Zuschnittmaschine für Geflechtschlauch und/oder mehr.

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Wer Lust hat, kann sich gerne beteiligen. ;)
  • Hallo liebe Community,

    ich habe mich nun schon durch einige Projekte gelesen aber ich denke ich hab einen Spezialfall, der auch nicht üblich für jedermann ist.

    Ich würde gerne Geflechtschlauch kommisionieren in Längen 1, 5 10 Meter. Dazu müsste ich eine Art Schrittmotor ansteuern, der den Geflechtsschlauch vorantreibt und eventuell auch "misst anhand der Umdrehungen". Nachdem messen soll das ganze mit einer Schere oder ähnlichen abgeschnitten werden.

    Da es diesen Geflechtschlauch in verschiedenen Breiten gibt (was natürlich zweitrangig ist was die Ansteuerung angeht) sollte dieses Projekt flexibel sein für andere Zuschnitte (eventuell Türdichtungen)

    Ich weiß das dies durchaus machbar ist mit der PI, allerdings bräuchte ich Ideen welche Komponenten dich dafür am besten nutzen lassen, speziell zum abmessen der Länge. Geld ist erstmal zweitrangig!

    Idealerweise kann ich das ganze per Webinterface steuern.

    Kennt jemand eine Lösung oder hat eventuell ein ähnliches Projekt schon betrieben?

    Im Anhang habe ich mal Bilder des Geflechtschlauches eingefügt.

    Bin um jede Hilfe dankbar!

  • Zuschnittmaschine für Geflechtschlauch und/oder mehr.? Schau mal ob du hier fündig wirst!

  • Zitat

    der den Geflechtsschlauch vorantreibt und eventuell auch "misst anhand der Umdrehungen".


    wäre, wenn die Umdrehung der Lieferrolle gemessen wird, eine dumme Idee.
    Wenn, müsste man die Umdrehung einer Schubrolle messen, die den Schlauch in ein Auffangbehältnis schiebt.
    Hierbei wäre aber das Problem, dass der Schlauch sauber geschoben werden müsste, und auch durch ein volles Auffangbehältnis nicht zu wenig schieben darf.
    Wichtig wäre es auch, rechtzeitig zu ermitteln, ob der Schlauch noch nachkommt, oder ob er entweder aufgebraucht ist (Messung auch der Wunschlänge vor der Messrolle) bzw sich verklemmt hat.

    Computer ..... grrrrrr

  • Vielen Dank,

    natürlich sollte es zwischen 2 Rollen oder ähnlichem durchlaufen. Die eigentliche Rolle auf dem der Schlauch lagert ist vom Lieferant. Diese Rollen kann man ohne Probleme durch eine Stange aufhängen udn so den Geflechtschlauch dann direkt runterziehen.

    Das schwierige an der ganzen Sache ist nur, dass es eben nicht hängen bleibt oder der Schlauch durch rutscht. DIe kann man aber sicher mit einer weichen Gummirolle verhindern. Wenn ich nun anhand vom Umfang der Rolle durch den der Geflechtsschlacuh läuft den Umfang habe kann ich ja sicher einem Schrittmotor in etwa sagen wie oft er sich drehen soll bis ich 1/5/10 Meter habe.

    Das Behältnis in das der Zuschnitt fliegen soll ist groß bzw. es hindert nicht für die kommenden Zuschnitte, am Abschnitt ist immer freie Bahn.

  • Ich habe Schwierigkeiten mir vorzustellen, dass es fuer eine solche Aufgabe nicht schon was gibt. Das mechanisch hinzubekommen - also zwei Andruckrollen, die gut laufen, sich öffnen lassen, eine Schnittvorrichtung etc - das ist die Kunst hier. Die dann notwendige Ansteuerung ist trivial, und auch von einem Arduino zu erledigen.

  • Hallo Eugen,

    herzlich Willkommen in unserem Forum!

    Wir haben etwas Ähnliches mal in einem Projekt umgesetzt. Allerdings komplett ohne Elektronik und Software.

