Yet-Another-NAS: Ein NAS mit "speziellen" Anforderungen

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  • Hallo erstmal!
    Ich bin hier komplett neu und auch mit dem RPi habe ich bisher nur bedingt Erfahrungen. Mit Linux, Serververwaltung u.Ä. habe ich jedoch bereits die ein oder andere Erfahrung gesammelt. Alles was ich hier beschreibe, glaube ich rein technisch auch durchführen zu können. Hilfe könnte ich hingegen evtl. bei der Auswahl der richtigen Hardware / Software gebrauchen, da mir hier die Erfahrungswerte fehlen. Ich will mein Projekt jetzt aber zunächst detaillierter vorstellen.

    Worum geht es überhaupt?
    Ich möchte ein NAS in meinem lokalen Netzwerk einrichten, dass es mir ermöglicht mein Film- und Serienarchiv zentral zu verwalten und vor allem – ebenfalls dank eines weiteren RPi's im Wohnzimmer – am Fernseher zu streamen. Klingt zunächst simpel und nicht besonder spektakulär. Hinzu kommt jedoch, dass ich aus Budgetgründen und aus "Materialüberschuss" gerne weiterhin meine 3-4 externen Festplatten dafür nutzen möchte. Dies stellt sowohl im Bereich der Unterbringung, wie auch bei der Energieversorgung die erste Hürde dar. Hierzu aber später mehr. Softwareseitig sollte eine RDP-Verbindung (also entgegen Putty eine grafische Bedienung) möglich sein, da Downloads auch direkt auf dem Server stattfinden sollten. Zudem befindet sich ein Mac-Client im Netzwerk, der im Optimalfall auch Zugriff auf die freigegeben Netzlaufwerke haben sollte.
    Das ist es erstmal grob zusammengefasst, nun aber ans eingemachte.

    Hardware
    Voraussetzungen:
    - Kostengünstig -> keine neuen Festplatten oder Festplattendocks; kleinere Komponenten, die die Geschwindigkeit oder den Komfort erhöhren könnten wären jedoch denkbar (im Bereich 10-30€ je Komponente)
    - Möglichst kompakt -> wird in einem Fach des Expeditregals (IKEA lässt grüßen) neben dem Router untergebracht

    Hardwareliste:
    - Raspberry Pi 3 (Hier ist noch die Überlegung Banana Pi im Spiel)
    - 2-4 externe Festplatten -> Aktuell habe ich 3 gewöhnliche externe Festplatten mit je 500GB zu Verfügung. Zudem kommt eine 2,5" 320 GB Festplatte aus einem nicht mehr genutzten Notebook
    - Aktiver USB HUB -> Hier hatte ich diesen (http://www.amazon.de/dp/B00006B7DA/ref=wl_it_dp_o_pC_nS_img?_encoding=UTF8&colid=1M6Q9JVIVEA1T&coliid=IURQY158AXGN&tag=psblog-21 [Anzeige]) im Blick. Da der RPi ja kein USB 3.0 unterstützt, habe ich hier auch keinen Datentransferverlust, richtig? Alternativ bin ich ebenfalls begeistert von diesem Hub (https://www.forum-raspberrypi.de/Thread-news-7-…-hub-von-uugear), der sich direkt an den RPi anbauen lässt. Ein passendes Gehäuse wäre dafür jetzt noch der Knüller.
    - Class 10 8GB oder 16GB SD Karte -> Diese wird voraussichtlich nur für das System genutzt. Von daher habe ich jetzt hier keine speziellen Anforderungen.
    - Netzteil -> Sollte für den Dauerbetrieb geeignet sein. Ich hatte dieses (http://www.amazon.de/dp/B011NLW7TG/ref=wl_it_dp_o_pC_nS_ttl?_encoding=UTF8&colid=1M6Q9JVIVEA1T&coliid=IMY0LC6BVMIIY&psc=1&tag=psblog-21 [Anzeige]) bisher favorisiert.
    - Verbindung erfolgt über LAN direkt am Router -> Das eingebaute WLAN ist trotz sehr kurzer Distanz vermutlich so oder so langsamer, stimmts?

