Hub vs Micro-USB

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  • Hallo,
    Ich bin kurz davor, mir einen Pi anzuschaffen, mache das aber erst nach der Klausurphase, sonst komme ich vermutlich nicht mehr ans Lernen. Nächste Woche ist es also soweit :)
    Jetzt brauche ich natürlich noch das passende Zubehör und ich frage mich die ganze Zeit, wie ich das Gerät letztendlich mit Strom versorgen soll. Laufend liest man von USB-Hub als Stromversorgung. Bringt das denn irgendwelche Vorteile, den Pi über einen USB-Hub anzutreiben gegenüber einem normalen 5V Micro-USB-Netzteil? Ich werde mir eh einen USB-Hub zulegen müssen, weil ich eine 2,5" Festplatte anschließen will, deswegen frage ich mich jetzt, ob es Sinn macht, den USB-Hub auch gleich den Pi befeuern zu lassen... Bei Amazon habe ich schon sehr abenteuerliche Geschichten gelesen, was manche USB-Hubs angeht. Irgendwelche rückfließenden Ströme und so weiter. Wenn mir hier jemand Klarheit schaffen könnte, wie ich es am besten mache, wär super.

    Noch eine Sache, was zwar nicht unbedingt hier her gehört, aber ich wollte keinen zweiten Thread aufmachen: LAN vs WLAN. Mit WLAN sind ja theoretisch 300MBit/s möglich, mit LAN nur 100MBit/s. Was taugt am Ende besser? Ich habe zwar nicht unbedingt vor, große Datenmengen mit dem Gerät auszutauschen, aber man weiß ja nie, was noch kommt. Ist WLAN hier wirklich "besser" als LAN?

    Und noch ein letztes: Ich habe in vielen Beiträgen gelesen, der Klinkenausgang wäre so grottig, allerdings war da kaum ein aktueller Thread dabei - ist das mittlerweile besser geworden oder verliert nur niemand mehr ein Wort darüber?

    Hoffe, mir kann geholfen werden wenigstens zu der ein oder anderen Frage
    Vielen Dank im Voraus!

  • Der Pi selbst sollte (nach meiner Meinung) immer mit einem eigenem Netzteil betrieben werden. Mit einem 1A oder etwas mehr Netzteil macht man nichts verkehrt und der Pi hat somit noch genügend Spiel um Keyboard, Maus und USB Sticks zu betreiben ohne das es zu Problemen kommt.

    Willst Du eine USB Festplatte anschließen schafft der Pi das nicht mehr alleine. Hier ist ein aktiver USB HUB unbedingt erforderlich, auch das WiFi Adapter zieht gut Strom und sollte an einen aktiven HUB angeschlossen werden.

    Den Pi über den USB Hub zu versorgen ist möglich, aber man sollte dann schon genau wissen was man macht und welche Komponenten man am Hub/Pi benötigt. In meinen Augen ist eine Hub-Versorgung des Pi's nur dann sinnvoll wenn es das Projekt nötig macht bzw. es keine andere Option gibt.

    Ob WiFi oder LAN ist eine Frage der Möglichkeiten. Meinen Pi Model B habe ich am LAN, meinen kleinen Model A natürlich am WLAN. Unterschiede ergeben sich halt wie bei jedem anderen PC auch dann, wenn große Datenmengen geschaufelt werden müssen. WiFi hängt halt immer an der Signalstärke die Empfangen werden kann und ist störanfälliger. Im "normalen" Betrieb ergibt sich sicher kaum ein Vor- bzw. Nachteil, je größer die Datenmengen werden (z.B. HD Videos) sollte aber schon das stabilere LAN gewählt werden - sofern ein Kabel in der Nähe ist.

    Der Audio Ausgang vom Pi ist halt nur ein Audio Ausgang - nicht mehr und auch nicht weniger. Er tut seinen Dienst und macht Töne die ungefähr einer ganz einfachen OnBoard Soundkarte in preiswerten Desktop PC's nahe kommt. Audiophile Gefühle kann man ihm jedoch nicht entlocken und dafür wurde er ja auch nicht gebaut - soll ja schließlich preiswert bleiben, der Kleine Pi! Für besseren Sound muss man auf eine USB Soundkarte ausweichen. Dazu gibt es im Forum ja einen eigenen Bereich.

