Verzeichnis "boot" wird in Windows angezeigt

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  • Hallo zusammen,
    bin "embedded-Einsteiger" und habe eine Frage zu boot-Verzeichnis
    auf der SD-Karte des RasPi:

    Daß das Linux-Dateisystem auf meinem Win7-Laptop nicht angezeigt werden
    kann, ist mir klar, aber warum kann ich eigentlich den Inhalt des Verzeichnisses
    "boot" sehen und sogar die Dateien editieren ?

    Würde mich zum weiteren Linux-Verständnis interessieren.

    Vielen Dank und viele Grüße
    Frank

  • Die boot Partition ist absichtlich mit FAT16 formatiert damit die GPU in der Lage ist die Dateien zu lesen

    Das hat also eigentlich nix mit Linux zu tun sondern mit der Art und Weise wie der RaspberryPI bootet -> in herkömmlichen Rechnern sorgt ein BIOS dafür die Devices usw zu managen, aber ein RaspberryPI hat kein BIOS sondern da übernimmt die GPU den Startvorgang (laden des Kernels usw). Deshalb wird auch unbedingt eine SD Karte mit mindestens der 32MB grossen boot Partition benötigt damit der RPI startet, sobald das erledigt ist kann aber das System auch von einem USB-Stick/HDD geladen werden o.ä....


    Vorteil davon ist das man config.txt oder cmdline.txt unter Windows bearbeiten kann, wenn der RPI zum Beispiel Probleme hat zu booten ;)


    Zitat
    • First stage bootloader - This is used to mount the FAT16 boot partition on the SD card so that the second stage bootloader can be accessed. It is programmed into the SoC itself during manufacture of the RPi and cannot be reprogrammed by a user.
    • Second stage bootloader (bootcode.bin) - This is used to retrieve the GPU firmware from the SD card, program the firmware, then start the GPU.
    • GPU firmware (start.elf) - Once loaded, this allows the GPU to start up the CPU. An additional file, fixup.dat, is used to configure the SDRAM partition between the GPU and the CPU. At this point, the CPU is release from reset and execution is transferred over.
    • User code - This can be one of any number of binaries. By default, it is the Linux kernel (usually named kernel.img), but it can also be another bootloader (e.g. U-Boot), or a bare-bones application.

  • Das hat also eigentlich nix mit Linux zu tun sondern mit der Art und Weise wie der RaspberryPI bootet -> in herkömmlichen Rechnern sorgt ein BIOS dafür die Devices usw zu managen, aber ein RaspberryPI hat kein BIOS sondern da übernimmt die GPU den Startvorgang (laden des Kernels usw). Deshalb wird auch unbedingt eine SD Karte mit mindestens der 32MB grossen boot Partition benötigt damit der RPI startet, sobald das erledigt ist kann aber das System auch von einem USB-Stick/HDD geladen werden o.ä....

    Aha. Die Grafikeinheit übernimmt also den Startvorgang. Interessant. Ich hatte mich schon gefragt, wieso das Raspian nicht von einer ext2 starten kann, wie jedes andere Linux auch.

    Wobei sich da für mich sofort die nächste Frage anschließt: wieso haben die Entwickler des Pi sich entschlossen, in die GPU die Unterstützung eines mit Patenten behafteten Dateisystems eines kleinen unbedeutenden Software-Unternehmens aus Redmond/USA zu implementieren, und nicht ein quelloffenes und patentfreies System wie das z.B. ext2 Dateisystem? Wäre m.M.n. die bessere Wahl gewesen.

  • Hi Südpol-Bewohner und andere Interessenten,


    ...
    kleinen unbedeutenden Software-Unternehmens aus Redmond/USA zu implementieren, und nicht ein quelloffenes und patentfreies System wie das z.B. ext2 Dateisystem? Wäre m.M.n. die bessere Wahl gewesen.


