Fussbodenheizung schalten mit Hubo?

Heute ist Stammtischzeit:
Jeden Donnerstag 20:30 Uhr hier im Chat.
Wer Lust hat, kann sich gerne beteiligen. ;)
  • Hallo,

    ich würde gerne meine 8 ungenauen Raumthermostate (https://goo.gl/2G16aT) durch einfache Temperatursensoren ersetzen und die Stellmotoren der Fußbodenheizung mit einem Raspberry schalten. Dafür würde ich gerne einen Raspberry Pi Zero W mit einer Relaiskarte einsetzen (z.B. https://www.amazon.de/gp/product/B00PIMRI00?tag=psblog-21 [Anzeige]). Bei der Software mache ich mir keine Sorgen, aber als Raspberry Newbie habe ich noch Fragen zum GPIO:

    1. Welche Temperaturfühler empfehlt Ihr mir? Zu jedem Raumthermostat gehen 5 Adern, auf One-Wire bin ich also nicht angewiesen. Wenn ich im Bereich 15-25 Grad Genauigkeit gewinne, dann zahle ich auch gerne 10 statt 1 Euro pro Fühler.

    2. Kann ich Temperaturfühler bedenkenlos direkt ans GPIO anschließen oder sollte/muss ich da noch ein Board (z.B. Hubo) zwischenschalten?

    3. Welche Relaiskarte empfehlt Ihr mir und warum? Im EG brauche ich 4 Relaisschalter (bei 10 Stellmotoren) und im OG brauche ich 6-7 Relaisschalter (bei 8 Stellmotoren).

    4. Der Hubo sieht ganz interessant aus, aber erstens weiß ich nicht, was er mir bringt, weil ich kein One-Wire, 433 MHz, etc. nutze (und auch keine Hutschiene habe). Und zweitens würden im OG 4 Relais nicht ausreichen.

    5. Ich bin zwar Programmierer, aber Elektroniklaie. Was habe ich vergessen? Worauf sollte ich achten?

  • Was heißt ungenaue Thermostate? Ich kenne die, die sind nicht ungenau. Worin liegt denn dein Problem? Wenn ich fragen darf?

  • Re ungenaue Thermostate:

    Mein Problem mit den Thermostaten ist, dass der Einstellungsbereich *-6 den Temperaturbereich 5-30 Grad abdeckt. Wenn ich die Thermostate überhaupt mal verstellen will, dann vielleicht von 21 auf 20,5 oder ähnlich. Das ist dann aber nur eine winzig kleine Millimeterbewegung.

    Vielleicht noch etwas mehr zum Hintergrund. Wir heizen unser 2014 kernsaniertes 190qm Haus mit einer Stiebel Eltron WPF 5 cool (Erd-)Wärmepumpe. Das Haus wurde auf KfW 85 Standard isoliert. Die Wärmepumpe hat eine Außentemperaturfühler und auch einen Temperaturfühler im Wohnzimmer. Daraus berechnet sie die Vorlauftemperatur für den 200l Pufferspeicher und schaltet auch die Heizkreispumpe nur in entsprechenden Intervallen an. Dann kann man die Thermostate eigentlich auf 30 Grad stellen und erhält eine gute Raumtemperatur.

    Das Web-Interface der Wärmepumpe liefert mir allerhand Daten, so dass man sehen kann, wie das System funktioniert, siehe Anhang. Für ein noch besseres Verständnis (z.B. "Wie träge ist die FBH?") hätte ich es schon seit langem schön gefunden, die Temperaturen und die Zustände der Ventile auslesen zu können, mal abgesehen von einer smarten Steuerung. Das ist also mal das erste Ziel: Erfassung und Visualisierung der Daten.

    Jetzt kommt hinzu, dass wir seit letzter Woche eine 9kWp Photovoltaikanlage mit einem SMA Sunny Home Manager in Betrieb genommen haben. Mein zweites Ziel ist, dass die Wärmepumpe in den Monaten April-Oktober möglichst nur noch oder zumindest überwiegend tagsüber läuft, damit sie ihren Strom hauptsächlich von der Sonne bekommt. Um das zu unterstützen, bieten Stiebel und SMA ein Energiemanagement (EMI, https://goo.gl/syCTSX) an, was diese Woche anlaufen soll. Das sorgt im wesentlichen dafür, dass Sonnenstrom als Wärme in die beiden Pufferspeicher gesteckt werden kann. In der Anleitung vom EMI steht:

    Also werde ich wohl bei Weiternutzung der Thermostate nicht mehr den "stell auf 30 Grad, passt schon" Ansatz fahren können. Außerdem sagt mir der Home Manager, wann die Sonne scheinen wird. Ich könnte also schon nachts die Stellantriebe zudrehen.