    Wir brauchten damals Spezialdraht (mit Memory-Eigenschaften, innen hohl mit Isolierbeschichtung). Die Vorrichtung sah dann so aus, dass der Draht genommen wurde und bis zu einem Anschlagspunkt geführt wurde. Auf Anschlag wurde eine Guillotine ausgelöst, die dann entsprechend definierte Längen abgeschnitten hat.

    Was Du nun bräuchtest, nennt sich:
    - Linearmotor, der Deinen Schlauch nimmt und in eine definierte Richtung führt
    - Endschalter, der den Linearmotor abschaltet, wenn der Schlauch bzw. ein Teil des "Wagens" anschlägt
    - Guillotine
    Einen Linearmotor mit einer Achse von 1 m kann ich mir noch vorstellen, 5 schon weniger, und 10 m mag ich mir nicht vorstellen.

    Aber dafür gibt es
    - Umlenkrollen

    Wenn Du da den Raspberry Pi ins Spiel bringen willst:
    - Ein Linearmotor fährt in die Ausgangsstellung und greift den Schlauch, der z.B. aus einem Rohr herausgeführt wird.
    - Er steuert den Linearmotor, bis er anschlägt. Ein GPIO-Input bekommt das mit und gibt die Guillotine frei.
    - Die Guillotine folgt der Schwerkraft und durchschneidet den Schlauch. Wenn's keine Guillotine sein soll, dann eine Säge, eine Schere, ein Messer ... oder ein Dremel mit Trennscheibe
    - Der Linearmotor fährt zurück und greift nach dem Schlauch aus dem Rohr... Dort sitzt auch ein Endschalter ... und alles von Vorn...

    Für die beiden Überlängen kann man das dann so lösen, dass der Schlauch generell über Umlenkrollen gelenkt wird. An denn Stellen von 1m, 5m, 10 m sitzt die Trennvorrichtung und wird durch einen Impuls aktiviert. Je Längenvorgabe erfolgt der Impuls an die betreffende Trennvorrichtung.

    Wenn die Trennvorrichtung elektrisch betrieben werden soll, dann benötigst Du noch ein entsprechendes Relais mit z.B. 3,3 V Steuerspannung und einer entsprechenden Schaltspannung.


    Beste Grüße

    Andreas

    Ich bin wirklich nicht darauf aus, Microsoft zu zerstören. Das wird nur ein völlig unbeabsichtigter Nebeneffekt sein.
    Linus Torvalds - "Vater" von Linux

    Linux is like a wigwam, no windows, no gates, but with an apache inside dancing samba, very hungry eating a yacc, a gnu and a bison.

    Einmal editiert, zuletzt von Andreas (4. Januar 2017 um 15:23)

  • Hallo,

    danke für die ausführliche Antwort: So in etwa soll das funktionieren. Ist nur die Frage ob es nicht statt eines Linearmotors die Möglichkeit gibt dieses mit einem Schrittmotor zu bewerkstelligen? Weil der vermutlich auch vom Platz her kleiner sein sollte. Eine Führung für den Schlauch sollte kein problem sein und eine Abschneidevorrichtung auch nicht.

    Das einfachste wäre doch sicher einen Schrittmotor zu nehmen, mit Gummirad, dessen Umfang man misst udn anhand diesem dann die Umdrehungen programmieren kann je gewünschter Länge?

    Bei diesen Zuschnitten sind 2-3 cm +/- kein Problem.

    Ebenfalls wäre es dann sinnvoll die abgemessenen Geflechtschläuche gleich in einer Art "Rondell" laufen zu lassen som dass man sie gleich in Polybeutel packen kann (das ist natürlich Handarbeit).

    Gruß
    Eugen

  • Hier sieht man so etwas:

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    Die machen das wie man sich das denken wuerde: Transport durch zwei Andruckrollen (bzw in ihrem Fall Bänder), und Fuehrung durch Rohre, hinter der dann die Schneidvorrichtung arbeitet. Den Linearmotor verstehe ich in diesem Zusammenhang nicht, bei Draht mag das notwendig sein, weil man eine starke Klemmung braucht - aufgrund der Glätte des Materials.

