Festplattentemperatur

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  • Hallo Forumsbewohner, Himbeerfreunde und Linux-Freaks,

    momentan entwickle ich etwas, wo ein Raspberry Pi und eine Festplatte verbaut werden (sollen). Da ich auf eine Lüftung verzichten will, die Festplatte nur sporadisch eingeschaltet sein wird, bin ich daran interessiert, die Temperatur der Festplatte zu überwachen.

    Die Festplatte ist unter /dev/sda1 in das System eingehängt.

    Bei SMART-kompatiblen (Self-Monitoring, Analysis and Reporting Technology) Festplatten des Herstellers SAMSUNG ist dies relativ einfach:

    1. Installation der smartmontools:

    Code
    sudo apt-get install smartmontools


    2. Ausprobieren, ob die Festplatte SMART-kompatibel ist:

    Code
    sudo smartctl -i /dev/sda

    In der Konsole erscheint etwas wie:

    Aus den letzten beiden Zeilen ergibt sch, dass SMART vorhanden ist, und dass SMART ermöglicht ist.

    Sollte in der letzten Zeile "disabled" stehen,dann hilt:

    Code
    sudo smartctl -i /dev/sda

    3. Übersicht über die von smartctl auslesbaren Parameter

    Code
    sudo smartctl -A /dev/sda

    In der Konsole erscheint:

    Die gewünschte Temperatur steht in der Zeile, die mit 194 beginnt. Demnach zeigt der Sensor 26 °C an. In den letzten 10 Stunden, die diese Festplatte in Betrieb war (Zeile 9), lag die Temperatur im Bereich 19 bis 33 °C (Zeile 194). Die Festplatte wurde 21 mal eingeschaltet (Zeile 12).

    4. Ermittlung nur der Temperatur
    Wenn mich nur die Temperatur interessiert (so war auch der Ansatz), dann kann man die Temperatur über eine Pipe einlesen:


    Code
    sudo smartctl -A /dev/sda | grep Temperature | awk '{print $10}'

    Der erste Teil dieses Befehls erzeugt die gleichen Information wie das Linux-Kommando vorher auch. Grep zieht sich die Zeilen heraus, in denen die dahinter aufgeführte Zeichenkette steht (hier also Zeile 194). Der dritte Teil der Pipe zieht sich aus dem bisherigen Ergebnis nur Spalte 10 heraus. Dort steht: 26...

    Tja, auf dem Bildschirm erscheint 26 - wer hätte das gedacht?


    Viel Spaß und beste Grüße

    Andreas

    Ich bin wirklich nicht darauf aus, Microsoft zu zerstören. Das wird nur ein völlig unbeabsichtigter Nebeneffekt sein.
    Linus Torvalds - "Vater" von Linux

    Linux is like a wigwam, no windows, no gates, but with an apache inside dancing samba, very hungry eating a yacc, a gnu and a bison.

    Einmal editiert, zuletzt von Andreas (20. September 2015 um 14:48)

  • ...und was ist nun deine Frage :huh:

    Eine tatsächliche Überwachung ist das ja noch nicht und mir stellt sich die Frage was passieren soll wenn die Festplatten Temperatur zu hoch wäre bzw welcher Wert wäre zu hoch :huh:

  • Hallo Meigrafd,

    eine Frage habe ich nicht :thumbs1:.

    Ich wollte nur beschreiben, wie man an solche Informationen herankommen kann, wenn man sie für eine Überwachung benötigen sollte. Die Umsetzung in einer Programmiersprache ist dann trivial. Die bisherigen Werte sagen mir nur, dass eine gesonderte Kühlung nicht erfoŕderlich ist.

    Wer möchte, kann natürlich einen Ventilator einschalten, wenn die Festplatte mehr als 45 °C oder so melden sollte.

    Beste Grüße

    Andreas

    Ich bin wirklich nicht darauf aus, Microsoft zu zerstören. Das wird nur ein völlig unbeabsichtigter Nebeneffekt sein.
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    • Offizieller Beitrag

    Mich interessiert eher warum die Temperatur für dich ein überwachenswerter Parameter ist. Ich hab in meinen Jahren im RZ noch nie ein Platte durch "zu Hohe" Temperaturen verloren und seit google das in großem Maßstab überprüft hat (Link, ist dieses Thema für mich gestorben. ;)

  • dbv: In einem RZ (RechenZentrum) sorgen auch Klimaanlagen und entsprechende Kühlung dafür das die Ambient Temperatur niedriger liegt als bei jedem normalsterblichen ;)
    das lässt sich also kaum vergleichen