    Hardwareseitig ist hier also die Hürde das Anschließen und Versorgen von bis zu 4 Festplatten. Ich denke zunächst werde ich definitiv auf 2 davon zurückgreifen und bei Platzmangel die dritte mit anhängen. Fest steht aber so oder so, dass die Stromversorgung des Pi's definitiv nicht reicht – auch nicht nach dem "Trick" mit der config. Vor allem nicht, wenn sich der Server im Dauerbetrieb befinden sollte. Hierfür ist der USB HUB gedacht. Meine Frage hier: Ist das ausreichend oder gibt es noch eine bessere Möglichkeit mit genannten Mitteln? Vor allem mit Hinblick auf die Unterbringung, die in einem separaten Teil nochmals angesprochen wird.
    Um die Geschwindigkeit nicht noch mehr zu drosseln (USB 2.0, 100Mbit LAN) sollten die Festplatten vermutlich mit ext3 formatiert werden. Da sie dank Netzwerkfreigabe vermutlich ohnehin selten nochmal einen Windows PC oder ein anderes Gerät berühren werden sollte dies auch kein größeres Problem darstellen.
    Hier bin ich definitiv noch offen für Anpassungen und Tipps. Vielleicht gibt es noch Komponenten, die mir das ganze deutlich erleichtern könnten!?

    Gehäuse / Unterbringung
    Voraussetzungen:
    - Unterbringung im Expedit-Fach (ca. 30x30x50)
    - so kompakt und sauber wie möglich
    - Im Fall der 3. und 4. Festplatte müssen diese "erweiterbar" / hinzufügbar sein

    Hier gibt es zunächst keine Einkaufsliste, da ich hier einfach noch etwas ratlos bin. Aktuell ist die einzig durchführbare Option einfach alle Bauteile einzeln im Fach liegen zu haben. Der Raspberry Pi würde hierfür natürlich ein normales Case (mit Kühlung) bekommen. Dennoch wäre dank Pi, Hub und bis zu 4 Festplatten das Kabelwirrwarr groß und hübsch wäre das ganze auch nicht.
    Was mir vorschwebt wäre ein Gehäuse, in das sich alle Komponenten einbauen lassen und wo maximal noch Kabel aussen herum verlaufen (USB Kabel vom Hub zum Pi z.B.). Dies könnte auch gerne noch belüftet werden, auch wenn die Wärmeentwicklung der Festplatten doch eher gering ausfällt. Ein reguläres Computercase ist hierfür definitiv zu teuer und zu sperrig und ist darüber hinaus auch für das Projekt völlig überdimensioniert. Zudem sollten die Festplatten ja nicht einfach lose darin herumfliegen oder gar übereinander liegen, sondern möglichst in einem eigenen Fach liegen o.Ä.
    Ich schätze hier kommt man nicht um Eigenanfertigung herum mh? 3D-Drucker steht mir leider nicht zur Verfügung.
    Hier wäre ich SEHR dankbar für einen Tipp zur Zweckentfremdung! Wenn euch ein Behälter, eine Box o.Ä. einfällt, die hierfür geeignet sein könnte immer her damit!
    PS: Den Gedanken an Lego hatte ich bereits ;) Halte ich mir als Option auch einmal offen.

    Software
    Voraussetzungen:
    -
    Verfügbarkeit der Festplatten als Netzlaufwerke auf dem Mediacenter RPi, einem Windows-Client und einem Mac-Client
    - Möglichkeit der RDP-Verbindung vom anderen RPi und Windows-Client
    - Ein normaler Browser
    - Ein Downloadmanager

    Softwareliste:
    - Betriebssystem: Raspbian -> Erscheint mir hier am geeignetsten. Alle weiteren Anforderungen würde ich über Zusatzpakete regeln. Openmediavault dürfte mir in einiger Hinsicht Möglichkeiten verbauen, richtig?
    - Fileserver: Samba -> Hiermit decke ich den Serverteil ab. Der Windows- und Linuxclient sollten somit Zugriff auf die Netzlaufwerke haben. Gilt dies auch für den Mac?
    - Browser: Chrome -> Funktioniert unter Raspbian und scheint mir alle Bedingungen zu erfüllen. Wie läuft der Browser, gibt es evtl. bessere Alternativen?
    - Downloadmanager: JDownloader -> Ich benutze diesen Manager bereits unter Windows und war erfreut festzustellen, dass er auch mit Raspbian zu laufen scheint. Gibt es hier aber vllt. eine ressourcenfreundlichere Alternative?
    - RDP: XRDP -> Dies deckt die Verbindung mit Windows ab. Wie sieht es mit dem Mac aus? Der andere RPi dürfte sich durch das normale VNC verbinden lassen?