    IMHO solltest du schauen, was so eine Maschine von denen kostet. Das selbst billiger zu bauen wird anspruchsvoll.

  • Hallo EugenFeuchter,

    Andreas' Idee des Anschlags finde ich gut, weil sie Schlupf und anderen Ungemach aus der Gleichung nimmt. Der Schrittmotor suggeriert Wegmessung durch Pulszahl und damit indirekt auch die Wegmessung über den Antrieb. Genau dies würde ich vermeiden - eine Wegmessung über den Antrieb! Die Wegmessung würde ich über eine Art Laufrad/Andrückrolle erledigen, welches sich lastfrei drehen läßt. Damit wäre der Schlupf für die Messung nahezu 0 und der Antrieb kann auch schon mal "durchrutschen". Andernfalls ließe sich ggf. per Lichtschranke auch ein "anschlagloser" Anschlag realisieren.
    Kauf Dir ein ausrangiertes Schutzgasschweißgerät und bau den Drahtvorschub aus. Dann hast Du schon mal einen federkrafteinstellbaren und drehzahlgeregelten Antrieb, den Du per Relais ein/ausschalten kannst. Mittels Lichtschranke hast Du dann Deinen Endanschlag. Wie __deets__ schon sagte - ein Arduino wäre hier passender.

    Gruß

    schnasseldag


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    IMHO solltest du schauen, was so eine Maschine von denen kostet. Das selbst billiger zu bauen wird anspruchsvoll.

    Nun das sieht schon sehr gut aus. Aber klar solch eine Maschine sprengt mein Budget erstmal, dazu habe ich noch nicht die Masse :)

    Wie misst diese Maschine die Länge? Rein durch die Umdrehungen der Rollen des Vorschubs?

    Gruß
    Automatisch zusammengefügt:


    Hallo EugenFeuchter,

    Andreas' Idee des Anschlags finde ich gut, weil sie Schlupf und anderen Ungemach aus der Gleichung nimmt. Der Schrittmotor suggeriert Wegmessung durch Pulszahl und damit indirekt auch die Wegmessung über den Antrieb. Genau dies würde ich vermeiden - eine Wegmessung über den Antrieb! Die Wegmessung würde ich über eine Art Laufrad/Andrückrolle erledigen, welches sich lastfrei drehen läßt. Damit wäre der Schlupf für die Messung nahezu 0 und der Antrieb kann auch schon mal "durchrutschen". Andernfalls ließe sich ggf. per Lichtschranke auch ein "anschlagloser" Anschlag realisieren.
    Kauf Dir ein ausrangiertes Schutzgasschweißgerät und bau den Drahtvorschub aus. Dann hast Du schon mal einen federkrafteinstellbaren und drehzahlgeregelten Antrieb, den Du per Relais ein/ausschalten kannst. Mittels Lichtschranke hast Du dann Deinen Endanschlag. Wie __deets__ schon sagte - ein Arduino wäre hier passender.

    Gruß

    schnasseldag

    Hi Schnasseldag,

    das Problem am Geflechtschlauch ist das er eben der labbelig ist, sprich er folgt nur schwer einer Führung, vor allem wenn dieser mal länger als 2-3 Meter wird. Also ist das mit der Lichtschranke schwierig, obwohl der Geflechtschlauch sehr gut gleitet gibt das über solch lange Distanzen schon Probleme.
    Da passt die Möglichkeit mit dem Laufrad oder der Andruckrolle besser, nur wo finde ich so etwas das "diesen Weg" misst?

    Ich habe mich mit dem Arduino noch nicht beschäftigt, ich schau Ihn mir mal an.