    Was die "rückfließenden Ströme" betrifft, dazu kann ich nichts beitragen. Ich habe einen USB HUB von Logilink und damit bekomme ich keine dieser abenteuerlichen Geschichten zustande. Mag sein, das es nur die erste Revision des PI's betrifft oder bestimmte USB Hubs - hier zahlt sich sicher - wie so oft - der Einkauf von Qualität aus.

  • Vielen Dank erst mal für deine ausführliche Antwort,
    Also ich denke, ich werde mir dann ein vernünftiges Netzteil besorgen und den Hub zusätzlich schalten. Wenn der Audio Ausgang einem OnBoard Chip nahe kommt, passt mir das ganz gut. Habe da nicht so hohe Ansprüche. Solange es nicht ständig knackt und rauscht...

    Du verwendest LogiLink und Qualität in einem Atemzug. Ohne dir zu nahe treten zu wollen, aber ist LogiLink nicht die Billigmarke schlechthin? Wenn du allerdings sagst, dein Hub funktioniert gut, darf man fragen um welches Modell es sich handelt? Einer von denen beiden: Link 1 [Anzeige] oder Link 2 [Anzeige]? Die stehen beide in der Liste der Liste auf eLinux, allerdings wurde beim einen auf Amazon schon einiges geschrieben zu rückfließenden Strömen... Ich bin mir halt auch nicht sicher, ob das schlimm ist, wenn Ströme von beiden Seiten zum Pi fließen...?!

    Viele Grüße

  • Ich habe den vom Link2.

    Mit "Qualität" meinte ich jetzt nicht ein "Tüdelü" mit vergoldeten Kontakten und handgeklöppelten USB-Steckern ;). Es gibt besseres, jedoch sollte sich die Hardware auch am Preis des PI's messen. Aber es sollte halt nur kein 'einsfuffzig' Dingsbums vom Grabbeltisch des windigen Flohmarkthändlers sein.
    Will man mehr als eine Platte und/oder ein anderes stromhungriges Etwas am Pi betreiben kann ein besserer Hub sicher nicht schaden.

    Was noch den Sound angeht: Der Pi nutzt in der Grundkonfig von Wheezy den ALSA Treiber für den Sound, hier gibt es beim Wechsel der Lieder/Sender ein leichtes knacken, das soll man durch den Wechsel auf den Pulse Treiber wegbekommen. Hatte ich mal versucht und bin gescheitert - aber wahrscheinlich war ich zu tüddelich dafür und habe es danach nicht mehr versucht. Ist aber u.U. ein Punkt wonach Du suchen kannst, wenn Du etwas an der Verbesserungsschraube drehen willst. Und USB-Soundkarten gibt es ja auch bereits für relativ kleines Geld.

    Näheres zu den "rückfließenden Strömen" weiß sicher einer der "Pi-Füchse" hier im Forum! Das würde mich auch interessieren - warten wir mal bis die Füchse wieder wach sind ;)

  • Moin ...

    das mit den "rückfliessenden" Strömen wird imho etwas hochgespielt.
    Ich hatte zumindest dadurch bisher keine Probleme.
    Allerdings kam ich da mal ins Grübeln und hab mir überlegt, warum überhaupt zwei Netzteile (einen für Hub, einen für RPi) und habe dann schlicht eines weggelassen ;) ...

