Raspberry an Klingeltransformator betreiben?

  • Hallo zusammen,

    bei meinem Bruder möchte ich die bestehende (sehr alte) Klingel/Gegensprechanlage mit einem Raspberry ausstatten.
    Optokoppler, Dioden und Widerstände für das Klingelsignal -> Raspberry und Raspberry -> mechanische Klingel sind bereits vorhanden.

    Jetzt geht es allerdings um die Stromversorgung des Raspberrys.
    Leider ist nahe der Gegensprechanlage, wo der Raspberry montiert werden soll, keine Steckdose.
    Wir müssten also zur nächsten Dose in der Wand und eine Steckdose setzen / Leitung ziehen.

    Da kam die Idee auf, den Strom der Klingelanlage für den Raspberry anzuzapfen :)

    Meines Wissens muss ja irgendwo ein Trafo sitzen, der aus dem 230 V Hausstrom der Klingelanlage 9 Volt AC zur Verfügung stellt.
    Angenommen man zapft diese Stromversorgung an, "wandelt" die 9 Volt AC mit einer Diode in DC und schickt sie durch einen Spannungswandler damit am Ende 5 Volt DC rauskommen, könnte man doch rein theoretisch den Raspberry betreiben?

    Die Frage ist jedoch, ob dabei am Ende genug mA (ca. 750) rauskommen, oder?

    Hat jemand Erfahrungen oder Ideen hierzu?
    Dann immer her damit ;)

    Grüße

    Daniel

  • Hmmm....

    Mit einem Brückengleichrichter und Elko eine Basis schaffen.
    1 Kis 3.3 Modul um 3,3V zu machen
    1 Kis 3.3 Modul um 5V zu machen
    (den originalen Spannungsregler runter kneifen/löten)

    Dann mit den beiden Spannungen den Raspberry versorgen.
    Er sollte dann unter 0,5A an den 9V nuckeln

    spruch.png

  • Hi bigdane69,

    ein spannungsstabilisiertes Netzteil für deine Anwendung kannst du dir mit einfachen Mitteln selbst zusammenlöten. Das Beispiel nach http://skilltronics.de/versuch/elektronik/7805.html habe ich selbst schon mehrfach erfolgreich auf Lochrasterplatine aufgebaut.
    Als Spannungsregler-IC kannst du dann den µA7805 z.B. von hier verwenden. Der geht bis 1,5 A. Man sollte dann aber an dem oberen Aluminiumplättchen mit dem runden Loch einen Kühlkörper anbringen, weil das Teil unter Umständen ziemlich warm werden kann. (Ich hatte da mal eine 8x8 LED-Matrix dran hängen, die ordentlich Strom gezogen hat).
    Als Brückengleichrichter würde ich den B80C1500 von hier nehmen. Der hält ebenfalls 1,5 A aus.

    Dann brauchst du schließlich noch ein Kabel mit einem Mikro-USB-Stecker am Ende. Da musst du allerdings selber schauen, wie das verschaltet werden muss, damit es mit den Anschlüssen am Raspberry zusammenpasst. Da muss man peinlichst genau auf die Polung achten, da der RasPi sonst gehimmelt wird.

    Ich habe selbst schonmal 'nen PIC Mikrocontroller falsch gepolt angeschlossen. Der wurde dann ziemlich heiß, aber ich habe es nach wenigen Sekunden bemerkt und er hat keine bleibenden Schäden davongetragen. Die Dinger sind aber ziemlich robust.

  • Moin,

    mit die entscheidende Frage ist noch ob der Klingeltrafo ausreichend dimensioniert ist um die eigentlichen Verbraucher UND den RPI zu versorgen.
    Nicht das der RPI dann abschmiert, wegen Unterversorgung -> Puffer/Akku und Laderegler sind dann noch notwendig.

    Bye

    Jürgen

    Einmal editiert, zuletzt von rpivpn (13. Februar 2014 um 14:45)


  • Als Spannungsregler-IC kannst du dann den µA7805 z.B. von hier verwenden. Der geht bis 1,5 A.


    Gerade bei dieser Anwendung würde ich den nicht verwenden, viel zu geringer Wirkungsgrad!

    Der oben schon empfohlene "KIS3R" oder ein anderer Dropdown Regler ist wesentlich effizienter und gibt es relativ preiswert als fertige Module. Die gewünschte Ausgangsspannung ist dann leicht mit einem Festwiderstand oder Trimmpoti einstellbar und die Eingangsspannung kann üblicherweise im Bereich 7-20 Volt liegen.

    Gruß, mmi

  • Zitat

    Was genau spricht gegen diese Lösung?


    Dass du den Klingeltrafo mit fast 1A belastest..
    Mag sein, dass er das liefern kann, dann OK.

    Mit den KIS Modulen reduzierst du den Hunger auf ca. die Hälfte. (bei 9V)

    PS:
    Die Schaltung bleibt fast die gleiche, nur den Regler ersetzen.

    spruch.png

    Einmal editiert, zuletzt von combie (13. Februar 2014 um 21:46)


  • 7805.gif

    Was genau spricht gegen diese Lösung?

    Der schlechte Wirkungsgrad der obigen Schaltung, wie schon angesprochen:
    Die oben abgebildete Schaltung ist quasi ein Längsregler, der die "überschüssige" Leistung verheizt. :wallbash:

    Der "Kiss" ist ein Schaltregler, der bei entsprechender Dimensionierung sogar aus einer kleineren Spannung noch 5V machen kann und fast keine Verluste hat (kann bis zu 90% Wirkungsgrad haben).

    Gerade wenn die angebotenen Leistung knapp ist (dein Klingeltrafo), sollte man nix verschenken: Auch die aus der Steckdose kommende Spannung ist nur idealisiert 230V - (Spannungsqualität) +-10% Abweichung sind zulässig, werden aber auch sehr selten ausgeschöpft...

    Nimm die Kiss - Regler und gut :bravo2:

  • Zitat

    Kann ich auf das Modul direkt 9 Volt Wechselstrom drauf geben?


    Nein!
    Das will Gleichstrom verarbeiten.
    Auch Kondensatoren sind nötig.

    Behalte den Schaltplan, so wie er ist.
    Das ist schon OK so. (glaube ich)
    Nur eben den einen Regler, durch den anderen Regler ersetzen.

    12V sind kein Problem.
    (Ein Blick ins Datenblatt hätte dir das verraten)

    PS:
    Du musst nicht den KIS verwenden. (obwohl er der billigste ist, und ausreicht)
    Suche mal bei Ebay nach "Step Down Konverter", da gibts reichlich verschiedene.
    Auch fertig mit Kondensator, einstellbar, mit Voltmeter usw.
    In allen Farben und Formen.
    Aber leider sind auch diese ohne Gleichrichter.

    spruch.png

    Einmal editiert, zuletzt von combie (14. Februar 2014 um 07:24)

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