    Die Besonderheiten hier liegen vermutlich bei der Nutzung des Browsers und DL-Managers, sowie bei der flexiblen RDP-Nutzung. Bin ich hier bereits auf der sicheren Seite oder gibt es bessere Alternativen?


    Das wäre es erstmal. Ich werde natürlich den Verlauf des Projektes dokumentieren und hier Bilder / Berichte posten. Ich wäre sehr dankbar für Unterstützung und Aufklärung in einigen der Fragen, die ich gestellt habe. Ich habe mich bereits zu vielen Themen hier und auch an anderen Orten informiert, konnte jedoch nicht immer eine klare Antwort herausfinden. Zudem sind meine Bedingungen ja doch etwas anders, als die von den meisten NAS-Pi Projekten.
    :danke_ATDE:

    Einmal editiert, zuletzt von thoughtsky (17. März 2016 um 14:40)

  • Yet-Another-NAS: Ein NAS mit "speziellen" Anforderungen? Schau mal ob du hier fündig wirst!

  • Das größte Problem mit dem RPi als ordentliches NAS ist, das er weder USB3 noch SATA bestizt und auch sonst keine wirklich schnelle Schnittstelle. Das WLAN wäre also wohl nicht dein Bottleneck.

    Ansonsten ist dein Projekt gut umsetzbar und im wesentlichen ein Software-Problem, was gar kein Problem ist. Für den Anfang würde OpenMediaVault empfehlen. Als Gehäuse verwende ich gerne HT Rohre mit Deckel, natürlich musst du ggf. etwas Spachteln und auf jeden Fall lackieren. Solche Rohre gibt es in vielen Größen und Reststücke bekommst du ohne weiteres bei jedem Gas-Wasserinstallateur oder auf jeder Baustelle. So ein "Gehäuse" ist dann wirklich sehr schick.

    Wenn es dir also ums Basteln geht, go ahead und viel Spaß.

    Nun noch das aber, falls es dir eher um das eigentliche NAS geht. Als Selbstbauprojekt ist ein RPi NAS toll und funktioniert auch. Mehr Spaß wirst du aber mit einem HP ProLiant MicroServer Gen8 haben. Der passt in dein Regal, da er mit einer Kantenlänge von jeweils unter 25cm sehr klein ist, hat aber mehr Leistung als ein RPi, insbesondere auch in Hinblick auf die vorhandenen Schnittstellen. Insbesondere hat er 4 SATA Ports zuzüglich eines weiteren für das optionale CD/DVD/BlueRay Laufwerk. Weiterhin hat er typischerweise 4GB RAM, kann aber auch noch erweitert werden. USB3 und auch einen freien PCIe Steckplatz besitzt er auch. So kannst du z.B., ausgestattet mit einer zusätzlichen DVB-C/S/T Karte oder Stick, auch einen Video-Disk-Recorder aufbauen. Dabei kostet der Gen8 ohne Festplatten unter 200 Euro und ist mitunter schon für 160 Euro zu bekommen.

    Wie gesagt, hängt davon ab worum es dir wirklich geht.

  • Also erstmal vielen Dank für die Rückmeldung!

    Zum WLAN: Das USB und mangelndes SATA ausbremsem würden, war mir soweit bewusst. Was mich jedoch interessieren würde ist, ob LAN per Kabel (da das ja beim RPi nur ein 100Mbit Port ist) evtl. sogar langsamer ist als das neue verbaute WLAN-Modul.

    Zu Openmediavault: Ist Openmediavault so konzipiert, dass sich auch Dinge wie Browser, Downloadmanager usw. nutzen lassen und hat es wie Raspbian ein normales GUI, dass ich bei Fernsteuerung nutzen kann?

    Zum Gehäuse: Vielen Dank, das werde ich mir mal anschauen. Allerdings hat sich da möglicherweise eine neue Option aufgetan. Ich habe beim weiteren Stöbern im Forum diesen HUB hier gefunden (https://www.forum-raspberrypi.de/Thread-news-7-…-hub-von-uugear), der sich ja prima an den RPi anbauen lässt. Somit wäre so ein "stackable" Gehäuse ja eigentlich praktisch. Zumindest für innen. Evtl. könnte ich dann mit der von dir vorgeschlagenen Lösung noch etwas drumherum bauen.

    Eigentlich geht es mir vorrangig um den Bastelspaß. Ich werde mir das empfohlene Gerät aber dennoch nochmal anschauen!

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