    Seither wird der RPi ausschliesslich über einen aktiven Hub und einem Y-Kabel, das an einem der USB-A Buchsen des RPi angeschlossen ist, direkt vom Hub mit Strom versorgt.
    Die Micro-USB Buchse verwende ich gar nicht mehr.
    So habe ich zwar beide USB-Anschlüsse des RPi belegt ( 1xSteuerleitung HUB, einmal Stromversorgung) aber ich habe nur noch ein Netzteil, ausreichend Saft für den RPi und evtl. Peripherie (7-Port Hub mit knapp 4 A Netzteil, bleiben durch das Y-Kabel 5 freie Anschlüsse) und vor allem umgehe die die leidigen Probleme mit der Polyfuse.

    cu,
    -ds-

  • dreamshader: Leidige Probleme mit der Polyfuse? Kannst du das noch ein wenig erklären? Hört sich ja fast so an, als wäre es "besser", den Pi über den Hub mit Strom zu versorgen...

    pfarrerbraun: Ich überlege mir das noch, welchen Hub ich mir hole. Dass der billige bei dir gut läuft, ist schonmal gut. Auf Amazon kommen zwar zu genau dem ein paar unschöne Kommentare, aber mal sehen... vielleicht hole ich mir den, vielleicht einen anderen - hab ja noch ein paar Tage, bis ich mir gestatte, zu bestellen :D

    Viele Grüße

  • Hallo Kurt ...

    das ist schnell erklärt.
    Diese Polyfuse begrenzt den Eingangsstrom auf ca. 1000 mA. Alles was darüber hinaus geht, wird sozusagen umgehend in Wärme umgesetzt.
    Der RPi braucht für selbst ca. 700 mA. Also bleiben ca 300 mA übrig, für beide USB-Ports, GPIOs, ... .
    Da kann schon der Anschluss eines WLAN-Stick, einer Festplatte, ... ausreichen, um die Spannung einbrechen zu lassen.
    Der Effekt sind dann zunächst mal unerklärliche Phänomene wie Boot-Probleme, Verbindungsabbrüche, Reboots, geschredderte Filesysteme auf den SDs ...

    Der Anwender/Benutzer sitzt dann verblüfft daneben, und glaubt, dass doch alles passt (z.B. 2500 mA Netzteil) ... was aber leider eben nicht stimmt.
    Da werden dann noch fettere Netzteile angschlossen und, und, und ... in Wirklichkeit bleibt der aufgenommene Strom bei 1000 mA und die Effekte treten immer noch auf.

    cu,
    -ds-

  • Und wenn du den Pi über den USB-Hub mit Strom verorgst, gibt es diese Begrenzung nicht? Aber über den Hub kriegst du doch auch nicht mehr, als 1A rein oder nutzt du einen USB 3.0 Hub?

    Wenn ich über Micro-USB Strom gebe, aber dann hinten trotzdem einen aktiven Hub anschließe über den ich dann meine Geräte betreibe, sollte ja eigentlich ohne Probleme funktionieren, oder? Wie sieht es eigentlich mit dem Stromverbrauch beim Übertakten aus? Da man ja ohne Garantieverlust auf bis zu 1GHz takten darf, würde mich mal interessieren, ob das dann auch hinhaut mit dem gesteigerten Stromverbrauch - dann bleibt ja in Prinzip noch weniger für USB und so weiter übrig, oder?

  • Hi Kurt,

    da hast Du was falsch verstanden ;) ...

    Sicher krieg ich da nicht mehr als 1000 mA rein ... aber mehr braucht der RPi ja auch nicht.
    Du kannst aber bis zur Kapazität des HUBs Peripherie anstöpseln ... weil der benötigte Strom nicht erst durch diese Polyfuse muss sondern direkt vom HUB kommt.
    Klar ginge es auch, den RPi mit 1200 mA über micro-USB zu befeueren und dann den aktiven Hub zusätzlich anzuschliessen ... dann hast Du eben zwei Netzteile ...
    Wichtig ist halt nur im Hinterkopf zu behalten, dass 1200 - 1500 mA über den micro-USB Anschluss aureichen und dass es nichts bringt, dort mehr einzuspeisen.

