Mischapparatur/Mixer basteln

Heute ist Stammtischzeit:
Jeden Donnerstag 20:30 Uhr hier im Chat.
Wer Lust hat, kann sich gerne beteiligen. ;)
  • Hey,
    ich möchte gerne eine Mischaperatur basteln.
    Hier mal sehr schemenhaft dargestellt:

    Hier der Aufbau:

    Das blaue Element entspricht dem Motor, dem Motor befindet sich ein Zahnrad aus Kunststoff (rot markiert) welches sich vertikal dreht.
    Dieses Zahnrad wir mit einem etwas größerem Zahnrad verbunden (gelb), welches sich horizontal bewegt.

    Das horizontal bewegende Zahnrad (geld) und der Motor (blau) sind auf einem Holzbrett(rosa) befestigt.
    In der Mitte vom Zahnrad ist eine Stange befestigt (grün), welche an den Ventilatorblättern(grün) verbunden ist.

    Es handelt sich um mein erstes Projekt mit Motoren etc. Bin gerade dabei mir die ganzen Einzelteile zu kaufen, habt ihr vielleicht irgendwelche Tipps oder erkennt ihr irgendwelche Probleme in dem Aufbau.
    Und die wichtigste Frage: Wie bastel ich mir am besten die Ventilatorenblätter?
    Würde mir die am liebsten selbst basteln, damit die die richtige Größe für meinen Behälter besitzen.
    Ich habe keine Säge um mir PVC o.ä. zusammen zu schneiden. Gibt es irgendeinen Stoff der z.B. erwärmt werden kann (Backofen), dann mit einem Cuttermesser geschnitten und danach getrocknet wieder relativ stabil ist?

    Achja, der sinn der Apparatur soll sein, dass Flüssigkeit im Inneren in Bewegung bleibt und sich kein Stoff am Boden des Behälters absetzt.

    Sehe gerade, dass polycarbonat bis 3mm mit einer guten Schere schneidbar sein soll. Werd wahrscheinlich diesen Stofffür die Sägeblätter nehmen. Jetzt ist die Frage wie ich die Polycarbonat Platten aneinanderklebe, ohne dass das ggf. irgendwelche Chemikalien vom Kleber an das Wasser übergeben werden.

    Einmal editiert, zuletzt von madman (22. Oktober 2015 um 16:00)

  • Hallo Madman,

    ein paar Hinweise / Überlegungen.

    Dein Mischer ist meiner Meinung nach sub-optimal. Wenn die Funktion darin besteht, einen Bodensatz zu verhindern, dann muss meiner Erfahrung nach der Mischer anders konstruiert sein. Ich vermute einmal, dass der Mischer keinen permanenten Bodenkontakt haben soll. In diesem Fall muss der Wischer einen konstruktionsbedingten Sog nach oben hervorrufen.

    Diesen Sog erreichst Du entweder durch eine spiralförmige Konstruktion oder durch Verbau durchlässiger Wischer (durch geeignet große Bohrungen). Schau Dir mal eine Küchenreibe an. Wenn Dein Wischer so ähnlich konstruiert ist, dann hast Du einen optimalen Sog, der innerhalb kurzer Zeit für eine homogene Durchmischung sorgt.

    Das Drehmoment, das der Motor überwinden muss, damit die Flüssigkeit durchmischt wird, hängt von der Viskosität und der bewegten Masse und letztlich auch von der Gefäßgröße ab.

    In Gefäßen bis 20 ml kannst Du z.B. mit einer Frequenz von 100 - 300 Hz rühren. Handelt es sich beispielsweise um einen 10 l-Eimer mit Farbe, dann reduziert sich die Frequenz auf sehr wenige Hz. Entsprechend steigen dann auch die Anforderungen an die Stabilität der Mischerblätter.

    Dann solltest Du noch die Fliehkraft bedenken. Durch die Fliehkraft wird die Lösung bei einem rotierenden Mischer an die Gefäßwand gedrückt. In der Mitte der Flüssigkeit (Drehachse Deines Mischers) sinkt der Flüssigkeitsstand. Dieser Effekt hängt von der Viskosität und der Misch-Frequenz (Umdrehung pro Zeiteinheit) ab. Das heißt, dass die Form des Mischers durch die Gefäßgröße und zu erwartender Umdrehungsfrequenz bestimmt wird.

    Im Extremfall etwas wie
    [font="Courier New"]

    |\ # /|
    |.\ # /.|
    |..\ # /..|
    |...\ # /...|
    |....\#/....|
    [/font]

    Na ja, wie ein großes M, in der Senke aufgespießt. Durch diese rotierende Senke erzeugst Du dann auch den oben vorgestellten Sog, der Dir alles von unten nach oben zieht. Die kleinen Punkte sind kleine(re) Löcher, die dann für eine Optimierung der Durchmischung sorgen.
    Die Idealform wäre übrigens eine Parabel... aber das wäre dann Feinarbeit. Und gilt ohnehin nur für kleine Gefäße mit hoher Misch-Frequenz.

    Wenn der Kleber ausgehärtet ist, dann geht davon nichts mehr in Lösung...

    Beste Grüße

    Andreas

    Ich bin wirklich nicht darauf aus, Microsoft zu zerstören. Das wird nur ein völlig unbeabsichtigter Nebeneffekt sein.
    Linus Torvalds - "Vater" von Linux

    Linux is like a wigwam, no windows, no gates, but with an apache inside dancing samba, very hungry eating a yacc, a gnu and a bison.

    Einmal editiert, zuletzt von Andreas (22. Oktober 2015 um 19:37)

  • Oder ne Art Magnetrührer.

    Nen Magnet auf den Motor, das unter das Gefäß - dazwischen ein Ständer. Und dann nen weiteren Magneten ins Glaß.
    Vielleicht sowelche:

    http://www.supermagnete.de/magnet-zubehoe…6mm_ZWO-2?img=7

    Dann ist der Motor schonmal mechanisch entkoppelt, du hast keinen Kleber in der Lösung und bist relativ flexibel.

    Lass dich z.b. hier mal inspirieren.
    https://www.pce-instruments.com/deutsch/messte…=kat&_listpos=3

  • Andreas, danke für den sehr hilfreichen Post. Ich bestelle mir heute erstmal alle benötigten Materialien und wenn es Probleme gibt, werd ich hier nochmal posten.

    Witzeman, das ist ein sehr interessanter Ansatz! Danke dafür! Ich bestell einfach mal ein paar Magnete mit und werd das als erstes ausprobieren.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!