Unterschiede zwischen Netzteilen?!?

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  • Moin!

    Ich habe mir damals einen Pi gekauft, welcher ausdrücklich mit einem höherwertigeren Netzteil geliefert wurde, als er angeblich standardmäßig ausgeliefert würde...

    Jetzt hat meine Firma gerade ein paar Probleme mit Pi´s, welche wir bei unserem Kunden zum Einsatz bringen. Netzteile fallen aus, bzw SD-Karten werden zerschossen...

    Ich habe mich dann an meinen damaligen Kauf erinnert. Kann mir jemand sagen, welche Unterschiede es da tatsächlich gibt und ob andere Netzteile hier vielleicht Abhilfe schaffen?

  • Netzteile fallen aus und SD-Karten werden zerschossen? Klingt ganz danach als würden die Netzteile zum Abschied nochmal einen Spannungspeak liefern. Das kann unterschiedliche Ursachen haben. Entweder gehen die Spulen kaputt, irgendwelche Kondensatoren filtern kleinere Peaks nicht richtig, bzw. die Stabilisierung funktioniert nicht richtig.

    Meisten sind Niederspannungsnetzteile wie folgt aufgebaut:

    Spule (Galvanische Trennung und Transformation von 230V auf 5V)

    Brückengleichrichter (Wechselspannung wird in Gleichspannung umgerichtet)

    Sicherung (10-15% höher ausgelegt als Max.-Strom der angegebenen Werte)

    Kondensatoren zur Stabilisierung von kleineren und größeren Peaks

    In guten Netzteilen ist auch noch ein Festspannungsregler Verbaut

    Ungefähr so:
    http://www.mikrocontroller.net/attachment/85750/netzteil12v.gif

    Der Festspannungsregler ist hier der 7812 (12V) bei einem Netzteil für den Pi wäre es entsprechend ein 7805. Der Baustein sorgt ebenfalls für eine Spannungskonstanz. Wenn die Spannung nicht unter 5V fällt liefert er immer am Ausgang 5V.

    Bei Chinanetzteilen ist mir sehr oft aufgefallen das diese manchmal eine zu große Toleranz haben. 10% kann schon zuviel sein. Also statt 5V nur 4,5V viele Komponenten gehen auch bei zu niedriger Spannung. Außerdem wird oft aus Kostengründen an Kondensatoren oder an besagtem Festspannungsregler gespart. Oft fehlt auch einfach eine Sicherung, das ist aber dann richtig gefährlich da die Netzteile dann das große Brennen anfangen und oft nur durch FI im Sicherungskasten abgeschaltet werden.

    Wenn der Pi in spezifiaktion betrieben wird, d.h. die Übertaktung ist nicht höher als vom Hersteller zur Verfügung gestellt (via Raspi-Config) wird, alle Spannungen eingehalten werden und alle Handhabungsvorschriften beachtet werden sollte der Pi auch nicht kaputt gehen.

    Ganz wichtig, der Pi ist auch nach ESD-Schutzbestimmung zu handhaben. Deswegen wird er auch in spezieller ESD-Verpackung geliefert. Bekommt der Pi einen ESD-Schaden, können auch externe Komponenten (USB-Geräte, HDMI-Geräte, SD-Karte) zerstört werden. Zudem kann es passieren das Kurzschlüsse über verschiedenen Komponenten auf dem Pi verursacht werden, was dann wiederrum zu einem Netzteil defekt führt.

    Der Pi braucht ca. 700mA Standalone unter Vollast. Das vorgeschlagene Netzteil soll aber 2000mA liefern.

    Einmal editiert, zuletzt von Logai (17. Dezember 2014 um 13:02)

  • "Ich habe mir damals einen Pi gekauft, welcher ausdrücklich mit einem höherwertigeren Netzteil geliefert wurde"

    Bei solchen Begriffen wie "hochwertig" wäre ich auch vorsichtig.

    Wie arteck schon sagte, theoretisch kannst du jedes Netzteil nutzen was die Anforderungen erfüllt. Die Warscheinlichkeit, dass ein Netzteil oder ein Hersteller Mist ist, ist immer da. Bei teuren Geräten oder Markenherstellern ist eventuell die Warscheinlichkeit im Durchschnitt nicht so hoch ein schlechtes Netzteil zu erwischen. Ich hatte mal die Idee ein Billig-Netzteil für den Raspberry Pi für ein paar Euro zu kaufen. Man hat da schon beim anfassen des PIs gespürt, dass da irgendwas nicht in Ordnung war. Es hat weit über 5V geliefert und mein WLAN-Stick ist dabei vermutlich drauf gegangen. Heißt nicht, dass billig automatisch schlecht ist. Es gibt da sicher Unterschiede in der Qualität die man nicht sofort sieht oder fühlt und in der Produktbeschreibung steht logischerweise nicht "Das billige Netzteil funktioniert problemlos" oder "Das teure Netzteil ist eigentlich Schrott". Als Händler ist es dann besonders dumm wenn man dann mal einen Hersteller erwischt und von 100 gekauften Netzteilen relativ viele schrott sind. Das kann man vorher schlecht prüfen und später eventuell auch schlecht beurteilen. Da sollte man vorher sicher auf einige Dinge achten.