    Jenachdem wo der ThemenErsteller die Festplatte einbaut usw kann es durchaus passieren das die Temperatur der Festplatten höher liegt als wenn die Festplatte nackt ohne Case herumliegt...
    Und dann spielt natürlich auch die Art der Festplatte eine Rolle - also wie alt diese ist, wie schnell sie sich dreht usw

    Zum Beispiel wird meine WD Raptor wesendlich(!) wärmer als meine WD 320GB die im selben Jahr hergestellt/herausgegeben wurde - deshalb hat die Raptor auch eigene Kühlrippen um die Eigenwärme besser abzuführen ;)

    • Offizieller Beitrag

    Aber nur weil Sie wärmer wird bedeutet das nicht, das sie deswegen kaputt geht (was das Conclusio der Studie ist).

    Wenn eine Platte stirbt hat das im großen Anteil andere Ursachen, dafür sind die SMART Daten durchaus interessant aber von der Temperatur auf die Ausfallwarscheinlichkeit zu tippen, funktioniert nicht. Ich hab WD Platten hier die laufen mit 38 Grad, meine Samsung Platten zwischen 40-45 und die das laute Seagatemonster war immer bei 33, auch als der Lesekopf im laufenden Betrieb plötzlich und unerwartet anfing Muster in die Datenscheiben zu kratzen :)

  • Ja klar ist das jeweils Festplattenspezifisch wie warm diese wird - aber trotzdem kann die Festplatte Schaden nehmen wenn sie um zum Beispiel 10°C wärmer wird als normalerweise vom Hersteller zugelassen
    Warum gibts dann überhaupt Klimaanlagen im Rechenzentrum wenn die Temperatur nicht wichtig wär? :D
    Weil Gehäuselüfter nicht ausreichen - wegen der besagten Ambient Temp


    Aber auch ich fand das etwas seltsam die Festplatten Temperatur zu überwachen - wobei man nicht weiß was der TE vor hat oder wo die Festplatte befindet / wo diese verbaut ist / wofür das eingesetzt wird o.ä.

    Aus meiner Sicht wäre es wichtiger die anderen S.M.A.R.T. Werte zu überwachen um einen möglichen Ausfall frühzeitig zu erkennen

  • Ich habe u.a. einen dedicated server mit 2 Platten. Die erste Platte hat immer ca. 45 Grad (was ja ok ist) aber die 2.te Platte hat ständig ca. 60 Grad und mußte vermutlich deshalb in den letzten 4 Jahren schon 2x ausgetauscht werden. Hab' zwar den Hoster darauf hingewiesen, stört ihn aber scheinbar nicht.

    Gruß, mmi


  • und mußte vermutlich deshalb in den letzten 4 Jahren schon 2x ausgetauscht werden. Hab' zwar den Hoster darauf hingewiesen, stört ihn aber scheinbar nicht.

    Das könnte aber vielleicht auch am Typ der Festplatte liegen

    So haben zum Beispiel die WD Green (3.5") und WD Blue (2.5") Festplatten einen Spin_Down timer verbaut welche die Festplatte ständig in den Ruhezustand schickt um Strom zu sparen... Das nagt aber extrem an der Lebensdauer der Platte und beschädigt auf Dauer die Motoren

    Gerade mit Linux treten hierbei verstärkt Probleme auf da das System nicht so oft auf die Festplatte zugreift als es unter Windows der Fall ist und deshalb die Festplatte unter Linux öfters in den Ruhezustand geschickt wird... Der Park-Timer steht nämlich auf 8 Sekunden aber Linux im ungünstigsten Fall im 30-Sekundentakt durch den Kernelthreads (pdflush) Pages flusht
    Quelle: http://wiki.ubuntuusers.de/WD_IntelliPark

    Zitat


    [font="sans-serif"]Festplatten von Western Digital der Baureihe Caviar-Green können auf Grund von "IntelliPark" eine extrem verkürzte Lebenszeit aufweisen. Western Digital bewirbt IntelliPark als eine "intelligente Laufwerkstechnologie zur Verringerung des Stromverbrauchs". Durch Parken der Leseköpfe auf einer Rampe neben den rotierenden Platten reduziert sich der Luftwiderstand und damit der Energieverbrauch des Laufwerks.[/font]

