Pi mit Webcam und WLAN Stick

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  • Hallo an euch,

    ich würde gerne an meinem Pi eine USB-Webcam als Überwachungkamera (mit Motion) und einen WLAN Stick anschließen. Als Netzteil kommt eines mit 1,2A zum Einsatz. Den Pi lasse ich ohne Overclocking laufen.

    Nun habe ich gelesen, dass der Pi dafür zu wenig Strom bekommt und und man die Webcam über einen aktiven USB-Hub anschließen muss. Ist das richtig? Hat da jemand Erfahrungswerte? Ich wollte eine möglichst kompakte Lösung haben...

    Weiter gibt es ja für den Pi ein USV-Modul. Hat jemand Erfahrungen, wie lange dieses Modul den Pi mit o.g. Konfiguration mit Strom versorgen kann? Sodass man eine Überwachungskamera hat, die man überall einsetzen kann?

    Für Tipps und Tricks schonmal vielen Dank!

  • Bei Deinem Ansinnen musst Du schauen, dass Webcam und WLAN-Stick wenig Strom verbrauchen. Ich habe solche Lösungen schon gesehen. Bei der PiUSV ist Problematisch, dass die nur knapp 1A bereitstellen kann, egal was für ein Netzteil Du nutzt. Aber auch solche Lösungen habe ich schon gesehen. Die PiUSV selbst kann keine Akkus laden, aber ich betreibe einen mit einem 12V 14Ah Bleigelakku für ca. 12 Stunden. Wirklich mobil ist das aber nicht :s

  • Danke mal für die Antwort!

    Ich dachte da an die Creative Live! Cam Sync HD und den EDIMAX EW-7811UN. Die Cam kann V4L und für den WLAN Stick braucht man keine Klimmzüge wegen dem Treiber machen (mit einem anderen Adapter war ich schon am Verzweifeln...).
    Dürfte das in der Kombination hinhauen? Ich hatte vorher einen WLAN Stick von TP-Link probiert. Wenn man den eingesteckt hat, hat sich die Pi heruntergefahren...

    Wenn die PiUSV weniger wie 1A kann, dann dürfte die Idee wohl flach fallen :( Wenn ich die Kapazitäten von Handyakkus zugrunde lege und eine Lösung habe, die sagen wir mal eine Woche autark funktioniert, dann werde ich wohl das Ganze an eine Autobatterie klemmen müssen...

  • Ich für meinen Teil hab zufällig genau so eine Konfiguration aufgebaut gehabt: USB-WLAN und USB-Kamera auf einem aktiven USB-Hub (liefert 2A), was auch gleichzeitig dem RPi Strom liefert. Ergebnis: Sobald die Kamera im Einsatz ist (eben mit motion), ist die WLAN-Verbindung z.T. richtig grottig und bricht auch mal ab. Ich weiß allerdings nicht, ob das an mangelnder Stromversorgung liegt; sobald die Kamera läuft, sind 100% des RPi-CPUs ausgelastet - vermutlich ist der arme RPi dann so beschäftigt, dass er schlicht keine Verbindung mehr aufbauen kann, selbst wenn er noch genug Strom fürs WLAN-Modul bereitstellen würde...

  • mobby: vielen Dank für den Link! Sehr interessant.

    Als weitere Möglichkeit könnte man den Pi eventuell auch über PoE mit Strom versorgen, wobei da bei 600mA Ende ist.
    An Sicherungsmechanismen vorbei den Pi mit Strom zu versorgen dürfte heikel sein...

    Astorek86:
    Wenn Kamera und WLAN-Stick an dem aktiven Hub angeschlossen sind, dürfte die Stromversorgung nicht das Problem sein. Dann wird eher der Pi am Limit sein. Wobei man in zahlreichen Beiträgen lesen kann, dass das ohne Probleme funktionieren soll. Wie hast Du denn den Speicher auf die GPU verteilt? Und startest Du den Pi automatisch mit der X?

    Edit: achso, Du hast auch den Pi über den Hub mit Strom versorgt? Schonmal mit der Standardmethode versucht, ob es dann funktioniert? Hast Du den Pi overclockt?

    Einmal editiert, zuletzt von Turbo1976 (28. Juli 2014 um 13:38)

  • Wie hast Du denn den Speicher auf die GPU verteilt? Und startest Du den Pi automatisch mit der X?

