Raspi friert ein

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  • Hi,

    Ich habe vor einigen Wochen meinen Raspi 2 neu aufgesetzt mit Raspbian Jessie.

    Was läuft drauf:
    - fail2ban
    - Fever RSS Serverdienst
    - Tinkerforge Wetterstation
    - S-USV Daemon (unterbrechungsfreie Stromversorgung)

    Alles funktioniert soweit... Doch nach ca. 10-20 Std uptime friert plötzlich alles ein. Das Display der Wetterstation wird nicht aktualisiert, der RPi ist nicht via SSH erreichbar, ebensowenig verrichtet die USV den Dienst...

    Gibt es eine Logdatei oder einen anderen Weg, herauszufinden, was da nach einiger Zeit plötzlich schiefläuft ?

  • Hallo Blebbens,

    wenn der Raspberry Pi über SSH nicht ereichbar ist, dann bleibt Dir nur, einen Monitor anzuschließen, um eine Chance zu erhalten, erkennen zu können, was da abgeht.

    Du solltest das Linux-Kommando

    Code
    top

    über ein Terminal parallel zu Deinen Anwendungen laufen lassen. Dieses Kommando gibt Dir Informationen darüber, welche Anwendungen gerade laufen, wieviel Speicher sie gerade verbrauchen, und wie groß ihr Anteil an der Prozessorauslasung ist.

    Dass der Raspberry Pi "einfriert", kann verschiedene Ursachen haben:

    Die gängigste ist eine unzureichende Spannungsversorgung. Welches Netzteil verwendest Du (Hersteller, Modell, technische Daten)?

    Eine unzureichende Spannungsversorgung äußert sich auch im gelegentlichen bzw. dauerhaften Verlust der LAN / WLAN-Verbindung, weshalb dann auch ein Zugriff über SSH nicht mehr möglich ist.

    Hierzu hatte ich mal ein Programm geschrieben, dass solche Verbindungverluste feststellt und wieder herstellt - bevor Du es selber bemerken würdest. Die Anwendung nennt sich [font="Courier New"]Host-Repair[/font] und sollte über eine gezielte Suche in diesem Forum auffindbar sein.

    Hier ist auch die Ausgabe des Linux-Kommandos

    Code
    dmesg


    sehr aussagekräftig, da dort z.B. Deaktivierungen und Reaktivierungen bzw. Reaktivierungsversuche von Hardware und Diensten aufgezeichnet werden.


    Eine andere Ursache wird unter dem Begriff "Memory-Leak" zusammengefasst. Unsaubere Programmierung sorgt dafür, dass Anwendungen ihren einmal benutzten, aber irgendwann nicht mehr benötigten Speicher nicht mehr freigeben - und somit kein Arbeitsspeicher mehr zur Verfügung steht. Auch hier ist das Linux-Kommando [font="Courier New"]top[/font] sehr hilfreich.

    Wenn Du programmieren kannst, würde ich an Deiner Stelle ein kleines Programm schreiben, dass alle 5 Minuten die CPU-Auslastung (insgesamt) und der von Dir gestarteten Anwendungen sowie dem freien Arbeitsspeicher und dem von Deinen Anwendungen genutzten Arbeitsspeicher in einer Graphik anzeigt. Als weiteres Feature sollte dann auch das Ergebnis von [font="Courier New"]dmesg[/font] aufgezeichnet werden. Dann weißt Du relativ bald - spätestens beim nächsten Einfrieren, wo der Hase lang läuft. Dann kann man gezielt nach Abhilfe suchen.

    Und wenn Du schon dabei bist, dann kannst Du auch gleich die CPU-Temperatur erfassen. Es ist zwar unwahrscheinlich, dass ein überhitzter Raspberry Pi die Ursache ist, aber dies nach den Messungen ausschließen zu können, vereinfacht die weitere Fehlersuche.

    Beste Grüße

    Andreas

    Ich bin wirklich nicht darauf aus, Microsoft zu zerstören. Das wird nur ein völlig unbeabsichtigter Nebeneffekt sein.
    Linus Torvalds - "Vater" von Linux

    Linux is like a wigwam, no windows, no gates, but with an apache inside dancing samba, very hungry eating a yacc, a gnu and a bison.

    Einmal editiert, zuletzt von Andreas (24. Oktober 2015 um 20:42)

  • Danke für die ausführliche Antwort... Leider bin ich gerade nicht in der Nähe vom Raspi und kann auch keine moderne Programmiersprache nutzen.

    Da ich seit neuestem eine unterbrechungsfreie Stromversorgung am RPi stecken habe, kann es sogar sein, dass der Strom das Problem ist - frage mich aber, warum das erst nach einigen Stunden zum Problem wird.

    Der Raspi steuert eine Tinkerforge Wetterstation und wird über diese per über step-down und einem AC-Anschluss versorgt. Hierfür ist ein MW-Netzteil mit 3A am Ausgang und 9 V angeschlossen. Hier könnte ich max. 12 V einstellen.

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