Betriebstemperatur

L I V E Stammtisch ab 20:30 Uhr im Chat
  • Hallo und allen noch ein gesundes Neues Jahr!

    Ich habe einen RasPi, den ich in den NAS-Dauereinsatz schicken möchte. Er ist auf max.900MHz getaktet, hat Kühlkörper und im Gehäuse zusätzliche Lüftungslöcher bekommen. Auf dem Experimentiertisch hatte er immer so um die 47 Grad (gemessen mit Android RaspiCheck).

    Wo ich ihn nun dauerhaft hinstellen wollte, verläuft in der Nähe(!!) ein Heizungsrohr. Nun ist seine durchschnittliche Temperatur auf 51...53 Grad gestiegen.

    Meine Frage ist nun, ob die ca. 5 Grad bereits ein vorzeitiges Altern bewirken könnten. Ich möchte ihn am LAN-Kabel betreiben und da würde eine effektive Verlagerung Einiges an Umbauten verlangen.
    Ist der Aufwand sinnvoll oder bin ich mit 53 Grad immer noch auf der sicheren Seite. Wie gesagt, es soll ein Dauereinsatz werden.

    Viele Grüße
    DocAdams

    1x RaspberryPi 2, 1x RaspberryPi 3, 1x OpenELEC, 1x RaspberryPi 4 mit ioBroker ,

  • Hallo docadams,

    was sagt denn:

    Code
    cat /sys/class/thermal/thermal_zone0/temp


    Ich selbst glaube nicht, dass es dem Pi irgendetwas tut wenn er warm wird. Ich habe meinen jetzt seit einem dreiviertel Jahr und er hatte ihn bei diversen Tests auch schon bei über 70° C. Ich persönlich glaube auch nicht daran das sich dass so "chrass" auf die Lebensdauer auswirkt. Bei 85° taktet er sowieso herunter, so das eigentlich nichts passieren dürfte.

    MfG
    sebb

  • Nur wenn du force_turbo=1 in der config.txt verwendest wird er dauerhaft übertaktet - ansonsten nur dann wenn er viel zu tun hat.

    Wenn force_turbo=1 gesetzt ist wird der RaspberryPI automatisch herunter getaktet sobald er eine Temperatur von 85°C erreicht. Das überwacht der Broadcom Chip dann intern und regelt das ohne dein Zutun.

    Die RaspberryPI Foundation hat ausgiebige Tests durchgeführt und festgestellt dass die Lebensdauer des PI's nicht durch übertakten beeinflusst wird und deshalb offiziell erlaubt den PI zu übertakten.

    Also solange dein System unter Last keine 85°C erreicht solltest du dir da wenig Gedanken zu machen - Eine CPU Temperatur von 70°C wären durchaus vertretbar und unbedenklich - Allerdings solltest du beachten das es im Sommer allgemein wärmer ist und die Temperatur dann auch steigen könnte - Die Umgebungstemperatur beeinflusst eben auch nicht nur die CPU-Temp sondern alle Bauteile..

    Um wirklich sicher zu sein das nichts passiert könntest du zusätzlich einen Temperatur gesteuerten 12 oder 5V Lüfter verbauten, der nur eingeschaltet wird wenn eine CPU-Temperatur von zB 60°C erreicht wird und sich dann auch wieder abschaltet wenn diese auf zB 55°C fällt. Siehe dazu > hier < oder > hier <


    Ich empfehle dir aber auch einen Stresstest durchzuführen um festzustellen welche Temperatur er unter Dauerlast erreichen würde

  • Also in diesem Temperaturbereich Entwarnung. Danke für eure Hilfe.

    Was mich jetzt ein wenig stutzig machte: den force_turbo=1 Befehl hatte ich bei der Ersteinrichtung nicht Entkommentiert (also nichts geändert). Jetzt finde ich diese Zeile gar nicht mehr. Wir reden doch von der /boot/config.txt, nicht wahr? Die sieht bei mir so aus:


    Ist da mal was prinzipiell verändert worden?

    Zur CPU-Frequenz hatte ich hier schon einmal eine Frage gestellt, es kam aber zu keinem Ergebnis. Wenn ich mit RaspiCheck die Daten abfrage, ist die Frequenz _fast_ immer 900MHz und die Auslastung liegt bei 1...2 Prozent. Lieber wäre mir zwar 700MHz und dafür eine höhere Auslastung. Aber die 900MHz könnten vielleicht auch durch die Anfrage selbst verursacht werden. Ich habe jedenfalls nicht (willentlich) auf permanent maximale Frequenz gestellt.