    Beim GPU-Speicher muss ich nachsehen, ich habe nichts an der Standardconfig von ArchlinuxARM geändert... Am RPi sind neben USB-Wlan-Stick und USB-Kamera auch noch per GPIO ein 2,8 Zoll "watterott"-Touchscreen angeschlossen, dessen Hintergrundbeleuchtung in X bereits ganz leicht, aber doch merkbar zu Flimmern anfängt, sobald motion läuft. (Stimmt ja, das Display hatte ich total vergessen, ich schätze das wird auch Strom und Performance kosten^^).

    Zitat

    Edit: achso, Du hast auch den Pi über den Hub mit Strom versorgt? Schonmal mit der Standardmethode versucht, ob es dann funktioniert?

    Standardmethode hab ich leider dieselben Erfahrungen gemacht.

    Zitat

    Hast Du den Pi overclockt?

    Ich halte davon Abstand, da selbst eine "modest"-Anhebung das Dateisystem meiner Speicherkarte immer recht zuverlässig geschrottet hat...

    EDIT:

    Zitat

    Wobei man in zahlreichen Beiträgen lesen kann, dass das ohne Probleme funktionieren soll.

    Vermutlich kommt es auch darauf an, um was für eine Kamera es sich dabei handelt. Irgendwo hab ich mal aufgeschnappt, dass die billigen Kameras nur solche Videostreams machen, die recht CPU-lastig ist (und meine mit 20€ IST billig^^). Irgendwas mit UVC und MP4 hab ich da im Hinterkopf, müsste aber nochmal genauer nachschauen, was das war^^...

    Einmal editiert, zuletzt von Astorek86 (28. Juli 2014 um 15:32)

  • Astorek86:
    Sind auf Deinem Pi Kühlkörper installiert? Ein Bekannter von mir, der sich intensiv mit dem Pi beschäftigt hat, hatte ohne diese Dinger auch Probleme beim Übertakten. Mit kann man angeblich bis 900Hz takten ohne Nebenwirkungen. Es gibt ja sogar schon einen Lüfter dafür. Mit der Nebenwirkung Stromverbrauch...

    In den beschriebenen Beiträgen wurden fast nur 20€ Webcams genutzt. Daran kann es eigentlich nicht liegen. Bei eigentlich allen Beschreibungen im Netz wird nur von Raspian als OS gesprochen. Evtl. ist das ja das Problem bei Dir???

    Startest Du in die Konsole oder auf die grafische Umgebung? Ich habe den xRDP installiert, schalte mich bei Bedarf auf den Pi und erledige vel über SSH. Somit kann ich den Pi von der X entlasten.

    Ich bestelle mit einfach mal die eine Webcam und einen aktiven USB-Hub und probiere das aus. Bei Interesse poste ich gerne meine Erfahrungen damit.


  • Astorek86:
    Sind auf Deinem Pi Kühlkörper installiert?

    Sind ebenfalls angebracht (inkl. einem halboffenem Gehäuse), das Gehäuse selbst bleibt immer handwarm. Trotzdem hab ich Stabilitätsprobleme, selbst wenn ich "nur" den Takt auf 800 MHz erhöhe und sonst nichts anfasse...

    Zitat

    In den beschriebenen Beiträgen wurden fast nur 20€ Webcams genutzt. Daran kann es eigentlich nicht liegen. Bei eigentlich allen Beschreibungen im Netz wird nur von Raspian als OS gesprochen. Evtl. ist das ja das Problem bei Dir???

    Ich bin für Vorschläge offen, was ich denn falsch gemacht haben könnte, aber mir fällt - hoffentlich klingt das nicht zu arrogant oder abgehoben von mir - nichts ein^^.

    Zitat

    Startest Du in die Konsole oder auf die grafische Umgebung?

    Ich starte in eine grafische Umgebung, die allerdings "nur" im Touchdisplay in 320x240 Pixeln abläuft (siehe mein Beitrag im "Abgeschlossene Projekte"-Bereich). Die grafische Oberfläche selbst belegt so wenig, dass sie nicht ins Gewicht fällt - htop zeigt "0.0%" CPU-Auslastung und "3.7%" MEM-Belegung an... Die allgemeine CPU-Last liegt (solange motion NICHT läuft) bei 2.3%... Ohne motion langweilt sich der Raspi ohne Ende^^.

    Übrigens, gerade beim Testen festgestellt: Wenn die Verbindung über LAN (statt WLAN) zustande kommt, bricht mir die SSH-Verbindung bei laufendem motion nicht ab. Scheinbar hat das doch irgendwas mit dem WLAN-Stick zu tun... Ich werde demnächst mal mehrere WLAN-Sticks testen, kann sein, dass ich ein besonders stromhungriges Exemplar erwischt habe^^. (Könnte doch rein theoretisch sein, oder?)