    [font="sans-serif"]Leider werden die Köpfe bereits nach 8 Sekunden Inaktivität eingezogen, was gerade beim Betrieb unter Linux - aber nicht nur dort - schnell zu einer exorbitant hohen Anzahl von Parkvorgängen führt. Im ungünstigsten Fall finden die Parkvorgänge im 30-Sekundentakt des Kernelthreads pdflush statt. Die Zahl dieser sogenannten Load Cycles ist jedoch begrenzt. WD gibt als Obergrenze 300.000 an, das Laufwerk selbst scheint seinen SMART-Daten zufolge die doppelte Anzahl zugrunde zu legen. In jedem Fall kann man sich leicht ausrechnen, dass das Laufwerk binnen weniger Monate den Grenzwert erreicht haben kann und dann aus Sicherheitsgründen ausgetauscht werden müsste.[/font]

    Was für eine Festplatte man hat kann mit folgendem Befehl anzeigen:

    Code
    smartctl -i /dev/sda


    Temporär (bis man rebootet) kann man das über hdparm zumindest ein bischen beheben indem man den Park-Timer auf 5 Minuten hoch setzt:

    Code
    hdparm -S 60 /dev/sda

    (wenn das nicht geht kommt ein Fehler)

    Anmerkung: "sda" ist immer symbolisch, kann auch sdb,sdc,hda usw. sein. Hdparm Befehle immer als root ausführen!

    Anmerkung2: Das sollte auch unter Windows mit hdparm gehen, aber ich habs dort nie benutzt

    Anmerkung3: Es gibt auch einen etwas komplizierteren aber dauerhaften Workaround der wdidle3_1_05.zip nutzt, vereinfacht umgesetzt über folgendes Script: http://pastebin.com/6j7bNiVA

  • Beide sind "SAMSUNG SpinPoint P80 SD".
    Das stimmt, (relativ) häufiges Ein-/Ausschalten ist noch übler. :angel:

    Mir ist's mittlerweile egal, da sich die komplexen Sachen auf der 1. Platte abspielen und der Austausch kostet ja nix.
    Allerdings bekommt man dann nicht unbedingt eine neue Platte, wie ich mit "smartctl" schon festgestellt habe. :(

  • Hallo,


    jetzt bin ich doch überrascht, dass hier einige Rückmeldungen gekommen sind. Der Thread ist ja auch schon einige Tage alt. ;)

    Ich wurde von mehreren Bekannten gefragt, ob es möglich ist, einen Computer zusammenzustellen, der als zentrale Komponente einen Raspberry Pi enthält und wo alle Komponenten in einem Gehäuse untergebracht sind und alle Schnittstellen sauber über Einbaubuchsen nach außen geführt sind. Also nicht dieser Kabelsalat auf dem Tisch, der wie improvisert aussieht.

    Für mich enthält ein Computer auf jeden Fall einen Massenspeicher (Festplatte) ausreichender Kapazität, der nicht bei Bedarf in USB-Hubs eingestöpselt wird sondern als internes Laufwerk vorhanden ist - und meinetwegen bei Bedarf auch ein- und ausgeschaltet werden kann.

    Was mich an PCs (mit Windows oder Linux-Betriebssystem) immer genervt hat, sind die Lüfter, die sich unregelmäßig bemerkbar machen und dann mehr oder weniger lautstark stören.

    Genau dies hat mich am Raspberry Pi von Anfang an immer begeistert - diese Ruhe :bravo2:. Daher kreisten meine anfänglichen Überlegungen um die zentralen Fragen
    1. Braucht man einen Lüfter, der den Raspberry kühlt? ==> NEIN (meiner erreicht auch nach mehrstündigem Betrieb unter Vollast selten 51 °C, bei normaler Anwendung liegen die Temperaturen zwischen 36 °C und 48 °C)
    2. Braucht man einen Lüfter, der die Festplatte kühlt? ==> NEIN - nach meinen bisherigen Erfahrungen auch nicht.

    Meine Festplatte hat nach einem mehrstündigen Dauertest (Backup) eine Temperatur von 33 °C nicht überschritten, was jegliche Gedanken bzgl. Lüfterkühlung erübrigt.

    Unter das Gehäuse habe ich 4 relativ hohe Anschlagpuffer angebracht. Dadurch wird wie in einem Kamin von unten kalte Luft angesaugt, die am Raspberry Pi und Netzteilen vorbeizieht und nach oben durch Lüftungsschlitze abzieht. Die Temperaturen, die ich jetzt messe, entsprechen fast den Werten, die ich habe, wenn ich den Raspberry Pi ohne Gehäuse einsetze.

    Beste Grüße

    Andreas

    Ich bin wirklich nicht darauf aus, Microsoft zu zerstören. Das wird nur ein völlig unbeabsichtigter Nebeneffekt sein.
    Linus Torvalds - "Vater" von Linux

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