nö,
    ich hab lange genug mit Slackware hantiert und
    weiß was ne Partition und ein Dateisystem ist.
    Da gibts keine Schwierigkeiten.
    Bei Raspbian lenkt mich aber zuviel ab und meistens vergurke ich es dann,
    wenn ich das, was ich für unnötig halte "puge" oder mich in dem Skripteverhau verlaufe.
    Ich brauche halt ein Bastel-OS für Arm 6 bzw. dem BCM-Chip
    ohne viele Ablenkungen.
    Nach der Installation wird mir dann die Shell, der mc mit mcedit und der gcc reichen.

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    Der Elektrolurch (Guru Guru)

  • Danke nochmal an alle!

    Ich glaube, ich habe die ersten Idiotentests bestanden.
    Das hier:
    http://os.archlinuxarm.org/os/ArchLinuxARM-rpi-latest.tar.gz
    ist der richtige Link für den Raspi B (single core, Arm 6, 700MHz).
    -Alles ausgepackt, beide Partitionen der vergurkten Rasbian-Installation geleert,
    den Inhalt des entpackten boot-Ordners mit mv auf die leere FAT-Partition der Karte "gemoved",
    den Rest auf die Linuxpartition der Karte.
    Zur Sicherheit noch ein "sync" abgesetzt (hat dann nochmal ne ganze Weile gedauert)
    dann Karte in den Raspi und es fährt zumindest schonmal hoch,
    meckert aber, daß es die boot-Partition nicht mounten könnte.
    Die steht allerdings richtig in der fstab:

    Code
    # <file system>	<dir>	<type>	<options>	<dump>	<pass>
    /dev/mmcblk0p1  /boot   vfat    defaults        0       0


    Auch händisch läßt sie sich als root mit mount nicht einbinden,
    da meckert irgendwas mit "cgroups".

    Au man!
    Sowas kommt vom schnellen Kopieren:
    Die Ordner im Wurzelverzeichnis gehören alle "Heinrich",
    das kann wohl nicht hinhauen .
    :)

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    Der Elektrolurch (Guru Guru)

    Einmal editiert, zuletzt von Heinrich (16. September 2016 um 14:02)

  • Ich danke Dir, aber ist schon O.K.
    Hab das alles auf dem Hostrechner nochmal als root ausgepackt und die Dateien in der Linuxpartition der Karte überschrieben.
    Jetzt fährts ohne Meckern hoch und bindet auch /boot brav ein.

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    Der Elektrolurch (Guru Guru)

  • Soo,
    langsam läufts.
    Nach der Installation und fehlerfreiem Hochfahren
    hat allerdings, wie hier schon angemerkt wurde,
    erstmal nix fuktioniert:
    "ifconfig" zeigte jedenfalls zunächst für eth0 was sehr Seltsames.

    Hier:
    https://wiki.archlinux.de/title/Statische_IP
    ...steht unter dem Absatz "Zuweisen beim Booten"
    wie man die NIC mit ner festen ipv4 zum Laufen bringt.
    da müssen, wie dort beschrieben, 2 Dateien erstellt werden
    und für den DNS-Server in der /etc/resolvconf.conf ein Eintrag gemacht werden.
    (Eine resolv.conf gibt es da auch, die ließ sich aber nicht beschreiben.)
    Dann noch ein "systemctl enable network@eth0.service" abschießen
    und beim nächsten Hochfahren hat die NIC die feste ip, ihr gateway und den nameserver.
    Da konnte ich dann erstmal das obligatorische "pacman -Syu" machen.

    Der Sound aus dem BCM-Chip funktioniert per default ebenfalls nicht,
    dazu muß man einen Eintrag in der /boot/config.txt tätigen.
    Das ist wohl ein sog. Overlay-Aufruf:
    dtparam=audio=on
    Damit funktioniert die Onboard-Audioausgabe überhaupt erstmal,
    wenn auch mit nem grauenhaften Sound.
    Mit nem weiteren Eintrag dahinter klingts dann mit mpg123 über die Klinkenbuchse schon fast,
    wie ne echte Soundkarte:
    audio_pwm_mode=2

    Naja und dann noch das Übliche, wie deutsches Tastaturlayout.
    Das findet man hier:
    https://wiki.archlinux.de/title/Arch_Lin…Deutsch_stellen
    "Arch Linux auf Deutsch stellen" -feiner Deutsch! :)

    Na jedenfalls: Arch lebt!

    :)

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  • Wenn du ein OS ohne viel KlimBim haben willst, wieso nimmst du dann ArchLinux? :fies: Also ernsthaft - du sagst dich würde bei Raspbian zu viel ablenken - wieso meinst du Arch wäre da anders? Der Pi ist anders als alles was du vor Jahren mal mit Linux/unix gemacht hast, da sei dir sicher ;)

    Nicht zuletzt kannst du auch Raspbian Lite, oder eine 'minimal' Version davon verwenden, oder gar dir dein eigenes Image mit dem netinstaller erstellen... Slackware hin oder her :D

    Schon mal ein Blick hierauf geworfen => FAQ => Welche Betriebssysteme gibt es?

