System zerschießt sich selbst

Heute ist Stammtischzeit:
Jeden Donnerstag 20:30 Uhr hier im Chat.
Wer Lust hat, kann sich gerne beteiligen. ;)
  • Hallo zusammen,

    ich kann mich seit einer Woche als stolzen Besitzer einer RasPi nennen.
    Hier ist meine Hardware:
    - UK B-Version mit 512 MB Ram
    - Class 10 Platinum SDXC Karte mit 64 GB

    Als OS habe ich das aktuelle Raspbian ausgewählt, installiert und eingerichtet.
    Lief auch ca. 4 Tage alles tadellos, bis auf die üblichen Linuxprobleme, die man ohne fundierte Kenntnisse so hat :D

    Vor 2 Tagen stürzte die RasPi paar mal ab, es lief nur ein PyLoad Daemon, der allerdings nichts aktiv getan hat.

    Heute habe ich den Fehler gemacht eine alte externe, frisch formatierte NTFS Platte mit eigener Stromversorgung an die RasPi anzuschließen und zu mounten. Nach einem Neustart kamen lauter EXT-4 FS Fehler, danach startete RasPi nicht mehr.

    Seit dem habe ich im Laufe des heutigen Tages schon 5 mal Raspbian neuinstalliert.
    Der Verlauf bzw. die Symptome sind immer dieselben:
    - SD Karte formatieren (sogar nicht nur die schnelle Formatierung)
    - Unter Windows 7 mit win32 Diskimager die letzte Version von Raspbian auf die SD Karte ziehen (wobei der Imager jedes mal einen Gerätfehler meldet, von wegen das Gerät sei besetzt, soll aber bei vielen auftauchen... war von Anfang an so).
    - SD Karte einstecken, Raspi fährt hoch
    - In raspi-config SSH einschalten, Tastatur- Landes- und Zeitzoneneinstellungen einrichten, Dateisystem auf die gesamte Karte expandieren, reboot
    - sicherheitshalber sudo touch /forcefsck und reboot -> hier geht noch alles gut
    - apt-get upgrade & update=> hier fangen die Fehlermeldungen wieder an.
    - nach zwanghaften Neustart bleibt das Lämpchen an der Pi rot, es passiert nichts mehr.... Ab diesem Zeitpunkt muss ich das System neuinstallieren

    Ich habe 2 Dateien hochgeladen, Fotos vom Fernseher mit den Fehlermeldungen :lol:
    Bilder der Fehlermeldungen auf Dropbox.com

    Die SD-Karte habe ich auf dem Mac jedes mal, wo Pi nicht mehr damit hochgefahren ist, versucht zu reparieren. Es wird fast sofort abgebrochen, mit dem Hinweis, die Karte müsste formatiert werden, weil soviel kaputt sei.

    Oberflächenscan auch schon durchgeführt, die Karte scheint i.O. zu sein

    Ich bin wirklich ratlos... meine nächste Überlegung wäre das OS zu wechseln (z.b. auf Pidora) und ggf. das Image auf einem Unix System mit dd auf die SD-Karte zu schreiben.

    Kennt jemand solches Verhalten und kann mir ggf. etwas empfehlen?

    Viele Grüße
    charnel

  • Hallo..

    Also ich denke, du suchst da an der falschen Stelle.

    Zitat

    (wobei der Imager jedes mal einen Gerätfehler meldet, von wegen das Gerät sei besetzt, soll aber bei vielen auftauchen... war von Anfang an so)

    Das darf nicht sein....
    Formatiere das Ding mal mit dem SDFormatter und stelle die Option auf "FORMAT SIZE ADJUSTMENT" auf ON.

    Nach dem formattieren die SD "sauber" mit "Hardware sicher entfernen" entnehmen.
    (Win 7 ist da recht eigensinng was das leeren von Schreibchaches betrifft)
    Dann erneut einstecken und mit DiskImager beschreiben.
    Da darf kein Fehler auftauchen.

    Anschliesend wieder "sauber" entfernen und probieren.

    Viel Erfolg......
    Gruß root

    Einmal editiert, zuletzt von root (9. Mai 2014 um 17:39)

  • Hallo Charnel,

    Deine sehr ausführliche Fehlerbeschreibung erinnert mich doch sehr an Testergebnisse, die ich während einer Computersystem-Validierung einer Eigenentwicklung erlebt habe.

    Einer der Tests sah vor, einen Datenträger, während er beschrieben wird, zu entnehmen. Kernstück des Computersystems ist ein Raspberry Pi.

    Aufgabe war dann, das total zerstörte Filesystem durch entsprechende Linux-Kommandos wieder so weit zu bekommen, dass es wieder zum Beschreiben genutzt werden kann.

    Wie es der Zufall will, habe ich gerade gestern eine Sicherkungskopie des damaligen Projektes angefertigt.

    Ich kann Dir nachher diese Linux-Kommandos schicken - vielleicht hat es bei Dir eine ähnliche Ursache bzw. vielleicht hilft es Dir.