    Viele Grüße
    DocAdams

    1x RaspberryPi 2, 1x RaspberryPi 3, 1x OpenELEC, 1x RaspberryPi 4 mit ioBroker ,

  • Tach,

    Mein Pi Modell B steckt im Glasgehäuse, dient als Media- und Fileserver, hat demnach auch eine externe HDD angeschlossen und läuft rund ein halbes Jahr schon durch.

    Die Temperatur beträgt im Schnitt 46°C, außer an warmen Tagen, da sind schon mal 52.
    Da es bis dato aber keine Probleme gab, brauchst Du Dir wohl keine Gedanken machen.


    Grüße,
    Hustenbold

    [font="Courier New"]

    Code
    print("Hallo Welt!")


    [/font]

  • docadams: Es gibt unzählige mögliche Einstellungsmöglichkeiten für die config.txt.. Da dieser aber eine bestimmte Größe nicht überschreiten darf da sie sonst zerschossen wird, können nicht alle dort auskommentiert gelistet werden..

    Guck also einfach > hier < und trag die entsprechenden Werte ein
    Worauf man aber achten sollte ist dass core_freq unter schlechten Umständen (muss nicht aber kann) dafür sorgen kann dass der PI nicht mehr booten möchte oder das Dateisystem beschädigt wird. Diese Einstellung erhöht also auch die Tatktung des SD Controllers

    Ich kenn das RaspiCheck Programm nicht (habe kein Smartphone), aber würde jetzt mal vermuten dass das den falschen Wert anzeigt.. Den aktuellen Wert kriegst du hiermit angezeigt:

    Code
    cat /sys/devices/system/cpu/cpu0/cpufreq/scaling_cur_freq


    Und die Ausgabe dann durch 1000 teilen, also quasi auch so:

    Code
    echo $(( $(cat /sys/devices/system/cpu/cpu0/cpufreq/scaling_cur_freq) / 1000 ))

    Oder mithilfe folgendes Befehls

    Code
    /opt/vc/bin/vcgencmd measure_clock arm
  • hast recht, ist schon komisch.
    Während die Temperaturangeben bei RaspiCheck und CAT-Befehl identisch sind, ist die ARM-Frequenz bei RaspiCheck und CAT-Befehl unterschiedlich.

    Also auch hier Entwarnung.

    Als ich meinen ersten RasPi konfiguriert hatte, konnte man (glaube ich) mit dem Befehl "sudo raspi.config" noch nicht übertakten. Deshalb war das in der config.txt noch ausführlich erklärt. Vermutlich sind diese Kommentare jetzt weg und mir kommt deshalb die Datei so kurz vor. Ich war halt schon lange nicht mehr dort...

    Viele Grüße
    DocAdams

    1x RaspberryPi 2, 1x RaspberryPi 3, 1x OpenELEC, 1x RaspberryPi 4 mit ioBroker ,

  • Bei der ganzen Temperaturfrage ist es im Prinzip unerheblich, ob sich die Haltbarkeit der Hardware halbiert. Das dürften dennoch Zeiträume sein, wo wir längst neue Hardware angeschafft haben. Gerade Computer altern wie Fliegen und sind meistens innerhalb einstelliger Jahreszahlen uninteressant geworden.
    Daher halte ich zumindest moderates Übertakten für harmlos. Das erst recht wenn die oft angebotenen Kühlkörper aufgesetzt sind.
    Solange man sich beim Anfassen nicht glaubt die Finger zu verbrennen, dürften es kaum wesentlich mehr als 50 Grad sein. Für Halbleiter harmlose Werte.

  • Zwar schon ein etwas älterer Thread, aber auf meinem läuft nur MPD und RPi-Monitor und wenn ich Musik laufen lassen, ist er schonmal bei 58°-59°C. Steckt in einem Plastikgehäuse von ModMyPi mit Luftschlitzen und Kühlkörpern. Und im Normalbetrieb (ohne Musik am lafen), ist er bei 52°-54°C.

