Merkwürdiges Verhalten: No route to host

L I V E Stammtisch ab 20:30 Uhr im Chat
  • Hallo zusammen,

    zu dem Thema "No route to host" gibt es ja bereits einige Beiträge, so richtig weitergekommen bin ich aber nicht. Ich werde mal meine Situation schildern:

    In meinem RasberryPi stecken 2 WLAN-USB-Adapter (ohne separate Stromversorgung). Desweiteren greife ich auf ihn mithilfe von ssh via einem Ethernet-Kabel zu. Die meiste Zeit klappt das eigentlich ganz gut, nur ab und an gibt es beim Verbinden mit ssh folgenden Fehler:

    Code
    ssh: connect to host 192.168.0.20 port 22: No route to host


    Das ließ sich "beheben" in dem ich es ein paar Minuten später erneut probierte, den RPI neu startete oder es nochmal am nächsten Tag probierte. Eine Zeit lang half es genau 2 Minuten nach dem Anschalten zu warten, doch seit heute hilft auch das nicht mehr und ich kann ich mich den ganzen Tag schon nicht verbinden. Wäre klasse wenn ihr mir helfen könntet das Problem zu beheben.

    Bisher habe ich ein Netzteil verwendet das lediglich 5V / 1Ampere liefert und dachte, dass es eventuell an zu geringer Stromversorgung liegen könnte. Bei einem Netzteil mit 2 Ampere trat das Problem allerdings auch auf.

    Um das Problem einzugrenzen habe ich die WLAN-USB-Adapter entfernt. Neben dem Stromversorgungskabel ist nur das Ethernetkabel im RasberryPi, was ihn mit meinem Computer verbindet. Hier die Einstellungen:

    /etc/network/interfaces von meinem Computer:

    Code
    auto lo
    iface lo inet loopback
    
    
    auto eth0  
    iface eth0 inet static
    address 192.168.0.97   
    netmask 255.255.255.0

    /etc/network/interfaces vom RPI:

    Code
    auto lo
    iface lo inet loopback 
    
    
    auto eth0 
    iface eth0 inet static 
    address 192.168.0.20 
    netmask 255.255.255.0

    Ich starte nun den RPI, möchte mich von meinem Computer aus verbinden und erhalte die obige Fehlermeldung:

    Code
    $ ssh pi@192.168.0.20
    ssh: connect to host 192.168.0.20 port 22: No route to host

    Daraufhin (der RPI ist ja gebootet) verbinde ich meinen Monitor, meine Tastatur und Maus mit dem RPI und rufe folgende Informationen ab:

    ifconfig sagt, dass die IP-Adresse übernommen wurde:

    Ich habe im Internet (habe leider den Link nicht mehr) ein paar Befehle gefunden mit denen man überprüfen können soll, ob der SSH-Server auf dem RPI läuft. Diese habe ich dann ausgeführt:

    Code
    $ sudo ps aux | grep sshd
    root      3434  0.0  0.2   6220  1064 ?        Ss   12:35   0:00 /usr/sbin/sshd
    pi        3617  1.0  0.1   3548   804 pts/0    S+   12:55   0:00 grep --color=auto sshd
    Code
    $ netstat -plant | grep :22
    tcp        0      0 0.0.0.0:22              0.0.0.0:*               LISTEN      3434/sshd
    Code
    $ telnet localhost 22
    Trying 127.0.0.1...
    Connected to localhost.
    Escape character is '^]'.
    SSH-2.0-OpenSSH_6.0p1 Debian-4+deb7u2


    Ist das eventuell merkwürdig?:

    Code
    $ sudo /etc/init.d/sshd status
    sudo: /etc/init.d/sshd: command not found


    Allerdings wird ja hier ausgegeben, dass sshd ausgeführt wird:

    Code
    $ sudo /etc/init.d/ssh status
    sshd is running

    // Edit: Habe den RPI und meinen Computer neu gestartet und jetzt ist wieder eine Verbindung möglich...

