Schreibzugriff / Swapping / Hardware Watchdog - Sinn oder Unsinn?

  • Hey :thumbs1:

    Es gibt diverese Möglichkeiten unsere Frucht noch weiter aufzumotzen bzw solider zu machen.
    Da mein Pi ab und an mal crasht hab ich mich gefragt in wie weit diverse Schritte s.u. Sinn machen. Hat schon jemand Erfahrungen damit ?:danke_ATDE:


    Schreibzugriff auf SD-Karte reduzieren

    Werden bestimmte Dateien regelmäßig erstellt oder geändert, z.B. Bilddateien einer Webcam, sollten diese möglichst ausgelagert werden (RAM, NAS, USB-Speicher). Aber auch bereits im normalen Betrieb gibt es unter Linux Verzeichnisse (z.B. /var/log), die systembedingt ständiger Zugriffe ausgesetzt sind. Für einiger dieser Systemverzeichnisse kann es daher sinnvoll sein, diese ins RAM auslagern.

    Um z.B. /var/log und /var/run in den Arbeitsspeicher auszulagern, müssen folgende Einträge in der /etc/fstab hinzugefügt werden:

    none /var/run tmpfs size=5M,noatime 00
    none /var/log tmpfs size=5M,noatime 00

    Hinweis: Verlagert man Dateien und Ordner RAM, so sollte man sich darüber im Klaren sein, dass diese nach einem Neustart nicht mehr verfügbar sind.

    Swapping deaktivieren

    Der Raspberry Pi verfügt von Haus aus über recht begrenzten Speicher. Für Speicherhungrige Anwendungsfälle kann Swap-Speicher deshalb sinnvoll sein.

    In meinen Fall ist der zur Verfügung stehende Speicher jedoch mehr als ausreichend und eine Vollauslastung ist nicht zu erwarten. Um die Zugriffe auf die SD-Karte weiter zu reduzieren, kann daher Swapping mit folgenden Befehlen deaktiviert werden:

    sudo dphys-swapfile swapoff
    sudo dphys-swapfile uninstall
    sudo update-rc.d dphys-swapfile remove

    Watchdog

    Der auf dem Raspberry Pi verbaute BCM2708 von Broadcom verfügt standardmäßig bereits über einen Hardware-Watchdog, der das System im Problemfall neu starten kann. Um diesen zu nutzen, wird ein Kernelmodul und ein Daemon benötigt.

    Funktionsweise:
    Der Daemon teilt dem Watchdog in regelmäßigen Intervallen mit, dass das System funktioniert. Kommt es nun zu einem Problem und das System hängt sich auf, erhält der Watchdog keine Nachrichten mehr und setzt daraufhin das System zurück.

    Watchdog aktivieren und einrichten:
    Laden des Kernelmoduls und anschließende Installation des Deamons:

    $ sudo modprobe bcm2708_wdog
    $ echo "bcm2708_wdog" | sudo tee -a /etc/modules
    $ sudo apt-get install watchdog

    Anschließend muss noch die Konfigurationsdatei des Watchdog-Daemon angepasst werden, um die Gerätedatei des Watchdogs und die Bedingungen für einen Reset festzulegen.

    $ sudo vi /etc/watchdog.conf

    In der Konfigurationsdatei müssen folgende beiden Zeilen auskommentiert werden (Raute-Zeichen am Anfang der Zeile entfernen):

    watchdog-device = /dev/watchdog
    max-load-1 = 24

    Zum Abschluss der Konfiguration muss der Watchdog-Daemon nun noch neu gestartet werden. Fertig.

    $ sudo /etc/init.d/watchdog restart

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  • Super deine Anleitung! Wenn mir auch beim ein oder anderen die Konsequenz nicht stark genug herausgestellt ist, aber man kann man lesen ;)
    Aber bitte doch nicht hier in diesem Unterforum - was hat das mit Ambilight zutun? Kann das nicht ein Mod verschieben?

    --
    man ist das System-Anzeigeprogramm für die Handbuchseiten von Linux.

    Einmal editiert, zuletzt von Lunepi (1. Oktober 2014 um 21:53)

  • Ich hab nur Ambilight laufen und da es ab und zu mal aufhängt und der pi nicht mehr erreichbar ist und ich dann den stecker ziehen muss dachte ich der watchdog könnte das regeln.
    wollte nach erfahrungen bezüglich der oben genannten dinge und ambilight fragen!

  • sorry, aber fehlerhafte 'anleitung'

    SWAP zu haben ist fürs System wichtig, es nicht zu haben kann es ausbremsen und sogar die SD mehr belasten als wenn man kein SWAP hat. Denn SWAP hat 2 Existenzberechtigung:

    1. Libraries usw die längere Zeit nicht verwendet wurde, werden vom RAM in den SWAP ausgelagert, bleiben dadurch aber weiterhin für das System kurzfristig verfügbar. Gäbe es kein SWAP müssten diese also immer wieder ent- und wieder ge-laden werden.
    2. Ist nicht mehr genug RAM frei so kann das System auf den SWAP ausweichen und funktioniert weiter. Gibt es aber kein SWAP und der RAM läuft voll kommt es zu Programm-Abstürzen bis hin zum kompletten Crash des Systems.

    Um wegen des SWAP's die SD zu entlasten wäre es also wenn dann sinnvoller den SWAP auf einem externen Datenträger auszulagern - dieser sollte aber nicht allzu langsam sein (beim schreiben) um das System nicht unnötig auszubremsen... Wie das geht findet ihr in meinem unten stehenden Tutorial

    Selbst moderne Server mit >8GB Ram haben SWAP. Was nicht heißt das der SWAP verwendet wird aber gerade wenn ein System wie der PI nicht sooo viel RAM hat, kann es nicht schaden SWAP zu haben - insbesondere da es kurzfristig mal zu Engpässen kommen kann, die von dir aber nicht beobachtet werden könnten...


    Einfach nur ein tmpfs für /var/log zu erzeugen ist keine gute Idee, da dann keine Verzeichnisse angelegt werden die aber von einigen Diensten benötigt werden um Logfiles schreiben zu können - auch Dateirechte sind wichtig damit einige Dienste überhaupt Logs schreiben kann; es gibt sogar 2 Dienste die ihre Logfiles nicht selber erstellen und somit zum Beispiel die "zuletzt angemeldeten Benutzer" nicht mehr protokolliert werden würden.
    Deshalb wäre es sinnvoller mein varlog Script (Link am Ende dieses Beitrags) zu verwenden.


    Der Hardware-Watchdog kann unter Umständen Probleme verursachen und das System rebooten obwohl alles i.O. ist - Einrichtung habe ich hier genauer beschrieben


    Links:
    https://wiki.ubuntuusers.de/SWAP
    https://www.thomas-krenn.com/de/wiki/Swap_G…9Fe_unter_Linux
    http://wiki.ubuntuusers.de/SSD/Auslagerung
    https://help.ubuntu.com/community/SwapFaq
    /var/log/ in eine Art RAMdisk auslagern & weitere Optimierungen bezgl. Logs

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