RFID-RC522 Modul anderen Chip

  • Hallo zusammen,

    ich habe an meinen Raspberry das RFID-RC522 Modul angeschlossen.
    Soweit alles ok. Das heißt ich kann den Chip der bei dem Modul dabei ist sowohl beschreiben als auch auslesen.

    Ziel ist es, damit eine Schließanlage zu steuern. Da bei uns in der Firma auch ein RFID Chip verwendet wird, wäre es toll, wenn man den gleichen verwenden könnte.
    Nun zum Problem: Wenn ich den Chip an dieses Modul halte, liefert mir das Programm Read.py (Welches man bei fast allen Tutorials empfohlen bekommt) nichts.
    Also wie wenn man nichts dran halten würde.

    Nun, wie finde ich jetzt heraus, ob der Chip auch auf der 13,52 Mhz Freuqenz arbeitet, oder gelesen werden kann?
    Oder ob es vielleicht an dem Programm liegt und nur Daten liefert, wenn es sich um bestimmt Chips handelt.
    Ich weiß, dass in der Firma als Leser Interflex zum Einsatz kommt. Auf dem Chip selber ist leider nichts aufgedruckt anhand dessen man irgendeinen Typ oder ähnliches ermitteln könnte.

    So wie ich es verstanden habe, müsste die UID des Schlüssel auch geliefert werden, auch wenn die Daten darauf verschlüsselt sind, oder?
    Dazu bräuchte ich dann den entsprechenden Schlüssel zur Authentifizierung, oder?

    Schon mal vielen Dank im Voraus!

  • Servus,
    um herauszufinden welcher Leser bei Euch verwendet wird wirst Du nicht drumherum kommen in die Specs der zugehörigen Doku zu schauen.
    Und kannst natürlich auch durch trial and error der verschiedenen, erhältlichen Leser probieren was herauszubekommen.
    Allerdings dürfte das nicht unbedingt zielführend sein.

    cu,
    -ds-

  • Die lassen sich nicht näher über die unterstützten Chips aus ... oder ich hab's überlesen.
    Der einzige Hinweis, den ich gefunden habe ist der auf Mifare und 13.56 MHz.
    So gesehen sollte der RC522 geeignet sein.

    Wie sich das mit verschlüsselten Tags verhält, vermag ich allerdings nicht zu sagen. Ich hab' zwar ein paar Crypto-Karten hier liegen, bin aber noch nicht dazu gekommen, die auszuprobieren.

    cu,
    -ds-

  • Gibt es eventuell andere fertige Programme die keine Sachen prüfen und nur den Inhalt stur ausgeben?
    Dann könnte ich zumindest sehen, ob überhaupt was gelesen werden kann, auch wenn es eventuell nur nach Datenmüll aussieht.

  • Das "doofe" RC-522 oder MFRC522 ließt zwar Mifare Karten, allerdings nur die ganz einfachen und unverschlüsselten. Weiter kann man damit z.B. S50 lesen, aber bei allem was darüber geht hast du keine Chance. Ich gehe davon aus, dass das System entweder "Mifare Classic" oder "Mifarce DESFire EV1", oder sogar noch neuer nimmt. Diese bekommst du damit nicht angesprochen, weil die Antennenabstimmung die Feldstärke nicht ausreicht. Zusätzlich ist der normale Code dazu auf 4 Byte beschränkt, die Karten haben aber 7 Byte, deswegen gibt das keinen.

    Falls du Interesse hast dir mal das Problem dazu durchzulesen, hier habe ich eine lange Erprobung geführt mit mehreren, natürlich ohne Erfolg: https://www.mikrocontroller.net/topic/379923

    Ich bin mir gerade nicht 100%ig sicher, aber das PN532-Board für Arduino/Raspberry Pi sollte die Karten lesen können, wenn es obige sind. Ich habe jetzt leider keine Zeit das zu testen, aber meine damit damals meine gelesen zu haben. Gibt es mehrere verschiedene Ausführungen, ich habe die blaue längliche Karte hier. (Gibt's aus China und Co überall, wenn man nicht warten will gibt's die auch aus DE, aber halt teurer) Wenn es wirklich wichtig vor dem Kauf wäre, könnte ich nochmal einen Testaufbau sonst machen..