    Die Frage ist auch, ob überhaupt ein Problem mit den Netzteilen vorliegt bzw. die Probleme im Zusammenhang mit den Netzteilen stehen. Es fallen sicher mal ab und zu Netzteile aus und SD-Karten gehen kaputt. Sind alles Dinge die passieren können. Aus meiner Sicht ist eventuell erstmal wichtig mögliche Ursachen für die Fehler zu finden und eventuell ne Möglichkeit zu finden die verwendeten Netzteile irgendwie zu beurteilen. Edit: Logai hat ja gerade gute Tipps geliefert.

    Einmal editiert, zuletzt von MrWagner (17. Dezember 2014 um 13:12)


  • wenn du nix übertaktest zerschiesst du auch keine SD...

    und mit Netzteilen (höherwertigeren , was soll das sein Vergoldete kontakte oder wie) habe ich keine Probleme.. von China Billigteil bis Iphone 5 über Samsung, Tschibo, Nokia... ich weiss nicht was ihr macht.. echt..

    Das würde ich so nicht unterscheiben wollen, da niemand genau sagen kann, was die CPU so alles anstellt, wenn die Versorgungsspannung unter eine kritische Marke sinkt. Sicherlich kann in so einem Fall auch mal der Datentransfer zur SD Karte darunter leiden, was dann ein beschädigtes Filesystem zur Folge haben kann.


    PS: Die meisten Netzteile sind heutzutage Schaltnetzteile und da gibt es viele Quallitätsunterschiede, zumal die meisten die Funktionsunterschiede zwischen einem Ladegerät und einem Netzteil ignorieren und sich dann wundern, wenn "Alles" nicht so gut läuft.

    Einmal editiert, zuletzt von Fliegenhals (17. Dezember 2014 um 17:03)

  • Also am besten Netzteil mit 2000 mAh kaufen ist immer besser sei es du hast mehrere USB Geräte angeschlossen (Hier am besten einen Hub mit externer Strom Versorgung benutzen) oder wenn du den Pi übertaktest 2000 mAh bringen dir nur Vorteile.

    Freundliche Grüße

  • Daß das NT 2000mA haben muss, ist Unsinn..., definitiv

    Wir hatte hier schon endlos über diese Behauptung diskutiert (mal suchen nach u.a. "Mysterium"), da habe ich mal den Strombedarf/Verlauf per Oszi dokumentiert...(Link)

    Der User "jar" hat auf diesem Gebiet ebenfalls schon geforscht und gebaut (Stichwort KIS Regler) ... einfach mal hier im Forum suchen...

    Aus meinen Messungen ist zu sehen, dass der RP kaum mehr als 500mA in Ruhe und max. ca. 700-800mA unter Vollast benötigt.
    Das Entscheidende ist, dass das NT die Spannung überhaupt bringt: Nicht überall, wo 5V drauf steht, kommt auch 5V raus!

    Dem Handy ist das egal, das läd auch noch mit 4,5V, der RP brauch mindestens 4,7V. Und die werden des öfteren auch von sog. "Markennetzteilen" mit 2000mA nicht gebracht. Auch so manche NT von Hubs kommen im Leerlauf kaum auf 5V und brechen unter Last (3A) dann auf unter 4,7V zusammen (alles schon gemessen, ich habe damals mal eine größere Anzahl von NT's vermessen)...

    Und zu guter Letzt: Ich betreibe nun schon seit 8 Monaten eine Steuerung mit dem folgenden NT:
    http://www.steamo.de/e-zigarette-sonderp...zteil.html

    Das Teil hat nur 500mA (sic!), aber reicht (bei mir) für den Betrieb eines Raspi B mit 2x16 Zeichen-Display + 2x 1W-Temperatursensoren + WLAN-Adapter aus (Dauerbetrieb, WLAN -Signal nur 20%, der muss also etwas hochregeln... RaLink-Adapter...)
    Das NT wird warm (ca. 35-40°C), ist aber sonst unauffällig.

    Habe eins aufgemacht und die Innereien fest in ein Gehäuse als Netzteil verbauen (Foto).

    Mfg, Zen

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