    Was das Übertakten betrifft, da kann ich leider nichts konkretes dazu sagen.
    Vielleicht weiss der Elektronik-Chefguru orb das was dazu.
    Die höhere Leistung kann natürlich nicht von nichts entstehen ... also wird die Stromaufnahme sicher höher sein.
    Wieiviel Anteil bei den 700 mA des RPi allerdings auf die CPU entfällt, weiss ich nicht.
    Ist also eine Milchmädchen-Rechnung zu sagen 40% mehr Leistung entsprechen 40% mehr Stromaufnahme. Aber 100 bis 200 mA mehr kann ich mir duchaus vorstellen.

  • Hallo,
    eine Sache ist mir heute noch eingefallen: Ich lese öfters, dass man Festplatten nicht dauerhaft betreiben sollte. Wie ich mich kenne, werde ich aber wohl nicht immer hin gehen und die rausziehen/reinstecken. Wie ist es denn, wenn ich eine USB-Platte unter Raspbian unmounte? Wird die auch elektrisch getrennt oder nur im System ausgeworfen? Wär cool, wenn das mal jemand schnell ausprobieren könnte, da ich nirgends was dazu gefunden habe... Falls die nicht elektrisch getrennt werden sollte: Lohnt sich die Anschaffung einer "Serverplatte"? Aktuell hab ich ne WD Scorpio Blue als externe.
    Gruß

  • Hi,

    nö ... stromlos ist die dann nicht.
    Hier müsste aber irgendwo ein Thread sein, da hatte jemand die USB-Leitung der Platte mit einem Relais über einen Pin der GPIOs abgeschaltet.

    Dann gibts da noch diverse HD-Tools, um die Platte im Idle Modus abzuschalten.
    Aber da kann dbv sicher mehr dazu sagen ...

    cheers,
    -ds-

  • mal eine Frage

    da wenn ich den pi über meinen powered- Hub betreibe also sein mirco usb powerin an den Hub anschließe und das Datenkabel dass er dann von beiden redundat versorgt wird.
    Habs getestet durch abwechselndes ziehen.

    Nur sobald ich ihn redundant mit Strom versorgen bekomme ich keine Daten übers Kabel, woran liegts?

  • Hi Steakschen,

    verstehe ich jetzt nicht ganz ...
    Nur durch die Steuerleitung versorgst Du den RPi nicht mit Strom ...

    Du kannst: mit einem Y-Kabel vom Hub auf den micro-USB gehen oder mit einem Y-Kabel einfach in einen der beiden A-Ports.
    Die Steuerleitung brauchst Du immer ...

    Kann höchstens sein, dass wenn Du ein normales USB-Kabel statt der Y-Variante benutzt, dass der Strom nicht ausreicht (evtl. ist Dein Hub einer der wenigen, die sich an die 500 mA pro Port halten).

    cu,
    -ds-

  • so scheint es zu sein

    Aufbau ist folgender:
    Der Usb-hub it am Strom angeschlossen
    mein altes HTC Kabel was vorher im passenden 1A "Ladeadapter" steckte steckt in einer USB A Buchse im Hub -> Pi läuft
    das einzige Kabel was beim Hub dabei war ist ein USB A auf USB B Kabel -> USB A am PI und USB B am Hub (einziger USB B Port) - > Pi läuft

    ABER: in dieser Konstruktion kommen keine Daten über das 2te Kabel O_o

    wenn ich den Pi wieder direkt an den HTC anschließe und den HUB passiv lasse klappts O_o

    Kann ich vlt irgendwo abschalten das der PI strom per usb a annimmt?


  • Aufbau ist folgender:...

    mir schwirrt der Kopf, mach mal eine Skizze (oder Foto wo alles zu sehen ist) und benenne die Kabel und sage was du mit Daten meinst, ich blicke durch deine Beschreibung nicht durch.:blush:

    lasst die PIs & ESPs am Leben !
    Energiesparen:
    Das Gehirn kann in Standby gehen. Abschalten spart aber noch mehr Energie, was immer mehr nutzen. Dieter Nuhr
    (ich kann leider nicht schneller fahren, vor mir fährt ein GTi)

    Einmal editiert, zuletzt von jar (11. September 2013 um 10:10)

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