    Wenn du ein NFC-Fähigs Handy hast (Samsung z.B., kein I-Föhn), kannst du dir eine App dafür runterladen. Gibt mehrere verschiedene, "RFID Taginfo" oder "NXP Taginfo" z.B. dann kannst du die Karte an die Rückseite deines Handys halten und die Karte damit auslesen. Dann siehst du normalerweise schonmal die UID & die Art der Karte. Es gibt allerdings Karten, die keine fest UID haben, sondern bei jedem Scan die UID ändern, da brauchst du dann definitiv den Securitykey um zweifelsfrei bestimmen zu können um welche Karte es sich handelt.

  • Wow, Vielen Dank schon mal für eure tollen und schnellen Antworten.
    Ich glaube als erstes versuche ich mal das mit dem Handy und die Art der Karte herauszufinden.
    Meins selber ist nicht NFC fähig, aber da sollte sich doch eines auftreiben lassen. (Ich glaube mit dem meiner Freundin sollte das klappen)

  • Ok, deine Vermutung war richtig. Dein Tipp mit der App war super, mir ist eingefallen, dass mein Tablet NFC kann.
    Es handelt sich um einen MIFARE DESFire EV1 (MF3ICD41)

    Gibts und kannst du etwas empfehlen für den raspberry?
    Es würde ausreichen die ID auslesen zu können!

    Mit meinem Tablett ist es Möglich die ID auszulesen!

  • Scan die Karte mal mehrfach und schaue ob sich die UID bei jedem Scanvorgang ändert, falls nicht, ist das definitiv lesbar. (Und auch zuzuordnen)

    Wenn die UID sich nicht ändert, sag mir nochmal Bescheid, dann baue ich wohl doch nochmal einen kleinen Testaufbau hier auf und suche mir ne Desfire Karte, dann kann ichs dir genau sagen. Aber ich vermute, der PN532 kanns ;)

  • OK, die ID ist immer die gleiche.
    Kann das von dir vorgeschlagene Modul dann eigtl beide Chips lesen?
    Sehe ich das richtig, dass diese Modul um einiges teurer ist?
    Weil dann wird glaube ich einfach ein zusätzlicher Chip verwendet.

  • Ok. Vielen Dank für dein Angebot und deine sehr hilfreichen Antworten, aber ich will dir nicht unnötig arbeit machen.
    Nun muss zuerst mal die Schließanlage angeschafft werden.
    Das ganze ist auch nicht für mich. Und so wie ich es heraus gehört habe, ist es dem betreffenden egal, wenn er sich einen zweiten Chip dran hängt, bzw. eine Karte in den Geldbeutel.

    Hast du eine empfehlenswerte Seite wo relativ einfach erklärt ist wie das ganze eigentlich funktioniert? (Mit Verschlüsselung usw.)

    Denn das Programm das ich habe und zum auslesen verwende, schreibt auch etwas von Authentifizierung usw.
    Sind diese dann Daten dann nicht verschlüsselt? Ansonsten würde das doch keinen Sinn machen, oder?

    Einmal editiert, zuletzt von unbreakable (16. Mai 2017 um 13:47)

  • Oha, Schließanlage, vorsicht vorsicht ;)
    Ich reiße das Thema ganz kurz an, das ist aber ein verdammt komplexes System, wenn man alles beachten möchte/muss...

    Es gibt viele verschiedenen Kartenarten, die "einfachsten", haben lediglich eine 4 byte UID und keinerlei Speicherplatz den man beschreiben kann. Somit könnte man die Zuordnung nur über die UID machen, was mit relativ günstiger Hardware aber auch zu manipulieren wäre, dass also jemand die Karte mitließt und sich die Karte quasi "clont". Beschreibbare Karten bieten da mehr Sicherheit, da man die Sektoren mit Keys belegen kann, woraus irgendwas berechnet wird. Es gibt aber kaum Karten, die bislang nicht geknackt wurden, oder nicht geknackt werden. Eine 100%ige Sicherheit ist also nie gegeben und so sieht die Versicherung das auch. Versicherungen sagen bei Einbruch mit RFID-Schlössern oft, dass sie nicht zahlen, bei Eigenbauten wohl ohnehin nicht. Sollte das wichtig sein, vorher abklären!