    Es ist wohl fraglich, ob ich wirklich 6 Fühler im OG brauche, um zu erreichen, was ich will. Aber da die Kabel schon liegen und die Sensoren nur 1 Euro kosten, muss ich das nicht unbedingt optimieren. :)

    Sorry für den langen Text, aber die Frage nach dem Warum? und Wofür? ist ja berechtigt und braucht etwas mehr Kontext. :)

  • Sorry, falls es OT ist.

    Naja, eine Fussbodenheizung ist sehr träge. Es dauert, je nach Größe der Räume schonmal bis zu 8 Stunden, bis sich die gewünschte Temperatur einstellt (je nach Ausgangstemperatur). Sie ist auch nicht für Änderungen mal schnell oder auch von unterwegs konzipiert.
    Mit den 8 Stunden ist ein Erfahrungswert von mir. Ich hatte einen Mieter, der die Miete kürzen wollte, weil sich die gewünschte Temperatur nicht einstellen wollte. Also habe ich als Gebäudetechniker mit dem Mieter einen Termin gemacht und bin 10 Stunden in seiner Wohnung gewesen. Ich habe überall die gewünschte Temperatur an den Thermostaten der Fussbodenheizung eingestellt und viertelstündlich an bestimmten, immer den gleichen Punkten, unter Beobachtung des Mieters Messungen durchgeführt und protokolliert. Nach etwa 7 1/2 Stunden war in allen Räumen die gewünschte Temperatur erreicht. Der Mieter wollte es kaum glauben.
    Es hatte sich heraus gestellt, ging er aus Haus, stellte er die Temperaturen runter. Kam er nach Hause wieder hoch. Es wurde erst gegen früh wieder warm. Das ist natürlich nicht befriedigend.
    Mit der Mietkürzung wurde nichts, es war sein eigenes Verschulden.

    Eine ständig wiederkehrende Anekdote muss ich im Zusammenhang mit Heizungen noch loswerden. Häufig beschweren sich Mieter, ihre Heizung sei kalt. Misst man die Temperatur im Raum, sind oftmals 24°C im Raum. Es ist logisch, dass der Heizkörperthermostat da voll zuregelt, der Heizkörper ist "kalt", natürlich nicht. Er hat auch die 24°C.

    Eine Frage an dich: Du hast das Haus selber gebaut/bauen lassen? Hast du eine Klimanalage verbaut? Oder warum sind völlig ungeeignete Thermostate in einer Heizungsregelung verbaut?

    Ich halte von dem Homematichype gar nichts. Bringt aber schön Geld ein ;)

    Einmal editiert, zuletzt von flyppo (17. April 2017 um 16:26)

    • Offizieller Beitrag

    @flyppo: Ganz genau so ist es. :thumbs1:
    Hinzufügen könnte ich noch, das die Trägheit einer Fussbodenheizung von verschiedenen Faktoren abhängig ist u.a.:
    Belag - Es dürfte klar sein, dass die Wärme bei Fliessen z.B. im Bad besser abgegeben werden kann als bei einem Parkettboden im Wohnzimmer.
    Estrich - es gibt verschiedene Einbaustärken der Estricharten. Ein Fliessestrich auf Anhydridbasis ist durch seine geringe Einbauhöhe von 40 - 45 mm optimal für Fussbodenheizung. Bei einem Fliessestrich auf Zementbasis hat man schon 60 - 70 mm unter dem Belag. Das sind je nach Fläche schon einige Kubikmeter mehr die erst aufgeheizt werden müssen, bevor Wärme nach oben abgegeben werden kann. Dann gibt es noch Erdfeuchten Estrich, der mit z.B. Schaufel verteilt und dann die Oberfläche verrieben wird. Dieser benötigt einen noch höheren Einbau, 80 - 100 mm sind da keine Seltenheit. Da kommt die Frage auf warum man sich sowas einbauen lässt, wenn es die Heizung nur träge macht... Das liegt oft einfach nur an der Bauphase. Weil der erdfeuchte Estrich schneller trocken ist (ist ja weniger Wasser enthalten), kann der Belag auch eher verlegt werden.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!