    Gruß
    Eugen

    Einmal editiert, zuletzt von EugenFeuchter (4. Januar 2017 um 21:13)

  • Rein von der physikalischen/mechanischen Seite her, sollten 2 mit Gummi beschichtete Rollen "ausreichen". Den Gewebeschlauch kannst du ja bis quasi Materialstärke eindrücken, ohne dass dem Geflecht etwas passiert. Gleichzeitig weist er relativ hohe Reibwerte auf, was für eine Transportrolle + "Wegmessrolle" spricht.
    Wie genau soll das ganze Messen und der Abschnitt denn sein? Das Geflecht ist ja extrem dehn- und stauchbar, ich tippe mal, dass man mit Dehnung von 10m schnell auf 11m kommt und mit Stauchung eben andersrum. Das eine wäre gut für den "Kunden", das andere für den "Händler", falls es für einen Verkauf gemacht werden soll.

    Prinzip von 2 Rollen/Scheiben die mit Gummi beschichtet sind. Eine davon ist starr angebracht, die andere ist per Luftdruck, Motor, Stellheben oder was auch immer klemmbar. Diese Rolle ist sehr genau gefertigt und von der werden die Umdrehungen gezählt, per Umfang auf die Abrolllänge gerechnet und dementsprechend danach abgeschnitten. Wichtig: Der Anpressdruck muss hoch genug sein um eine ausreichende Reibung zwischen den Rollen zu haben, dass das Geflecht nicht durchrutschen kann. Sollte bei Gummibeschichtung aber ohne Probleme machbar sein. Falls ich gleich mal ein paar Bilder finde, sende ich die nach ;)

  • Servus,
    da hast Du Dir imho ein sportliches Ziel gesetzt - das auf 2 bis 3 cm genau bei 10 m Länge hinzubekommen.
    Die von _deets_ verlinkte Maschine ist zwar Klasse, aber da hat der Schlauch augenscheinlich ein Innenleben in Form eines Leer-Rohrs für Elektro-Installationen ...
    Solche Abläng-Aufgaben kenne ich noch aus der Lehrzeit ... das war dann eine Hubsäge, die mit hydraulischen Spannvorrichtungen das Material (das war allerdings Stahl oder Kunststoff, oder ... ) vorschob und dann eben absägte.

    Hier ist ja imho schon der Vorschub eine Herausforderung ... ich könnte mir vorstellen, da was mit einer Art Zahnräder zu machen, um Schlupf zu vermeiden ... die Länge ergibt sich dann aus dem Durchmesser.
    Das hat aber dann wieder den Nachteil, dass Du am Material nicht zu sehr ziehen darfst ...
    Eine gute Idee ist die im Video dargestellte Umwicklung der Enden mit Klebeband.

    Ziemlich vertrackt, das Ganze,
    ich wünsch' Dir da viel Erfolg.
    Vielleicht lässt Du uns an Deiner Lösung teilhaben,
    -ds-


  • Rein von der physikalischen/mechanischen Seite her, sollten 2 mit Gummi beschichtete Rollen "ausreichen". Den Gewebeschlauch kannst du ja bis quasi Materialstärke eindrücken, ohne dass dem Geflecht etwas passiert. Gleichzeitig weist er relativ hohe Reibwerte auf, was für eine Transportrolle + "Wegmessrolle" spricht.
    Wie genau soll das ganze Messen und der Abschnitt denn sein? Das Geflecht ist ja extrem dehn- und stauchbar, ich tippe mal, dass man mit Dehnung von 10m schnell auf 11m kommt und mit Stauchung eben andersrum. Das eine wäre gut für den "Kunden", das andere für den "Händler", falls es für einen Verkauf gemacht werden soll.

    Prinzip von 2 Rollen/Scheiben die mit Gummi beschichtet sind. Eine davon ist starr angebracht, die andere ist per Luftdruck, Motor, Stellheben oder was auch immer klemmbar. Diese Rolle ist sehr genau gefertigt und von der werden die Umdrehungen gezählt, per Umfang auf die Abrolllänge gerechnet und dementsprechend danach abgeschnitten. Wichtig: Der Anpressdruck muss hoch genug sein um eine ausreichende Reibung zwischen den Rollen zu haben, dass das Geflecht nicht durchrutschen kann. Sollte bei Gummibeschichtung aber ohne Probleme machbar sein. Falls ich gleich mal ein paar Bilder finde, sende ich die nach ;)

    Also der Geflechtschlauch ist eher stauchbar, das ist auch der Sinn. Dehnen / Ziehen läßt er sich nur sehr wenig da er im "Ruhezustand" ja zusammengezogen ist (siehe Bild).