    Wäre klasse wenn ihr helfen könntet die Ursache für dieses wechselnde Verhalten, dass es mal eine Verbindung gibt, und dann wieder nicht, zu finden!

    Viele Grüße,
    apfelipie

    Einmal editiert, zuletzt von apfelipie (1. Februar 2015 um 19:47)

  • Hallo Apfelipie,

    suche mal unter dem Stichwort "Mysterium".

    Der Strom reicht nicht aus:

    Wenn Du einen Raspberry Pi Modell B hast:
    Maximal mögliche Stromaufnahme: 1000 mA
    minus Eigenstrombedarf Modell B: >700 mA
    minus Strombedarf WLAN-Adapter1: 250 mA
    minus Strombedarf WLAN-Adapter1: 250 mA
    ________________________________________
    Stromdefizit: -200 mA

    Merkst Du was? Bei Dir ist das "Mysterium" aktiv...

    Bei einem B+ sieht es auch nicht viel besser aus, da nicht jede USB-Buchse den gleichen Strom liefert.

    Beste Grüße

    Andreas

    Ich bin wirklich nicht darauf aus, Microsoft zu zerstören. Das wird nur ein völlig unbeabsichtigter Nebeneffekt sein.
    Linus Torvalds - "Vater" von Linux

    Linux is like a wigwam, no windows, no gates, but with an apache inside dancing samba, very hungry eating a yacc, a gnu and a bison.

  • Hallo,

    du hast das mit der Fehlersuche schon alles genau richtig gemacht.

    Was auch das Problem sein kann: irgendwo in deinem Netzwerk musst du ja einen Router haben. Über den läuft der ganze Netzwerkverkehr ja. Könnte ja auch sein, dass - warum auch immer - diese die Anfrage von deinem Rechner an den Pi nicht weiterleitet.

    Gruß, noisefloor

  • Hallo Zentris,

    vielen Dank für den Hinweis... Ich bin heute zu bescheiden, mein Tool zu empfehlen.

    Aber in diesem Zusammenhang sind die Messungen von Dir bestimmt auch für Apfelipie interessant!

    Beste Grüße

    Andreas

    Ich bin wirklich nicht darauf aus, Microsoft zu zerstören. Das wird nur ein völlig unbeabsichtigter Nebeneffekt sein.
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  • Ich bin heute zu bescheiden, mein Tool zu empfehlen.

    ??? Nö, nö... :lol:
    Nun "stell mal dein Licht nicht unter den Scheffel" , wie wir hier bei uns sagen würden... :thumbs1:
    Dein Tool funktioniert (ich selber nutze es ja nicht, aber andere User haben die Funktion ja bestätigt...), das Problem der unzureichenden Stromversorgung wird es zwar nicht lösen, aber dämpfen....

    @Apfelipi: Wenn die Rechnung bzgl. des Stromverbrauchs hinkommt (und das sollte sie), dann bewegst du dich auf einem schmalen Grad: Die Handynetzteile versprechen zwar 1 oder 2A, verraten aber nicht, wie hoch dann noch die abgegebene Spannung ist.
    Und glaub mir, nur sehr wenige Handynetzteile haben dann noch 5V (ich habe noch keins auf dem Tisch gehabt).

    Was hilft?
    Messen der Eingangsspannung am USB Anschluss. Am besten mit einem Oszilloskop, notfalls mit einem tauglichen Multimeter. Wenn das Multimeter bei eingeschaltetem RP schon nur noch Spannungen um die 4,7 - 4,8V anzeigt, taugt es nicht, weil es aufgrund von Verbrauchsspitzen kurzzeitig noch weiter einbricht.

    Hilft nur verschiedene NT ausprobieren, ich habe mit den Samsung 2A Handy-NT bisher gute Erfahrungen gemacht (die brechen bei mir mir 1 RP (ca. 850mA Aufnahme) auf ca. 4,95V ein, das ist aber ok).