    Zitat

    Ich bestelle mit einfach mal die eine Webcam und einen aktiven USB-Hub und probiere das aus. Bei Interesse poste ich gerne meine Erfahrungen damit.

    Wär super, ich würde mich freuen :) . Ich würde gern wissen, ob das wirklich an mir liegt oder ob andere dasselbe Problem haben...

  • Die Webcam ist heute eingetroffen. Voller Vorfreude habe ich die zunächst direkt an den Pi angeschlossen. Sie wird auch unter /dev/video0 erkannt.

    Nachdem ich Motion installiert und auch erfolgreich gestartet habe, bekomme ich jedoch nicht den Stream über VLC geladen :@ Ich erhalte immer nur die Fehlermeldung, dass VLC die MRL <IP-Adresse:8081> nicht öffnen kann.

    Motion ist jedoch definitiv gestartet...


  • Die Webcam ist heute eingetroffen. Voller Vorfreude habe ich die zunächst direkt an den Pi angeschlossen. Sie wird auch unter /dev/video0 erkannt.

    Nachdem ich Motion installiert und auch erfolgreich gestartet habe, bekomme ich jedoch nicht den Stream über VLC geladen :@ Ich erhalte immer nur die Fehlermeldung, dass VLC die MRL <IP-Adresse:8081> nicht öffnen kann.

    Motion ist jedoch definitiv gestartet...

    Streaming und entferntes Ansehen hat bei mir mit motion auch nie geklappt, dafür hab ich immer mjpg-streamer hergenommen^^.

  • Ok, nun hab ich den mpeg-streamer nach dieser Anleitung installiert:

    http://www.gtkdb.de/index_36_2098.html

    Fazit: ich erhalte die Meldung "v4L2 Failed" und "init_VideoIn failed" :(

    Würde die Webcam nicht genug Saft bekommen (die LED leuchtet grün), dann würde sie nicht unter /dev/video0 erscheinen. Auch der VLC erkennt sie definitiv als Kamera!

    Irgendwelche Ideen???

    EDIT: habe nun mal fswebcam heruntergeladen und einen Testscreenshot erstellt (im /tmp Verzeichnis). Fazit: hat problemlos geklappt, die Webcam hat ein scharfes Bild geschossen...

    EDIT2:
    Ok, nun wird es "lustig". Bei der fswebcam Installation bin ich zufällig im /tmp Verzeichnis auf den Unterordner "motion" gestossen. Und siehe da... dort sind hunderte jpeg mit Bildern drin...

    Sprich: motion scheint ganz gut zu funktionieren. Warum aber geht der Stream nicht???

    Einmal editiert, zuletzt von Turbo1976 (31. Juli 2014 um 23:02)

  • EDIT3:

    Problem gelöst :bravo2:

    Und den Stream bekomme ich auch über VLC hin. Die Lösung ist, dass wenn man über VLC den Netzwerkstream öffnet, man NICHT die IP-Adresse des Pi angibt, sondern "http://localhost:8081". In der Grundeinstellung darf man auf die Streams nämlich nur über den localhost zugreifen. Ändern kann man dies unter /etc/motion/motion.conf.

    Ich habe, um auf den noch offenen Punkt zurück zu kommen, den Pi mit 256MB auf die GPU eingestellt und die Webcam direkt an den Pi angeschlossen (WLAN Stick fehlt mir noch). Von der Stromversorgung kein Problem, an Ressourcen frisst Motion bei mir in der Grundlast gar nichts, nur wenn Motion "anschlägt" ist die CPU mit ca. 25% beschäftigt (wobei 10% für den RDP drauf gehen).

    Von daher kann ich nicht bestätigen, dass der Pi sich für diese Anwendung nicht eignen würde...

  • Hier nun wie versprochen der Erfahrungsbericht mit allen Hardwarekomponenten.

    Testaufbau:
    - Raspberry Pi B 512 MB
    - Mini-USB Netzteil mit 1,2A
    - WLAN Stick Edimax
    - Webcam Creative HD Live
    - aktiver USB Hub von TP-Link
    - SD Karte Klasse 10

    - Raspbian als OS mit Konsole als Startoption
    - RDP
    - Pi ohne Overclocking
    - Netzwerk nur über WLAN

    Variante 1:
    - Strom über Netzteil
    - Webcam und WLAN an Pi

    Variante 2:
    - Strom über USB-Hub
    - Webcam und WLAN an USB-Hub

    Variante 3:
    - Strom über USB-Hub + Strom über Netzteil
    - Webcam und WLAN an USB-Hub


    Fazit:
    Um es vorweg zunehmen, ALLE Varianten haben problemlos funktioniert und die gleichen Ergebnisse geliefert.
    Ich habe die Webcam auf einen TV gerichtet, d.h. Datenflut und Alarme ohne Ende. Motion hat durchgehend sowohl Bilder als auch Videos geschossen.
    Strom war immer ausreichend. Über RDP eingeloggt lag die CPU-Auslastung bei gut 50%. Nur wenn man leafpad gestartet und in /tmp/motion gegangen ist, ist die CPU auf Vollast gegangen. Ohne leafpad lag die CPU-Auslastung wie gesagt bei gut 50%, alle Bilder/Videos wurden aufgezeichnet. Das Gehäuse des Pi (geschlossen) wurde handwarm.