    Die Abschnitte sollen für den Verkauf sein und dazu in Polybeuteln verpackt werden!
    Automatisch zusammengefügt:

    Nun die Idee ist wahrlich gut! Vielleicht wäre es auch viel einfacher nur eine "Markierung" anhand einer Klammer oder ähnlichem zu machen und das dann von Hand abzuschneiden. Aber dann kann ich ja anstatt einer Klammer gleich einen Schnitt setzen...da ich ja davon ausgehen muss das die Länge dann passt.

  • Stauchbar ist Mist. Und durchaus ein Grund, das schneiden vom abmessen zu trennen. Wenn du naemlich den Schlauch durch ein Paar Andruckrollen mit einem gewissen Wiederstand ziehst, deren Umdrehungen die Laenge abmessen, und ihn dann noch mal durch ein zweites Paar Rollen ziehen laesst, welche ihn einfach foerdern - dann kannst du dazwischen eine Markiervorrichtung anbringen, zB mit einem Spruehstoss Farbe.

    Ungefaehr so:

    Code
    o      o
    ---------
    o ^   o

    Die linken Rollen messen, die rechten Foerdern. Dann foerderst & markierst du einen Satz Laengen durch, und danach kommt einfach ein Schnitt von Hand an alle Markierungen.

    Ggf kann man auch stattdessen nach den Foerderrollen schneiden, weil die Stauchung auf den Teil zwischen Rollenauflage & Schneidvorrichtung beschraenkt ist, und das ggf. in den Toleranzen liegt. Wie hoch sind die?

  • Naja, in welcher Größenordnung/Preis/etc. sprechen wir hier? Wenn du planst, 100.000 Einheiten zu 10m und 1€ zu verkaufen, würden 5cm Längentoleranz einen "Verlust" von 500€ ausmachen. Verkaufst du nur 1000 Einheiten, wären das 5€ Verlust bei 995€ "Gewinn". Einfach mal grob gerechnet, da stellt sich dann die Frage ob es sehr aufwendig geplant werden muss, oder ob du einfach eine gewisse "Maschinentoleranz" zulässt.
    Ebenfalls spielt es eine Rolle ob du das ganze an einen großen Kunden verkaufen willst der dir sagt, dass du 10m + Toleranz bieten musst, oder ob du die Dinger bei Ebay verhökerst. Eine genaue Artikelbeschreibung mit einer Toleranzangabe von +-5cm auf 10m o.ä. würden mich als Käufer nicht abschrecken, weil man das Zeug eh selber stückelt und somit das alles vertretbar und im Centbereich ist. Überleg dir also vorher eine genaue Toleranzgrenze und lege deine "Maschine" dementsprechend aus. (Wenn die 100€ mehr kosten würde, kannst du dafür viele viele Meter Verschnitt verschenken ;))

    So, zu der technischen Überlegung, ganz simple gedacht:
    unbenannt9hu8e.jpg

    Links ist deine Materialrolle. Die ist sinnvollerweise auch angetrieben, oder aber du stehst daneben und rollst die von Hand ab, oder man gestaltet noch eine Zwischenrolle die dafür sorgt, dass die Hauptrolle immer genügend "Puffer" vorrantreibt. Danach kommt die Mess- und Transportstation. Die untere Rolle ist feststehen, die obere per Federkraft auf dein Band gedrückt. (Kann auch ein Motor sein, oder eine kleine Führung wo man die Rolle von Hand aufpresst und mit einem Hebel arretiert). Die obere Rolle ist dabei auch dein "Wegmessgerät" mit einem sehr genauen Durchmesser. Diese wird von einem kleinen Motor angetrieben und die Umdrehungen gezählt (gibt 100te Möglichkeiten das zu tun), und per Umfangslänge dann berechnet. Dahinter ist deine Abschneidestation. Diese ist entweder manuell von Hand an einer fest definierten Position, oder durch eine automatische Schere (egal in welcher Art). Sinnvollerweise brauchst du zwischen Transport und Schneidstation eine kleine Schiene wo das Band weiterläuft und in seine Ursprunglage kommt. Dahinter sollte das Band aber aufgefangen werden, damit keine Spannung durch 10m herunterhängendes Zeug entsteht. (Die Schiene kann man ja zwischendurch Teilen, dann weiß man optisch immer direkt wo man schneiden müsste!)