    Sehr gut (aber teuer) ist das USB-NT von Anker [Anzeige]. Dessen Spannung steht auch bei gleichzeitigem Laden von 2 Tabletts + 2 Handys + 1 RP noch bei 4,97 V (Gesamtstromaufnahme aller Geräte ca. 5A).

    Mfg, Zen

  • Hallo zusammen,

    wenn wir schon beim Thema "Netzteile" sind.

    Ich benutze für den Beginn von Neuentwicklungen meine Standard-Umgebung. Sobald eine Auftragsentwicklung soweit fortgeschritten ist, dass einzelne Komponenten abgeschlossen sind, kommt alles in ein ausreichend großes Gehäuse, in dem alle Anschlüsse als Einbaubuchsen herausgeführt sind.

    Als Netzteil verwende ich dann das Modell reVolt NC5537-675. Dieses kann ich auf die gewünschte Ausgangsspannung einstellen und zusätzlich noch weitere Peripherie anschließen, da bis zu 2250 mA geliefert werden.

    (Es gibt auch andere Modelle mit geringerer Stromstärke.)

    Die Abschlusstests - meistens komplette Computersystemvalidierungen - führe ich dann am Endprodukt durch. Bislang habe ich noch keine Ausfälle bemerkt, die auf das Netzteil hätten zurückgeführt werden können.

    Beste Grüße

    Andreas

    Ich bin wirklich nicht darauf aus, Microsoft zu zerstören. Das wird nur ein völlig unbeabsichtigter Nebeneffekt sein.
    Linus Torvalds - "Vater" von Linux

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  • Spannende Beiträge, danke schon mal! ;)


    Sehr gut (aber teuer) ist das USB-NT von Anker [Anzeige]. Dessen Spannung steht auch bei gleichzeitigem Laden von 2 Tabletts + 2 Handys + 1 RP noch bei 4,97 V (Gesamtstromaufnahme aller Geräte ca. 5A).

    Wenn ich Andreas Aussage ("Maximal mögliche Stromaufnahme: 1000 mA") richtig verstehe, hilft das aber auch nicht, die 2 WLAN-Adapater am RPI mit Strom zu versorgen, oder? Ist dafür ein aktiver USB-Hub von Nöten?

    Ich glaube allerdings nicht dass das Problem mit der Stromversorgung zu tun hat, denn wie ich vielleicht etwas beiläufig geschrieben habe tritt das Problem ja auch auf, wenn ich die 2 WLAN-Adapter entferne!

    Eventuell hat mich diese Aussage


    Was auch das Problem sein kann: irgendwo in deinem Netzwerk musst du ja einen Router haben. Über den läuft der ganze Netzwerkverkehr ja. Könnte ja auch sein, dass - warum auch immer - diese die Anfrage von deinem Rechner an den Pi nicht weiterleitet.


    auf die richtige Spur gebracht. Eigentlich sollen die Pakete vom Computer über das Ethernetkabel (eth0) direkt an den RPI geschickt werden.

    Als das Problem mit der Verbindung auftrat gab "route -n" auf meinem Computer folgendes aus:

    Code
    Kernel-IP-Routentabelle
    Ziel            Router          Genmask         Flags Metric Ref    Use Iface
    0.0.0.0         192.168.1.1     0.0.0.0         UG    0      0        0 wlan0
    192.168.1.0     0.0.0.0         255.255.255.0   U     9      0        0 wlan0

    Dann, nach einem "sudo ifup eth0":

    Code
    Kernel-IP-Routentabelle
    Ziel            Router          Genmask         Flags Metric Ref    Use Iface
    0.0.0.0         192.168.1.1     0.0.0.0         UG    0      0        0 wlan0
    192.168.0.0     0.0.0.0         255.255.255.0   U     0      0        0 eth0
    192.168.1.0     0.0.0.0         255.255.255.0   U     9      0        0 wlan0


    Was ja mehr Sinn ergibt: Die Pakete für den RPI werden nun direkt über eth0 geschickt. Das half auch, jetzt ist die Verbindung wieder möglich. Nur wieso ist eth0 manchmal auf meinem Computer down?