    Aus diesem Testaufbau kann man den Pi aus meiner Sicht rein mit einem Netzteil 1,2A und Webcam/WLAN direkt angeschlossen betreiben oder halt über einen aktiven USB-Hub.
    Ob nun Netzteil oder USB-Hub eine kompaktere Bauweise ermöglicht, darüber kann man sich natürlich streiten :fies:

  • Turbo1976: Vielen Dank für deinen Erfahrungsbericht! :) Ich habe auch etwas herumprobiert und mittlerweile erkannt, dass mein Problem mit der 100%-CPU daran liegt, dass ich die Bilder auf einem USB-Stick speichern lasse, welche mit FAT32 formatiert ist. Aus irgendeinem Grund bricht dann die Performance bei mir sehr stark ein; speichere ich die Bilder stattdessen im RAM (dank einer Ramdisk), steigt die CPU-Last bei mir auch nicht über 50%... Ich weiß noch nicht ob es am Dateisystem, am Stick, oder generell am Abspeichern außerhalb der Ramdisk liegt, das werde ich mir demnächst auch mal ansehen...

  • Also ich habe die Bilder auf der SD-Karte gespeichert. War kein Problem.

    Ich überlege folgendes: hat man alle USB-Geräte an einem Hub und diesen an einem USB-Port des Pi angeschlossen, dann läuft sämtlicher Datenverkehr über diesen einen USB-Port (inkl. Strom). Hast Du schonmal versucht den USB-Stick direkt an den Pi anzuschließen (während alle anderen Geräte am USB-Hub hängen)? Ich kann mir nicht vorstellen, dass der USB-Stick das Problem ist...

    Was ich überhaupt nicht verstehe, ist die Sache mit dem Dateimanager. Lasse ich die Bilder und Videos auf die SD-Karte speichern, ist alles ok mit der Performance. Öffne ich den Dateimanager und gehe in das Speicherverzeichnis, dann schiebt das die CPU komplett zu. Macht ja eigentlich keinen Sinn.

    Ich werde nun mal versuchen, die Bilder auf ein Netzlaufwerk zu speichern, wie es dann mit der Performance aussieht...

  • Ich brauche hier folgendes Szenario:
    RPi mit irgendeiner billigen USB-Kamera und WLAN. Strom ist genug da (Steckdose daneben). Da soll nichts als Bilder gespeichert werden oder sonst irgendwie aufgenommen werden. Ich möchte einfach nur auf einem Windows-PC einen Browser öffnen, dort als URL etwas eintippen und sehen was die Kamera sieht (speichern oder aufnehmen muss ich nichts).
    Mit welcher Software geht das am besten? Für paar Links und Hinweise wäre ich dankbar.

  • Kommt drauf an, welche Qualität und Eigenschaften Du von dem "Livestream" erwartest.
    Reicht Dir VGA bei einem permanent ausgeleuchteten Bereich oder stellst Du Dir eher HD mit Nachtsichtfunktion vor?

    Nachdem alles bei mir schon zusammengebastelt war und stabil gelaufen ist, habe ich die Lösung wieder abgebaut und mir eine kommerzielle Cam gekauft. Grund: hatte mir eine hohe Auflösung mit Nachtsichtfunktion vorgestellt, was die Lösung jedoch leider nicht gebracht hat :(

    Natürlich wäre das vom Prinzip her auch mit Pi und co. machbar gewesen. Doch rechnet man die Pi mit Zubehör, eine HD Cam mit Weitwinkelobjektiv und einer Infrarotlampe, evtl. für alles noch ein Außengehäuse, dann kann man sich locker gleich eine fertige Cam mit allem Schnickschnack kaufen (und spart nebenbei viel Zeit ;) ).

    Ohne hier groß Werbung machen zu wollen, schau Dir die mal an:

    http://www.instar.de/ip-innenkamera…01hd-black.html
    http://www.instar.de/ip-aussenkamer…07hd-black.html

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