    Beste Grüße

    Andreas

    Hallo Charnel,

    gerade habe ich ein wenig recherchiert. Ich glaube, mich entsinnen zu können, dass maximal 32 GB-SD-Karten geeignet sein sollen.


    Es gibt Forumsbeiträge, die sich mit dieser Thematik (64 GB-SD-Karten am Raspberry Pi) schon einmal beschäftigt haben.

    Was mich stutzig machte, dass da jemand eine 64 GB-SD-Karte bzw. sogar eine 256 GB-SD-Karte zum Laufen gebracht hatte. Allerdings mit dem Hinweis ganz ausgewählter Parameter. Ansonsten lief das System nicht zuverlässig. Das sieht nach den von Dir geschilderten Effekten aus, falls du diese Parameter nicht berücksichtigt haben solltest.

    Der andere interessante Aspekt besteht darin, dass der Stromverbrauch stark ansteigt, um mit den größeren SD-Karten klar zu kommen. Erscheint mir aber auch irgendwo logisch...

    Daraus würde ich jetzt mal den Schluss ziehen, dass Dein Raspberry Pi zuwenig Strom bekommen hat, und dann irgendwann das Filesystem auf der Strecke geblieben ist.

    Hier ist der Link auf das, was ich gefunden habe: http://www.raspberrypi.org/forums/viewtopic.php?f=75&t=45096

    Viel Spaß beim Nachlesen und Nachmachen!

    Bitte berichte von Deinen Erfahrungen, damit andere hier in diesem Forum auch was davon haben!

    Beste Grüße

    Andreas

    Ich bin wirklich nicht darauf aus, Microsoft zu zerstören. Das wird nur ein völlig unbeabsichtigter Nebeneffekt sein.
    Linus Torvalds - "Vater" von Linux

    Linux is like a wigwam, no windows, no gates, but with an apache inside dancing samba, very hungry eating a yacc, a gnu and a bison.

    Einmal editiert, zuletzt von Andreas (9. Mai 2014 um 19:31)

  • Hallo Charnel,

    probier mal Folgendes (gebootet von einer 8 / 16-GB-SD-Karte):
    - Verkabeln: Deine "zerschossene" 64 GB-SD-Karte in einen Karten-Leser per USB-Hub mit Raspberry Pi verbinden

    - Vorbereiten: Sollte mkdosfs bei Deiner Installation nicht mit an Bord sein, dann hilft:

    Code
    sudo apt-get install dosfstools


    - Im Terminal eingeben

    Code
    df

    Liefert Informationen über die Zuordnung von Device-Bezeichnung zu Datenträgername (nachfolgend mit sdx und xxx bezeichnet

    - dann gibst Du im Teminal ein:

    Code
    umount /dev/sdx
    sudo mkdosfs –F 32 –I –n xxx /dev/sdx
    mount /dev/sdx /media/xxx
    sudo reboot

    Mit dieser Vorgehensweise habe ich USB-Sticks, die während des Beschreibens entfernt wurden, "retten" können - danach waren sie wieder beschreibbar.

    Gutes Gelingen!

    Andreas

    Ich bin wirklich nicht darauf aus, Microsoft zu zerstören. Das wird nur ein völlig unbeabsichtigter Nebeneffekt sein.
    Linus Torvalds - "Vater" von Linux

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    Einmal editiert, zuletzt von Andreas (9. Mai 2014 um 20:21)

  • Hallo Leute,

    Vielen Dank für die schnelle und ausführliche Hilfestellung!

    dreamshader : die Pi ist nicht übertaktet, die Stromversorgung habe ich aber nicht überprüft, wie mache ich das Besten?

    Andreas & Root: ich werde die vorgeschlagenen Wege mal gehen und dann berichten, kann das allerdings
    erst Anfang der Woche tun, weil ich unterwegs bin.

    Ich habe allerdings die Möglichkeit es dann mit einer 32 GB Karte vom Kumpel zu probieren...
    Ich werde unbedingt berichten, wie ich vorangekommen bin!

    Viele Grüße
    charnel

    Einmal editiert, zuletzt von charnel (10. Mai 2014 um 09:53)

  • Hallo zusammen,

    ich habe zunächst die naheliegendste Möglichkeit ausprobiert - den Wechsel der SD Karte auf 32 GB. Formatiert habe ich sie unter Windows - SD Formatter spuckte mir unter Mac OS, so wie bei der 64 GB Karte auch, eine Fehlermeldung aus. Er fand nämlich kein Medium zum formatieren...

    Img32 schimpfte auch bei dieser Karte über das besetzte Gerät... allerdings läuft die PI nun ununtebrochen seit gestern, ich habe sie mehrmals neugestartet und sogar die externe Festplatte angeschlossen, mit der meine Probleme auch anfingen.

    Bis jetzt läuft sie wie ein Uhrwerk, ich beobachte das mal und probiere, falls doch wieder Probleme mit ext4 auftreten, die von Andreas vorgeschlagenen Befehle aus.

    Vielen Dank für die unkomplizierte, und doch so umfangreiche Hilfestellung! :bravo2::thumbs1::danke_ATDE:
    Ich freue mich auf meine Zeit im Forum :bravo2:

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