    Zunächst mal: Ja! Das ist mal eine klare Aussage :thumbs1:

    Ich glaube nicht, dass FAT16 vielen Patenten unterliegt, wenn überhaupt. Es gibt ja mittlerweile FREEDOS und Konsorten.
    Meines Wissens erst o.g. Software-Klitsche später das "fertige" FAT-Filesystem eingesetzt und mit weiterentwickelt.
    DOS ist im übrigen von IBM Mitte der 80er Jahre als PC-DOS auf den Markt gebracht worden. Ich hatte noch einen Satz Disketten von PC-DOS - die haben so einen niedlichen rosa Aufkleber ...

    Dass hier die Wahl auf FAT16 gefallen ist, kann ich gut nachvollziehen. Jeder "Nicht-Linux" - Benutzer hat das Problem die Startoptionen zu ändern. So können aber auch Windows Benutzer den RPi gut einsetzen - und Sinn der Übung war ja, dieses Developer-Board für eine möglichst breite Masse verfügbar zu machen.


    cu,
    -ds-

  • Keine Ahnung ... interessiert mich ehrlich gesagt auch nicht besonders, ob oder wofür dieser Verein der Wegelagerer Schutzgelder kassiert.
    Wie gesagt - es gibt FreeDos, DR-DOS, ... einiges an Freeware-Versionen, die gar nicht free sein könnten, wenn Lizenzgebühren anfallen würden. Auch Linux müsste dann blechen - schliesslich wird auch hier neben FAT sogar NTFS unterstützt.

    cu,
    -ds-

  • Ja hallo mmi, alter Weggefährte :) ...

    Schön, mal wieder was von Dir zu lesen.
    Prinzipiell gebe ich Dir ja recht, aber dann wäre der RPi eben nur für Linux-Benutzer interessant. Und da ja bekannt ist, wie verbreitet dieser Krake in Anwenderkreisen ist, würden die benachteiligt ... und das wollen wir doch nicht, oder ;)
    Immerhin können dann die Anhänger des Redmond Clans ein wenig in die Welt von Freeware und Open Source hineinschnuppern. Und da kann es durchaus vorkommen, dass dem einen oder anderen diese neue Welt gefällt. :thumbs1:
    Mein Fazit: da haben alle was davon - ausser der amerikanischen Software-Bäckerei (Schmiede mag ich nicht sagen, da stellt es mir die Nackenhaare auf) :fies:

    -ds-

  • Hawedehre DS, alter Haudegen! :)

    natürlich stimme ich Dir zu - obiges lag mir halt grad so auf den Lippen.

    Gäbe es kein FAT-Filesystem müsste es wahrscheinlich - der Einfachheit halber - erfunden werden.
    "f2fs" wäre was für SDs - wird den Raspbianern aber (noch) vorenthalten, soweit ich mitbekommen habe. Evtl. ist's auch noch zu "bloody", obwohl es hier klaglos marschiert.

    Bevor's zuviel OT wird:
    Hab' noch im Hinterkopf, daß die Abgabe je Digicam wie bei den Kopierern eine GEMA-Gebühr ist - kann mich aber auch täuschen. Wahrscheinlich, weil rein theoretisch mit der Kamera auch kopiert werden könnte - naja ...

    Gut's Nächtle, mmi

  • Ja hey, ich noch mal,


    ...
    Hab' noch im Hinterkopf, daß die Abgabe je Digicam wie bei den Kopierern eine GEMA-Gebühr ist - kann mich aber auch täuschen. Wahrscheinlich, weil rein theoretisch mit der Kamera auch kopiert werden könnte - naja ...
    ...

    Ja ... so ist das wohl. Die erheben imho ja auch Abgaben auf Rohlinge ...
    Ich empfinde die GEMA eh als Verein von Banditen und Wegelagerern :fies:
    Ist so, als würde der Bücherladen um die Ecke beim Betreten der Fussgängerzone Wegezoll erheben. Die haben dann dort einen Büchercontainer hingestellt, und Du könntest Dir ja ein Buch nehmen :lol:
    Einfach lächerlich ... aber lassen wir das, bevor diese Diskussion ausartet.
    -ds-

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