Hallo Jungs, ich habe mir letztens bei Pollin ein Display gekauft (sh. hier: http://www.pollin.de/shop/dt/NDgwOT…YO_CO_CVBS.html). Eigentlich nur, weil es so schön einfach anzuschließen ist und weil es gar nicht so viel gekostet hat. Eine Verwendung dafür hatte ich zu dem Zeitpunkt nicht, ich wollte es halt haben und ein bisschen damit basteln. Zwei Wochen später ist mir aufgefallen, dass das Sozialkaufhaus hier am Ort sein Sortiment auf die Angebote von eben diesem bayrischen Elektronikversender abstimmt. Denn da fand ich für sehr wenig Geld einen Ribba-Bilderrahmen in schwarz, 14 x 14 cm. Ideal für den Raspberry Pi mit Display.
Als erstes habe ich mal Bilderrahmen, Display und Raspberry Pi nebeneinander gelegt um zu schauen wie alles zusammenpassen könnte. Platz für die Stromversorgung musste ich auch noch berücksichtigen, denn der Raspberry Pi und das Display benötigen unterschiedliche Spannungen. Zwei externe Steckernetzteile kamen für mich nicht in Frage.
Der Raspberry Pi lässt sich sehr einfach auf der Rückwand dieses Bilderrahmens befestigen. Ich habe dafür zwei Abstandsbolzen verwendet, die ich einfach in die Hartfaserplatte reingedreht habe. Vorher bohren nicht vergessen.
An zwei Holzleisten, die ich in den Rahmen geleimt habe, konnte ich das Display befestigen. Die Platine mit Farb- und Helligkeitsregler fanden auf der Rückseite einer dieser Leisten platz.
Das Display benötigt eine Betriebsspannung von 9 bis 15 Volt. Ein passendes Netzteil mit 9 Volt Gleichspannung hatte ich noch. Eigentlich perfekt, nur dem Pi sind 9 Volt zu viel. Da ich nicht ganz so viel Ahnung von Elektronik habe, trotzdem aber schonmal was von einem Bauteil 7805 gehört habe, habe ich mir genau sowas besorgt um aus viel Spannung 5 Volt für den Pi herzustellen. Ich habe einen 78S05 Spannungsregler 2A positiv verwendet, sh. hier: http://www.reichelt.de/ICs-A-A-/-A-78…artnr&OFFSET=16
Statt der im Datenblatt genannten Kondensatoren habe ich zwei 2200 µF verwendet die hier noch rumlagen. Der Spannungsregler wird recht warm, um nicht zu sagen heiß. Um den 78S05 zu kühlen habe ich einen Kühlkörper verwendet, der irgendwann mal auf einer Grafikkarte saß. Funktioniert: Eigentlich fertig, doof nur, dass das Display nicht abschaltet, wenn der Pi heruntergefahren ist und auch doof, dass man das Display nicht zwischendurch mal per Software abschalten kann.
Da für ein dickes Relais mit angetüdeltem Transistor kein Platz mehr im Gehäuse ist, musste eine andere Lösung her. Auf der Suche danach bin ich auf eine Seite gestoßen, in der es um Leistungs-MOSFET für Arduino geht, nämlich hier: http://www.kriwanek.de/arduino/aktore…t-schalten.html
Die auf der Seite dargestellte Schaltung habe ich im Grunde übernommen. Lediglich R1 ist bei mir 330 Ohm und zusätzlich habe ich noch nach dem R1 eine Zenerdiode 3,3 V nach Masse geschaltet um die GPIO zu schützen. Ob R2 für den Raspberry Pi wirklich notwendig ist habe ich nicht überprüft und das Ding einfach eingebaut... kostet ja nix
Natürlich habe ich mich von der einwandfreien Funktion dieser Lötarbeit überzeugt und alles durchgemessen bevor der Pi und das Display daran angeschlossen wurde. Funktioniert, also zusammenbauen:
Nach dem Zusammenbau: Alles funktioniert, nur das Display ist immer eingeschaltet und zwar egal ob der GPIO-Pin High/Low oder gar nicht angeschlossen ist. Doof! Direkt am Stromstecker für das Display gemessen, kann ich aber sehr wohl den Strom per MOSFET ein- und ausschalten. Es gibt nicht allzu viele Möglichkeiten und so habe ich sehr schnell (3 Tassen Tee später) festgestellt, der Stromkreis wird über das Videokabel hergestellt. Da ich auf das Videosignal nicht verzichten wollte, habe ich es mal ohne Schirmung/Masse versucht und siehe da, das Display lässt sich ein- und ausschalten.
Nachdem ich mir eine Cinchverbindung ohne durchgehende Masseverbindung gebastelt hatte, konnte ich alles wieder zusammenbauen. Hier noch ein Bild von der Rückseite.
...und von Vorne mit selbstgeschnittenem Passepartout.
Damit das Display beim Starten des Pis auch eingeschaltet wird habe ich für den Anfang mal folgendes in Cron eingetragen:
Auf dem Pi läuft Raspbian mit installiertem wiringpi. Voraussetzung für die o. g. Einträge in Crontab. Eine grafische Oberfläche ist grundsätzlich nicht gestartet aber z. B. omxplayer kann auch so schöne Filmchen auf dem Display darstellen. Nosferatu scheint es im Internet offensichtlich ganz kostenfrei zu geben. Sieht im Bilderrahmen ganz nett aus. Was allerdings richtig toll aussieht, ist Mark Formaneks Standard-Time: http://www.standard-time.com/index2_de.php
Wer Fragen hat: Bitte fragen. Für die, die es Nachbauen: Bitte Bilder davon posten!