    Man hat also mehrere Sektoren auf der Karte und für die "verschlüsselten" braucht mein einen Key im Lesegerät, der das "verschlüsselte" quasi sichtbar macht. Das ist aber schon relativ komplex, damit habe ich bislang nie gearbeitet. Da ist ohne Anleitung einiges an tüfteln und einlesen nötig, sei dir dem bewusst. Ich weiß übrigens nicht, ob es Karten für den MFRC522 gibt, die solche Verschlüsselungen unterstützen.

    Ich habe eine Tür im Einsatz, das ganze mit den billigsten Chips auf 125kHz, also nicht NFC so wie du sie aktuell hast. (13.56MHz)
    Der Grund war die Reichweite und ein paar andere, die MFRC522 Leseantennen kommen einfach nicht auf eine gute Reichweite, da waren die einfachsten 125kHz Teile schon besser. Sicherheit ist quasi = 0, da die Karte halt "geclont" werden kann. Aber ganz ehrlich, wenn du kein reicher Typ oder Gold zuhause bunkerst, wer sollte sich diese Arbeit machen? Jeder Zutritt bei mir wird protokolliert, man kann bei Verlust jeden Tag separat sperren und alles ist super. Wichtig ist es, dass der "Öffner" bzw. das Relais dazu, nicht in Türnähe hängt und nur Daten an der Tür empfangbar sind. Sonst könnte ein Einbrecher einfach das Teil von der Wand hauen, die Drähte aneinander halten und die Tür geht auf. (Billige Ebayteile wären z.B. so!)

    Meiner Meinung nach kommt der Einbrecher sowieso niemals durch die Haustür, da diese meist dem höchsten Sicherheitsstandart entspricht, sondern eher durch ein Fenster, die gekippte Terassentür oder dem Garagentor. Somit ist das System ausreichend sicher & wenn ein "Bekannter" Zutritt haben will, bekommt er einen Chip den ich danach wieder lösche. (Urlaubszeit)
    Einen Schlüsselabdruck anfertigen dauert übrigens eine Sekunde, wenn der Schlüssel irgendwo auf einem Tisch rumliegt, einen Chip clonen bedarf dann doch einiges an Arbeit ;)

  • Mit dem Thema Sicherheit habe ich mich auch bereits auseinandergesetzt, darüber bin ich mir im klaren, aber danke!
    Aber mehr Reichweite hört sich gut an. Einen Leser hinter Metall montieren zu können, ist wahrscheinlich schwer machbar, oder?
    Gekauft wurde bisher noch nichts, das mit dem MFRC522 war nur ein Versuchsaufbau mit Hardware die bereits jemand rumliegen hatte, müsste dann eben gekauft werden.

  • Den Leser hinter Metall, oder nur in der Nähe von Metall zu verbauen, ist nicht schwierig sondern unmöglich. Beispiel: In meiner Firma wurde nachträglich irgendwann ein Stahlblech an die Wand geklebt, wo das Lesegerät DAVOR saß. Die Lesegeräte funktionierten nur noch beschissen, deshalb wurde die Platte durch Kunststoff ersetzt und alles läuft wieder wie gewohnt.

    Es gibt viele verschiedene Frequenzen, Chiparten, Lesegeräte. Bei dem MFRC522 ist die Antenne einfach auf der Platine geätzt & ist quasi eine Einheit. Der Nachteil ist dadurch die Reichweite und die Abstimmung des Systems ist nicht sonderlich toll. (Schwingkreis nicht genau, dehalb wenig Reichweite)
    Grob kann man sagen, dass sich mit der Spulengröße auch die Lesereichweite erhöht, wenn die ordentlich gewickelt sind. Hinter einer Abdeckung habe ich mit dem MFRC522 kaum positives feststellen können. Dieses Modul habe ich eingesetzt (wie gesagt billigste Chips ohne Verschlüsselung und 125kHz) : http://www.watterott.com/de/125Khz-RFID-Empfaenger-Modul

    Diese sind in einer Hensele Abzweigdose eingebaut und die Antenne an die vordere Seite geklebt. Die Dose kann man z.B. bekleben, mit 1mm Kunststoff abdecken oder ähnliches. Sowas könnte ich mir vorstellen. (Da ist der Auslesecode allerdings ein ganz anderer, und es gibt manchmal kleine Lesefehler, die man Softwareseitig beheben könnte aber ansonsten läuft das System stabil) Ich habe diese Leser allerdings an einem Arduino, damit der Pi mit Relais nicht in Türnähe ist ;)

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