    Ich tippe auf eine Genauigkeit von +-1cm, wenn alles ordentlich ausgerichtet ist und man sich etwas Mühe bei den Überlegungen macht. Z.b. ein kleines Rad für den Antrieb bedeutet ganz viele Umdrehungen mit viel Fehlerpotential, ein großes Rad müsste ordentlich detektiert werden, weil z.B. 1/10 Drehung Fehler schon ordentlich viel Länge bedeutet.

    Ich kenne Maschinen die genau einen solchen Transport machen, ohne Probleme. Allerdings alles Industriemaschinen mit Preisen zum umkippen. Ich habe sowas aber schonmal irgendwo im Selbstbau gesehen für Kabellängen inklusive Markierungsmaschine. Falls ich es finde, stelle ich Fotos ein ;)

  • Bei einem Tonband/Videorekorder besteht die Spulmimik aus 3 Komponenten. Einem Spulmotor mit geringem Zug, danach die Geschwindigkeitsmimik (hier im Thread oft in Form zweier Rollen dargestellt) und am Ende die nachgeschleppte und passiv gebremste Spule (Schlauchtrommel). Diese würde ich übrigens NICHT antreiben sondern leichtgängig lagern und geringfügig aber dediziert bremsen. Läuft Dein Vortrieb schnell und stoppt, muß sie abgebremst werden. Der Nachteil eines aktiven Antriebs der Trommel besteht darin, daß er mit der Vorschubmimik synchronisiert werden müßte. Das wird allerdings aufwändig, wenn sich der Spulendurchmesser bedingt durch die Abwicklung immer weiter verkleinert. Zur Veringerung des Schlupfes/der besseren Kraftübertragung kann man auch die Umschlingung an Rollen etc. erhöhen. So etwas findet man auch wieder bei Tonbändern oder auch im KFZ (Poly-V Riemen).

  • Hallo zusammen,

    ich bringe auch noch eine Idee ins Spiel.

    Das mit den Rollen, Walzen und Längenbestimmung ist mit variablen und unbekannten Fehlern behaftet. Eigentlich kennt man diese nicht annähernd und kann nur hoffen, dass es "passt".

    Ich würde den Schlauch auf eine Walze aufstecken/klemmen etc.

    Die Walze hat einen Durchmesser d, der zu einem Umfang U = 2 pi*d = 1 m ==> d = 100 cm / (2 pi) = 16,x cm.

    (OK... es war mal wieder Zeite Formel einzubauen, in der zwar kein Pi dann aber wenigstens pi drin vorkommt).

    Je Umdrehung rollt man so ziemlich genau einen Meter auf.

    In die Walze ist eine Metalleiste eingearbeitet, auf der man den Schlauch schneiden/sägen/trennen kann. Immer an der gleichen Stelle.

    Dann gilt es nur die Umdrehungen zu zählen, wobei ich unterstelle, dass der Schlauch auf der Walze so abgerollt wird, dass die Bahnen nebeneinander liegen und nicht übereinander abgewickelt werden (denn dies führt zu einem steigenden Durchmesser).

    Bei diesem Ansatz ist es vollkommen schnurz, wie schnell und präzise die Rolle dreht, es muss nur ein hinreichendes Drehmoment überschritten werden.

    Der Durchmesser des Schlauches ist bekannt. Also ist auch bekannt, an welcher Stelle auf der Rolle 1 m, 5 m oder 10 m aufgewickelt sind.