  • Also alles tutti soweit.
    Ich dachte, es wäre für andere auch hilfreich,
    zu beschreiben, wie man Sound und Netzkarte nach ner frischen Arch-Installation zum Laufen bringt.
    Dafür, daß man diese Einstellungen da machen muß, kann ich auch nichts.

    Was wäre denn Deine Empfehlung?
    Mein Fokus liegt auf latenzfreies Audio (virtuelle Synths und MIDI).
    Arch hatte ich aus Anfangszeiten mit dem Raspi noch in guter Erinnerung.
    Das fuhr damals schon fast so schnell hoch, wie mein Atari-ST.
    Scheint sich wohl in der Tat geändert zu haben.
    Davon:

    Zitat

    eigenes Image mit dem netinstaller erstellen


    habe ich noch nix gehört. Das muß ich mir wohl mal angucken.

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  • Dass man Audio über die config.txt bzw deviceTree explizit einschalten muss, ist beim Pi normal ;) Auch i2c usw muss man explizit einschalten - hat aber nichts mit der Distribution zu tun es sei denn das wurde bei dieser bereits von Anfang an so eingerichtet (zB bei MediaCenter distri's)... Das hat einfach den Hintergrund das nicht jeder diese Schnittstellen auch wirklich nutzen möchte - der Pi ist ja primär zum basteln bzw erlernen weshalb man auch auf alles EInfluss nehmen kann ;)

    Arch gehört zu einer der schnelleren Distributionen, ja. Aber eben auch zu den komplizierteren und auch nicht in allem zu den stabilieren.

    Welches OS du letztlich nutzt würde ich davon abhängug machen was Du damit machen möchtest.
    Raspbian ist das am besten supportete, die meiste Unterstützung und eben das primäre OS für den Pi... Das die Full Version etwas überladen wirkt wenn man denn kein Desktop nutzen möchte sollte aber eigentlich klar sein. Es gibt aber eben auch die Lite Version, oder angepasste "Minimal" Versionen die vergleichsweise extrem wenig RAM nach dem Boot verbrauchen und auch viel schneller booten... Findest du alles in der oben erwähnten Übersicht.


    Ich weiß nicht genau was Du vor hast, aber wenn du wirklich den Fokus auf Audio legst dann solltest du dir auf jeden Fall eine USB-Soundkarte besorgen oder Audio aus der HDMI Schnittstelle beziehen, da die 3,5" Klinke keine saubere Qualität liefert - daran hat sich seit der ersten Pi Generation kaum was geändert.

    Mit ein bisschen Googlen nach "raspberry virtuelle Synths" stößt man auf zum Beispiel: http://wiki.linuxaudio.org/wiki/raspberrypi

    Zitat

    The on-board chipset of the RPi has quite some limitations unfortunately. It only does playback and because of it's design it is not really suited for real-time, low-latency audio processing. It does work with JACK now that it has MMAP support but don't expect it to run without glitches at lower latencies.

    Mittlerweile gibt es auch DAC Module für den Pi, wie zum Beispiel "HiFiBerry" oder die "Wolfson Audio Card"

  • Anlaß für den Thread war ja für mich, mal zu gucken, wie sich Arch auf dem Raspi so entwickelt hat
    und ich hatte mich gewundert, daß das bei der raspberrypi.org nicht
    mehr direkt zum Download angeboten wurde, bzw. das ich dort nur ein altes fs-Paket
    fand. Da sind jedenfalls keine Fragen mehr offen und danke nochmal.
    Das ich mir meine Raspbian-Installationen über kurz oder lang immer vergurke,
    sehe ich eher selbstironisch.
    Der Klotz von "systemd" nervt mich eben, wie alle Dämonen, die nix mit Klang oder MIDI zutun haben,
    da macht aber Arch offensichtlich auch keine Ausnahme mehr :).


    Hifiberry ist leider nur ein DAC, aber mit der Wolfson liebäugle ich schon,
    das ist ein kompletter CODEC mit Line Eingängen,
    nem kleinem "D"-Leistungsverstärker und Kopfhörerausgang.
    Damit könnte man schon nen schönen Audio-Masterrecorder bauen.

    Den Audioausgang des Raspi sehe ich mit der Parametereinstellung
    "audio_pwm_mode=2" für Testzwecke schon erträglich,
    darüber bin ich erst während meiner Beschäftigung mit Arch gestolpert.
    Allerdings scheint PWM ja Latenzen zu machen und Danke für den Hinweis.
    Ich habe hier noch nen USB Ti/BB2902 CODEC.
    Mal gucken, ob man da mit "top" Unterschiede im Vergleich der CPU-Last ausmachen kann.
    -aber gut nun, das sprengt hier schon den Rahmen.


    Na jaa, nun guck ich mir mal minibian an, mal sehen, ob das noch macht, was ich will,
    wenn ich da wieder den systemd purge.
    :mrgreen:

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