    Mich irritiert an dieser Überlegung: Das Problem bestand ja auch als die WLAN-Adapter im RPI waren (Annahme: die Stromversorgung ist kein Problem), die Netzwerk-Verbidundungen sehen dann so aus:
    Computer <-eth0-> RPI
    Computer <-wlan0-> Router
    RPI <-wlan1-> Router

    Müsste dann nicht, wenn der Computer ein Paket an den RPI schickt, selbst wenn der RoutingEintrag für eth0 fehlt, das Paket über wlan0 an den Router, und von dort aus den RPI weitergeleitet werden können? Es wäre zwar ein Hop Umweg, müsste doch eigentlich funktionieren, oder?

    Einmal editiert, zuletzt von apfelipie (2. Februar 2015 um 10:37)


  • Dann, nach einem "sudo ifup eth0":

    Code
    Kernel-IP-Routentabelle
    Ziel            Router          Genmask         Flags Metric Ref    Use Iface
    0.0.0.0         192.168.1.1     0.0.0.0         UG    0      0        0 wlan0
    192.168.0.0     0.0.0.0         255.255.255.0   U     0      0        0 eth0
    192.168.1.0     0.0.0.0         255.255.255.0   U     9      0        0 wlan0

    Dein Router und das wlan0-Interface (dein PC) sind bzw. benutzen das Subnet 192.168.1.0/24. Das eth0-Interface (dein PC) ist im Subnet 192.168.0.0/24. Mit welchem Gerät ist dein PC direkt per Kabel (d. h. Interface eth0) verbunden?

    EDIT:

    OK, gerade gesehen:

    Zitat


    Computer <-eth0-> RPI


    Wie konfigurierst Du eth0 am PC und am RPI?

    EDIT 2:

    Benutzt der Treiber für das eth0-Interface des PC, eine Stromsparfunktion (oder gleichwertig)?

    EDIT 3:

    Welches Betriebssystem hast Du auf deinem PC? Ist das wlan0-Interface deines PC, auch in der /etc/network/interfaces?

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    Meine PIs

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    Einmal editiert, zuletzt von rpi444 (2. Februar 2015 um 10:56)


  • Wie konfigurierst Du eth0 am PC und am RPI?


    Siehe erster Beitrag ;)


    Welches Betriebssystem hast Du auf deinem PC? Ist das wlan0-Interface deines PC, auch in der /etc/network/interfaces?


    Lubuntu 14.04. wlan0 ist nicht in der /etc/network/interface, ich denke das Interface wird seperat vom network-manager konfiguriert.



    Benutzt der Treiber für das eth0-Interface des PC, eine Stromsparfunktion (oder gleichwertig)?


    Danke, ich bin noch dabei den Treiber für eth0 herauszufinden, "ethtool -i eth0" liefert

    Code
    Cannot get driver information: No such device

  • Lubuntu 14.04. wlan0 ist nicht in der /etc/network/interface, ich denke das Interface wird seperat vom network-manager konfiguriert.

    Deshalb brauchst Du auch ifup für eth0. Wenn der Network-Manager in (L)ubuntu benutzt wird, dann werden die Eintragungen/Konfigurationen in der /etc/network/interfaces, nicht automatisch berücksichtigt.


    ..., ich bin noch dabei den Treiber für eth0 herauszufinden, ...

    Das kannst Du z. B. mit:

    Code
    lspci -nnk | grep -i net -A2


    im Terminal deines Lubuntu machen.

    EDIT:

    D. h. die Informationen betr. den Treiber für eth0 werden nicht mehr (zwingend) benötigt, denn die Konfiguration für eth0 die Du in der /etc/network/interfaces gemacht hast, kannst Du auch mit dem Network-Manager in Lubuntu (... evtl. im UU-Forum fragen, wie das geht ...) machen.

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    Einmal editiert, zuletzt von rpi444 (2. Februar 2015 um 13:58)

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