  • Hallo Pieper,

    das Untertakten ist mit vergleichbaren Risiken verbunden wie das Übertakten - die Zuverlässigkeit ist evtl. nicht mehr gegeben. Also Vorsicht - auch wenn im Augenblick alles richtig zu laufen scheint.

    Idealerweise wird man den RPi so einstellen, daß er mit variabler Taktfrequenz arbeitet. Bei meinem läuft beispielsweise, wenn er nichts zu tun hat, die CPU mit lediglich 200 Mhz, aber auch andere Frequenzen werden variabel geschaltet - das geht ja alles automatisch.

    Beispiel für einen Eintrag in "config.txt":

    Code
    arm_freq=850
    arm_freq_min=200
    core_freq=250
    core_freq_min=100
    sdram_freq=400
    sdram_freq_min=300
    over_voltage=0

    So laufen alle meine RPi's bislang problemlos und auch seit mittlerweile mehreren Monaten zuverlässig.

    Gruß, mmi

  • Wichtig beim Untertakten ist auch ob die SD das mit macht... Für die SD ist core_freq wichtig, wenn die da empfindlich ist dann lasst die core_freq_min lieber auf 200 oder dem default von 250MHz

    Zum Thema Underclocking hatte ich auch hier schon mal was geschrieben: CPU-Mindesttakt (arm_freq_min) und 3.10.x Kernel

    Allerdings spart das nicht so viel Leistung ein wie sich manch einer vielleicht erhofft -> was primär am nicht so effektiven 3V3 Spannungswandler liegt, der verballert alleine schon ca. 1 Watt in Wärme... Aber auch der USB LAN9512 Chip verbraucht nicht gerade wenig (Modell-A ohne diesen USB LAN9512 Chip verbraucht 1 Watt weniger als Modell-B)

    Ihr merkt hieran also das der SoC nicht wirklich viel Strom verballert.. 1,5 Watt für SoC und die sämtliche anderen Bauteile auf dem PI ist nicht wirklich viel

    Wer noch ein bisschen Strom sparen will kann zB den HDMI Port abschalten und spart dadurch ca. 20mA (der ist auch ohne angeschlossenem HDMI Monitor/TV permanent an):

    Code
    /opt/vc/bin/tvservice -off


    Wer es in seinem PI-Gehäuse etwas kühler haben will sollte sich überlegen den bereits erwähnten 3V3 Spannungswandler auszutauschen, das würde schon mal ca. 5°C einsparen. Wie das geht findet ihr über die Forumsuche oben rechts nach " PI Tuning " heraus ;)

  • chimux
    Ich weiß ja nicht wen du meinst aber ich denke mal an "docadams" ;)

    Kann meine config z.Z. nich mehr auslesen, da mein Raspi anscheinend aufgeraucht ist =(

    Im laufenden Betrieb sind nach ca. 30 min. die LED´s des Ambilights ausgegangen, neues Booten hatte dann nur für 5 min. Licht gesorgt.

    Raspi fährt jetzt nur noch in der Konsole hoch, habe aber keinen Zugriff über USB noch Netzwerk, auch der Video-Ausgang ist tot, nur HDMI geht.

    Alle Spannungen (1,8V, 2,5V, 3,3V) sind da, Quarze auf der Unterseite nachgelötet und schwingen auch, beide Prozessoren mit Heißluft mehrmals nachgelötet, ohne Erfolg.

    Habe mir jetzt einen in Rev.2 bestellt und hoffe der hält länger :wallbash:

  • Aus eigene Erfahrungen:


    Wenn man Rpi1 hat und eine microSD-Karte mittels SD-Adapter benutzt, beim +60Grad, der SD-Adapter kann sich In der Mitte krümmen. Als Folge, können die Kontakte zur +3.3V und Takt Kontakt verloren gehen (die befinden sich in der Mitte des SD-Adapters). Siehe Bild in Attachment (auf dem Bild sieht man 3 SD-Adaptern, der in der Mitte ist etwas gekrümmt).
    Betriebssystem lässt sich nicht reparieren. Es ist schneller regelmäßig eine Abbildung von der Speicherkarte mit dem Betriebssystem zu machen, als beschädigte Speicherkarte zu reparieren.

    Als Lösung: in Rpi1 nur mit normalen SD-Karte benutzen (ohne Adapter).

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