    An der Stelle ein beherztes Schnipp-Schnapp und fertig.


    Beste Grüße

    Andreas

    Ich bin wirklich nicht darauf aus, Microsoft zu zerstören. Das wird nur ein völlig unbeabsichtigter Nebeneffekt sein.
    Linus Torvalds - "Vater" von Linux

    Linux is like a wigwam, no windows, no gates, but with an apache inside dancing samba, very hungry eating a yacc, a gnu and a bison.

    Einmal editiert, zuletzt von Andreas (5. Januar 2017 um 09:16)

  • Servus,
    ein kleiner Einwand meinerseits: das Material ist ja auf einer Rolle ... das wiederum führt dazu, dass das abgewickelte Material auch nach rechts und links variiert, im Gegensatz z.B. zum Tonband, bei dem die die "Spur" in Form des Streifens ja stabil ist.
    Da wäre evtl. ein "halbes Rohr" mit z.B. Aussparungen für den "Antrieb" durch Rollen eine Maßnahme, die vpn unten und oben auf der Material drücken ...
    Und, wie gesagt, ich würde zum Messen eine Art Zahnrad verwenden, und das mit leichtem Druck auf das Material mitlaufen lassen.

    Tricky, irgendwie, ...

    //EDIT: mit halbem Rohr meine ich eine Führung, so in etwa in der Art wie ein Stück Dachrinne aus Blech/Kunststoff mit eben Aussparungen für die Antriebs-Rolle(n) ...

    cu,
    -ds-

  • Kabelabroller mit Längenmessung hat jeder Baumarkt, muss es also professionell zu kaufen geben.
    Der Gewebeschlauch könnte ohne Schlupf mit Stachelrollen vorwärts geschoben werden motorisch, die einzige Unsicherheit wäre die Längung auf Zug, als darf die Zugkraft nicht zu hoch werden, der Abrollhalter muss superleicht laufen.
    Die Abschneidevorrichtung und das Zählwerk auslesen ist eher was für ein Echtzeitsystem wie Arduino, nicht PI.


    wäre, wenn die Umdrehung der Lieferrolle gemessen wird, eine dumme Idee.

    in meinen Augen unbrauchbar weil sich die Umdrehung der Lieferolle stark ändert nach Durchmesser, Kerndurchmesser, Füllstand und Wickelgüte.

    lasst die PIs & ESPs am Leben !
    Energiesparen:
    Das Gehirn kann in Standby gehen. Abschalten spart aber noch mehr Energie, was immer mehr nutzen. Dieter Nuhr
    (ich kann leider nicht schneller fahren, vor mir fährt ein GTi)

    Einmal editiert, zuletzt von jar (5. Januar 2017 um 11:35)

  • Hallo,

    es gibt nur eine Möglichkeit, auf Dauer eine sichere Länge zu gewährleisten. Du brauchst ein unabhängiges Antriebs und Messsystem. Eine Rolle muß duch das Material angetrieben werden. Auf der Achse des Messsystems muß ein Geber befestigt sein, der bei einer bestimmten Drehwinkel( entspricht bestimmte Länge) jeweils einen Impuls abgibt. Die Anzahl der benötigten Impulse kannst Du an Hand der gewollten Länge und der Impulszahl pro cm berechnen. Die Impulse musst Du zählen und wenn die voreingestellte Anzahl erreicht ist, den Antriebsmotor stoppen.


  • Du brauchst ein unabhängiges Antriebs und Messsystem.


    Meine Worte!
    Die Idee des Zahnrades aufgrund seines geringen Schlupfes ist gut für eine belastungsarme Messung. Sie ist aber nicht optimal für eine Förderung, da es je nach zu förderndem Schlauch zur Schädigung führen kann. Ein Antrieb soll Kräfte übertragen und darf ggf. Schlupf aufweisen. Eine Meßeinrichtung sollte keine Kräfte aufbringen, darf aber keinen Schlupf aufweisen. Vom Kombispagat "messen und Antrieb in einem" halte ich nicht viel.

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